[Anime] FAIRY TAIL – Box 2

Was für ein Schock. Fairy Tail’s Gildenhaus wurde im Kampf gegen die Gilde Phantom Lord völlig zerstört. Phantoms Meister Jose will unbedingt Lucy Heartfilia ergreifen, um ihren reichen Vater zu erpressen, dafür ist ihm jedes Mittel recht. Mit Freude greift er seinen Erzfeind an. Makarov und Erza wurden bereits schwer verletzt und sind kampfunfähig. Nun steht Phantom Lord’s Gildenhaus, verwandelt zu einem Steinriesen bereit die Magiekanone Jupiter auf die verteidigenden Fairy Tail Magier abzuschießen. Einziger Weg Jupiter zu stoppen, ist es die mächtige Magiergruppe Element Four zu besiegen, die dessen Energiequellen sind. Natsu und Elfman haben bereits Zwei ausgeschaltet. Nun steht Gray der Regenfrau Juvia gegenüber. Wasser gegen Eis, doch Juvia hat plötzlich bedenken, denn noch nie hatte sie solch Herzrasen. Hat der attraktive Fairy Tail Magier vielleicht etwas damit zu tun? Zur selben Zeit kämpft Natsu mit dem Luftmagier Aria. An seinen Luftbarrieren kommt er kaum vorbei. Leider ahnt er noch nicht, das Gajeel inzwischen Lucy entführt hat.
Nach dem Kampf gegen Phantom Lord will sich Lucy bei Loki bedanken, der ihre verlorenen Stellarschlüssel gefunden hatte. Dabei erfährt sie sein Geheimnis. Er ist kein Mensch, sondern ein Stellargeist. Gefangen in der normalen Welt, weil er die Schuld am Tod einer Stellarmagieren trägt. Weil sich nun seine eigene Magie dem Ende nähert, droht er zu sterben. Doch Lucy kann dies nicht hinnehmen und will ihren Freund retten.
Loki ist nicht der Einzige, der mit seiner Vergangenheit Konfrontiert wird. Eigentlich sollte es ein erholendes Wochenende in einem Ferienhotel mit Casino für Natsu, Happy, Gray, Erza und Lucy werden. Am Strand hatten alle viel Spaß und am Abend freuen sich die Freunde das Casino unsicher zu machen. Plötzlich spricht eine blauhaarige Frau Gray an. Zu seiner Überraschung ist es Juvia, die sich wegen ihrer Gefühle zu Gray Fairy Tail anschließen will. Er begrüßt dies. Währenddessen spielen Erza und Lucy am Blackjack Tisch. Als ein neuer Kartengeber erscheint, geht alles ganz schnell. Für einen Moment fällt das Licht aus und in diesem Moment schalten unbekannte Magier Natsu, Happy und Gray aus. Der Kartengeber entpuppt sich als Magier, der alle Besucher in Karten hineingezaubert hat. Lucy wird von einer Katzenfrau gefesselt. Normalerweise hätte Erza sofort ihr Schwert gezogen, doch sie ist wie versteinert. Sie kennt die beiden Magier. Es sind Miliana und Sho, Freunde aus nicht schönen Kindeszeiten. Widerstandslos lässt sich Erza gefangen nehmen und wird zu einer fernen Insel mit einem riesigen Turmgebäude drauf gebracht. Dieser wird Paradiesturm genannt. Errichtet unter Jellal, der auch ein Freund Erza’s war. Nun braucht er sie, um den eigentlichen Zweck des Turms zu aktivieren. Dadurch will er den mächtigen und überbösen Magier Zeref zurück ins Leben holen. Kann Erza sich befreien und sich ihren alten Freund stellen?
Nach dem überstandenen Abenteuer kehren die Freunde zu Fairy Tail zurück. Überrascht sehen sie das neue, noch größere Gildenhaus. Natsu braucht einige Zeit, um sich daran zu gewöhnen. Keinen Moment zu spät, denn das alljährliche von Fairy Tail ausgerichtete Festival ‘Fantasia’ steht in Magnolia an. Genau diesen Moment sucht sich Donnermagier Laxus aus, ebenfalls zur Gilde zurückzukehren. Er nutzt den Miss Fairy Tail Contest und lässt alle Frauen von seiner Kameradin Evagreen zu versteinern. Um die Mädchen zu retten ruft er den ‘Battle of Fairy Tail’ aus. So soll sich zeigen wir der stärkste Magier von Fairy Tail ist. Schafft es nur einer Laxus herauszufordern und zu besiegen, sind die Versteinerten gerettet. Natürlich kann Makarow ihn auch zum neuen Meister ausrufen. Wenn nicht, zerfallen die Mädchen nach einer Stunde zu Staub. Alle stürzen sich in den Kampf, nur Makarow und seltsamerweise auch Natsu werden durch einen Zauber in der Gilde gefangen. Die Zeit drängt, wer kann Laxus, einen der mächtigsten Fairy Tail Magier aufhalten?
Beinhaltet die Episode 25 bis 48.

