[Film] PRISON SCHOOL

Ein Gefängnis mitten in der Schule? Kiyoshi kann es noch immer nicht fassen, denn zum Anfang klang alles traumhaft. Die angesehene Hachimitsu-Oberschule war bisher als privates Mädcheninternat bekannt, doch das neue Schuljahr brachte eine Neuerung. Erstmals dürfen Jungs mit am Unterricht teilnehmen. Doch nur Fünf meldeten sich an. Die Glücklichen rechnen sich sogleich ihre Chancen bei dem Mädchenüberfluss aus, auch wenn sie die Unerfahrenheit in Person sind. Was zuerst nach einem Paradies klingt, verwandelt sich ehe sie es begreifen zu einem Albtraum. Leider haben vier Jungs in der folgenden Nacht eine blöde Idee. Sie wollen ins Badehaus der Mädchen spannen. Nur Kiyoshi, der das Mädchen Chiyo kennenlernte, hält nichts davon. Leider erwischt sie der geheime Schülerrat unter der Leitung der Männer hassenden Mari Kurihara und steckt alle in das schuleigene Gefängnis. Zusätzlich wird ihnen Strafarbeit unter der dominanten, Peitschen schwingenden und freizügigen Aufseherin Meiko Shiraki aufgebrummt. Ebenso wacht die Sekretärin des Rates Hana Midorikawa. Wegen ihrer Karatekünste, weiß sie Schläge und Tritte gezielt einzusetzen. Dumm für Kiyoshi, der sich mit Chiyo zu einem Sumoringkampf verabredet hat und sich nun etwas einfallen lassen muss. Er hat eine Idee zur Flucht, doch sein Kumpel Gakuto kommt ihm auf die Schliche. Währenddessen gerät er mit Hana in eien private Fehde. Zu seinem erstaunen bemerkt er, wie seine anderen Freunde, insbesondere Andre Freunde daran haben von Meiko bestraft zu werden. Sie geniessen jeden Höschenblitzer und Busenwackler. Nachdem er sich mit Gakuto geeinigt hat, planen sie zusammen den Ausbruch über eien Wahnwitzige Idee. Dafür muss er einige Risiken eingehen. Wird er sein Date mit Chiyo wahrnehmen können?