Fazit:
Diesmal wird zunächst die Geschichte um Phantom Lord abgeschlossen, bevor drei weitere Fairy Tail Abenteuer miterlebt werden können. Alle haben etwas Wichtiges gemeinsam, sie blicken in die Vergangenheit der Hauptfiguren. Gerade diese dadurch entstehende emotionale Komponente schafft nicht nur den Figuren ein lebendiges Leben, auch vertieft es die Handlung. Vielleicht weil immer wieder Zusammenhalt, Kameradschaft und Freundschaft die Essenz bilden. Auch wenn die Abenteuer einfach klingen, also Gegner erscheint, beweist dem Helden wie stark er ist und wird letztlich besiegt, ist alles von Mangaka Hiro Mashima sehr durchdacht. Dies zeigt sich insbesondere bei den zahlreichen Figuren. In den Geschehnissen wird immer die Waage gehalten, wodurch selbst Nebenfiguren Szenen wie für Hauptfiguren erhalten. Sei es Reedus, der Lucy beschützt oder Levy, die zentral von Gajeel angegriffen wird und sich im Kampf gegen Laxus beweisen kann. Mashima sagte in einem Manga Nachwort über sie, das Levy nur als Nebenfigur gedacht war, sie aber durch diese Art Szenen sehr beliebt und so immer wichtiger bei Fairy Tail wurde.

Paradiesturm im Manga

Inmitten allen Grundgeschichten stehen die magischen Duelle. Wie besonders und eindrucksvoll Gegner sind, zeigt sich sogleich in der ersten Episode dieser Box. Wassermagierin Juvia von Phantom stellt sich Eismagier Gray. Bei genauem Hinsehen sind ihre Augen bis zum Anfang des Kampfes schmaler und gespitzter, wodurch sie fieser und rücksichtsloser erscheint, dies gilt ebenfalls für den Eisendrachen Gajeel. Erst beim Schlagabtausch werden ihre Augen runder und somit freundlicher und liebenswerter. Überhaupt ist dieses erste Liebesduell abwechslungsreich und humorvoll. Mit Gajeel kam ein weiterer Drachentöter hinzu und erstmals bekämpft Natsu einen ebenbürtigen Gegner.
In den angesprochenen Vergangenheiten zeigen sich ungewöhnliche Themen. So fühlt sich Loki verantwortlich durch den Tod der Stellarmagierin Karin. Er hat ihn nicht direkt verursacht, aber er war eine Folge davon, dass er das Richtige tat. Tod ist schon ein hartes Thema, wie auch bei Mira’s Schwester Lisanna scheut Fairy Tail dies nicht. Wesentlich emotionaler und doch schockierender ist Erza’s Kindheit. Sklaverei, Zwangsarbeit, Misshandlung bis hin zu Folter. Kein Wunder, das die Rückkehr zum Paradiesturm für Erza nicht einfach wird. Zum einen freut es zu sehen, wie sie ihre alten Freunde wiedertrifft, aber auch über sich wachsen muss, um Jellal zu bestehen. Dies ist dramatisch inszeniert, gerade das Finale ergreift. Auch beim ‘Battle of Fairy Tail’ sind Laxus Motive die Macht zu übernehmen und sich allen zu beweisen, eine missverstandene Sichtweise. Er, der in die Fussstapfen seines Vaters und Grossvaters tritt, sucht nach eigener Anerkennung. Etwas mit dem sich Zuschauer, Leser identifizieren können. So fühlt man sich den Figuren näher und die Handlung packt intensiver. Gefallen tut ebenso, dass sich viele Charaktere weiterentwickeln und neue Seiten zeigen, wie bei Mirajane. Ein wichtiges Element ist auch der Humor, die Slapstick Momente gibt es noch, aber sind weniger. Humorvolle Dialoge und überspitzte Szenen sind immer passend eingesetzt. Dazu wird mit einem Hauch Erotik steht’s gespielt.