Fazit:
Was für ein abgedrehtes Szenario? PRISON SCHOOL bietet eine Gruppe vorpubertärer Jungen, die in einem Schulgefängnis landen und von drei dominanten sexy Damen bewacht und ‘lieb’ gequält werden. Ein Ausbruch zum Glück, einem Date mit seiner Traumfrau, ist für Kiyoshi mit zahlreichen Hindernissen versehen. Um diese zu überwinden, nehmen die Jungs ungewöhnliche Mittel in Kauf, die Chaos und verrückte Situationen entstehen lassen. Mit der Zeit hat jeder der Jungen mit einer der Aufseherinnen so seine Probleme.
PRISON SCHOOL ist eine abgedrehte Komödie, die mit sexuellen Reizen und Fetischen spielt. Busenwackler und Höschenblitzer, sowie doppeldeutige Sprüche sind gewollt. Alles ist ironisch und sarkastisch zu sehen, selbst die SM Momente. Mit Absicht werden Momente, Situationen und Elemente überspitzt dargestellt. Diese Übertreibungen sind ebenfalls im Sound eingebaut, wenn z.B. Schaum zu Boden fällt klingt es, wie ein mit Wasser vollgesaugter Waschlappen. Manchmal ist es aber leider auch etwas zu brachial übertrieben.
PRISON SCHOOL hat leider einen trashigen Charme, der aber auch so gewollt ist. In Japan bedeutet dies nicht gleich eine ‘Billigproduktion’, für sie ist die Art fast schon ein Genre mit dem sie sich künstlerisch ausdrücken. Deshalb wird auch nicht immer mit Licht und Schatten gespielt, sondern alles voll ausgeleuchtet. Visuell wurde sich viel Mühe gegeben den Manga Look einzufangen. Dies beginnt mit den tollen Kostümen und Frisuren. Selbst die Kulissen, wie das Büro des Direktors oder das Gefängnis erkennen Kenner sogleich. Die Darsteller sind nach ihren gezeichneten Vorbildern besetzt und passen wirklich gut. Sie spielen auch mit viel Spaß bei der Sache, selbst in diesen verrückten Situationen. Gewollt übertreiben alle ihr Spiel, was schon stark an Theater erinnert. Leider funktioniert dies mal, mal ist es aber auch zu unfreiwillig komisch, das man nicht weiß, ob man lachen sollte. Merklich haben sich alle mit ihre Figuren beschäftig, dies ist hoch anzurechnen. Selbst die erotischen Momente, wenn man sie mal so nennt, funktionieren, auch wenn sie nicht ganz so freizügig inszeniert sind, wie in der Vorlage. Vieles wird angedeutet und die Kamera ist steht’s so positioniert, das nur wenige Zentimeter weiter, sie alles zeigen würde. Kurz, nackte Tatsachen gibt es nicht. Dies hat auch mit der Gesetzeslage in Japan zu tun und es sollte auch kein Erotikfilm werden. Dabei hat Regisseur Noboru Iguchi, bekannt durch ‘The Machine Girl‘, sogar in diesem Hardcore Gewerbe seine ersten Erfahrungen gesammelt. Auf seine Art nutzt er sie, wenn er mit der Visualität spielt.
Umgesetzt in dieser Realverfilmung wurde die Manga Bände 1 bis 9 von Akira Hiramoto, in Deutsch bei Egmont Manga erschienen. Optisch wurde sich sogar an der Anime Umsetzung, erschienen in Deutsch bei nipponart, orientiert.
Das Bild der Blu-ray ist wunderbar klar und die Farben hell und frisch. Auch der Ton ist gut ausgesteuert, so sind die gewollten Sounds, wie eben fallender Schaum, hervorgehoben. Die deutsche Synchronisation weiß mit guten Stimmen zu gefallen. Gut, ab und zu übertreiben und verstellen sich die Sprecher zu sehr, doch dies passt zur ähnlichen schauspielerischen Interpretation. Es sollte aber ebenfalls bedacht werden, das japanische emotionale Darstellungen sich von der europäischen leicht unterscheiden, wodurch einige deswegen ungewohnt wirkt.
Die Edition kommt in einer gut aufgemachten Edition im Pappschuber, der mit passenden Fotos geschmückt wurde. Als Bonus liegt ein Booklet bei, in dem sich Informationen über die Darsteller, Figuren, Episoden und einige Interviews finden. Weiter gibt es einen ‘Secret’ Umschlag mit einigen sexy Fotos. Ein toller Gag, der besonders greift, wenn die Episoden genau betrachtet.
PRISON SCHOOL ist eine abgedrehte Schulkomödie mit hübschen Mädchen, die Jungs ins Gefängnis stecken und sie ein wenig ‘ärgern’. Dabei wird absichtlich mit allen sexuellen Fetischen gespielt und alles gewollt übertrieben. Hier wird nun der Manga als Realserie umgesetzt, was optisch gesehen sehr gelungen ist. Die Inszenierung hält sich eng an der visuellen Vorlage, auch wenn es sich im Punkt Freizügigkeit zurückhält. Dennoch gibt es genügend sexy Momente. Bewusst übertreiben die Darsteller ihr Spiel, was hier und da leider etwas seltsam wirkt. Es ist natürlich gewöhnungsbedürftig, doch wer sich auf die verrückte Version eines ‘Gefängnisfilms’ einlässt, wird bestens unterhalten.

Daten:
Label: Kazé
Regie: Noboru Iguchi
Darsteller: Taishi Nakagawa, Hirona Yamazaki, Asana Mamoru, Aoi Morikawa
Musik: Yasuhiko Fukuda – Kamera: Yasutaka Nagano
Länge: 2016 Min. / Jahr: 2015
Ton: Deutsch, Japanisch DTS-HD MA 2.0 / Format: 16:9
Extras: Booklet, Geheime Bilder
Cover, Motive: © Akira Hiramoto/Kodansha/”Kangoku Gakuen” Production Committee MBS

Siehe: [Manga] PRISON SCHOOL #001
Siehe: [Anime] PRISON SCHOOL Vol.1