Paradiesturm im Anime

Im Anime wurden die im Carlsen Verlag erschienen Manga Bände 7 bis 16 umgesetzt. Hier ist alles zwar nah an der Vorlage, wurde logischerweise angepasst, damit alles flüssig wirkt. Zugleich wurden Szenen dramaturgisch verlängert und verändert. Gleichzeitig sind aber auch zahlreiche Elemente überarbeitet. Vieles hat Mashima selbst angeregt, da er nicht immer zufrieden war oder eben aus Platz- und Zeitgründen nicht einbauen konnte. So kann der Anime sogar als Director’s Cut des Mangas angesehen werden. Juvia ist erbeut ein gutes Beispiel, dies bei den Figuren zu zeigen. Im Finale des Kampfes gegen Gray rettet er sie vorm Absturz, untermalt von Worten, die ihr bis dahin trauriges Wesen widerspiegeln, etwas was dem Anime eine cinematische Note und Dramatik verleiht, aber im Manga nicht ist. Später beobachtet sie ihren geliebten Gray heimlich. Hier tut sie es in der Vorlage nur während des Wiederaufbaus der Gilde, während nun sie auch bei dem Erholungsaufenthalt im Spa tut. Besonders verändert wurden aber Handlungsorte. So sah der Paradiesturm wirklich wie ein Turm aus, was aber nicht harmonierte und erst im Anime einen unheimlicheren, fremdartigen Anstrich erhielt. Gleiches gilt für die Kampforte von den Trinity Raven Mitgliedern Ikaruga, Vidaldus und Fukuro. Sie passen nun besser zu den Figuren und geben mehr Spielraum, während die eigentlich Geschichte unverändert blieb.
Augen auf, denn in Erza’s Paradiesturm Vergangenheit sind bei der Flucht weitere Kinder zu sehen, darunter Cobra und Racer, die später in der Geschichte um Nirvana erscheinen. In unscheinbaren Szenen sind oft Hinweise eingeflochten, die auf Zukünftiges hinweisen. Aber ebenso ist klassisches aus Mashima’s Werken geblieben. Auch wenn im Gegensatz zum Manga nicht im Hintergrund Hauptfiguren seiner Serie RAVE, in Deutsch bei Egmont Manga erschienen, zu sehen sind, bleiben andere Elemente. So der nickende Barkeeper im Spa und insbesondere die magische Kraft Etherion, die der Rat auf den Paradiesturm abfeuert. Diese beherrschte bisher nur Elie.
Optisch weiß der Anime mit detaillierten Szenen, Dramatik, durchdachten und flüssigen Kämpfen zu begeistern. Gerade durch die getroffene Emotionalität funktioniert alles. Aber hier soll eine wichtige Komponente nicht vergessen werden, die allem Tiefe verleiht. Diese ist die brillante und packende Musik von Yasuharu Takanashi. Mit wunderbaren Themes untermalt er dramatische Szenen oder ergreifende Momente. Dabei spielt er gerne mit dem Fairy Tail Theme und setzt es vielseitig ein. Ebenso tragend und funktionieren tut die deutsche Synchronisation. Dialogregisseur und Gray Sprecher René Dawn-Claude, ein bekennender Manga- und Anime Fan, achtet genau darauf sich so nah wie möglich an Original zu bewegen. Und es gelingt ihm die Sprecher zu Höchstleistungen zu motivieren, wodurch sie viel Lebendigkeit mit einfließen lassen. Dies zeigt sich besonders in den zahlreichen emotionalen Momenten.
Das Bild der Blu-ray ist einmalig farbenfroh, die Schwarzwerte gut und auch die Dynamik passend ohne Nachzieheffekte. Dies harmoniert durch einen feinen gut abgemischten Ton. Im Vergleich mit der japanischen Originalspur sind dort Musik und Soundeffekte lauter. Alles kommt in einer ansprechenden, stabilen Pappbox inklusive Schuber mit Charakter Artworks. Dazu gibt es zwei Postkarten (Natsu und Happy) und ein umfangreiches Booklet mit Episodenguide. Als Bonus gibt es ein Special bei dem die Synchronsprecher René Dawn-Claude, Lina Rabea Mohr (Lucy), Marieke Oeffinger (Erza), Julius Jellinek (Natsu) und Charlotte Uhlig (Happy) ausgewählte Episoden ansehen und kommentieren. Dies ist wirklich interessant und eine tolle Idee. Schade, das der Ton teils zu leise und nicht alles gut zu verstehen ist. Gerne hätten ein paar mehr Fragen gestellt werden können. Ebenso waren die Sprecher- und Rollennamen nur sehr kurz eingeblendet.
FAIRY TAIL bietet abwechslungsreiche, phantasievolle Geschichten. Es gibt packende emotionale, aber auch sehr humorvolle Momente. Gerade die Figuren wissen zu begeistern, da sie diesmal einen Teil ihrer tragischen Vergangenheit offenbaren, aber sich ebenfalls weiterentwickeln. Der Phantom Lord Arc hat ein actionreiches Finale mit einem spannenden Kampf zwei Dragonslayer. Beim Paradiesturm treffen für Erza Vergangenheit und Gegenwart aufeinander und beim ‘Battle of Fairy Tail’ zerbricht fast die Gilde. Allein dies verspricht viel und der Anime hält es.

Daten:
Label: Kazé
Länge: 600 Min. / Format: 16:9
Ton: Deutsch, Japanisch DTS HD-MA 2.0
Extras: Synchronspecial, Postkarten, Booklet mit Episodenguide

Siehe: [Manga] FAIRY TAIL #1

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