[Film] ZACK SNYDER’S: JUSTICE LEAGUE

Superman ist tot und die Welt trauert. Im Dunkeln sorgt derweil Batman für Recht und Ordnung, während Wonder Woman eher am Tage eingreift. Beide wissen, dass sich Böses nähert. Eine außerirdische Macht greift nach den drei Mutterboxen, die von den Amazonen, Atlantianern und Menschen versteckt wurden. Um sich dem Bösen zu stellen, beschließen Bruce Wayne und Diana Prince ein schlagkräftiges Team zusammenzustellen. Den Atlantischen Prinzen Aquaman, den jugendlichen, schüchternden Barry Allen alias Flash und den ehemaligen Highschool Draufgänger Victor Stone, der nach einem Unfall zum Cyborg umgebaut wurde. Doch noch bevor sie ein Team sein können, erscheint der Dämon Steppenwolf bei den Amazonen mit seiner Armee und erkämpft sich die Mutterbox. Sein nächstes Ziel ist Atlantis, wo bereits Aquaman ihn erwartet, doch kein Gegner ist. Batman weiß, dass Steppenwolf unermeßliche Macht erhält wenn er die Mutterboxen vereint und fragt sich, ob er, Wonder Woman und die Anderen stark genug sind die Menschen vor der Apokalypse zu beschützen. Oder gibt es sonst noch Hilfe?

Fazit:
Als 2017 Regisseur Zack Snyder in der Nachbearbeitung von JUSTICE LEAGUE war, verstarb leider seine Tochter und er brach die weitere Arbeit daran ab. Daraufhin hat der Verleih Regisseur und Autor Joss Whedon angeheuert, der mit etwas Budget Nachdrehs machen konnte, um aus dem vorhandenen Material nur einen Film zu machen. Fans der DC Helden haben sich immer gefragt, wie Snyder’s Werk ausgesehen hätte, wenn er es vollendet hätte. Dieses starteten eine erfolgreiche Petition, welche sogar Darsteller des Film unterstützten, woraufhin der Verleih an Snyder herantrat und ihm die Möglichkeit gab, sein JUSTICE LEAGUE Epos als TV Special für HBO Max zu inszenieren. Snyder gefiel das Projekt und sagte zu. Er verzichtete sogar auf Bezahlung, wenn er dafür seine kreative Freiheit behielt und diese wurde ihm gewährt.
Entstanden ist ein vierstündiges Heldenepos, welches sich Zeit für die Handlung nimmt. Dadurch dürfen Figuren sich entwickeln, sowohl die Helden als auch die Bösen. Steppenwolf ist als Hauptgegner geblieben, doch diesmal wird deutlich, das er dem viel mächtigeren Darkseed untergeben ist. Die Trauer um Superman’s Tod erweisst sich präsenter und dessen Folgen, besonders für Lois Lane. Der ganze Film ist dunkler gestaltet, dazu ist der Humor geringer und nicht überzogen. Jeder der Helden hat mit eigenen Problemen zu kämpfen und muss über sich hinauswachsen. Die visuelle Gestaltung und Inszenierung ist beeindruckend und fesselnd. Die Action haben eine gewaltige Präsens. Im Vergleich mit Whedon’s Version, besitzen gleiche Szenen unterschiedliche Dynamik.
Die Handlung ergibt nun mehr Sinn in Bezug auf die Endzeitanspielungen aus ‘Batman vs. Superman: Dawn of Justice‘. Alles harmoniert. Dennoch ist die Geschichte mit fast zu vielen Anspielungen und Querverweisen gespickt, die nicht sogleich verstanden werden und auch nicht können. Man merkt, das für den späteren ‘Aquaman‘ Film Änderungen bei den Figuren stattfanden und nun deutlicher Hinweise den einst zweiten geplanten JUSTSICE LEAGUE Film. Übrigens, es gab nur einen kurzen Nachdreh mit Ben Affleck für eine Endszene, der Rest war bereits gedreht worden. Bei der deutschen Synchronisation gab es ebenfalls Änderungen, so erhielt Jeremy Irons einen anderen Sprecher.
Das visuelle Geschehen wird nun vom Komponisten Tom Holkenborg musikalisch untermalt, der natürlich Hans Zimmers Themen von Superman und Wonder Woman zu seinen eigenen wunderbaren Klängen einflechte. Wegen seiner kreativen Freiheit entschied sich Snyder durchweg für ein IMAX Format, wodurch z.B. auf einem Fernseher links und rechts schwarze Balken nun zu finden sind. Das IMAX Kino ist gerade in den USA weit verbreitet und dieser Film soll dafür ein Vorzeigefilm sein. Nebenbei erwähnt, Zack Snyder plant noch eine Noir Version (Schwarzweiss).
Die Möglichkeit ZACK SNYDER’S JUSTICE LEAGUE Version zu sehen, ist ein Erlebnis, denn es ist nicht nur ein actionreiches Epos entstanden, das sich für die Handlung Zeit nimmt, auch spielt es mit den Emotionen und der Charakterentwicklung. Ein Held muss kämpfen und sich beweisen, um wirklich einer zu sein. Absolut sehenswert.

Daten:
Label: Warner Bros
Regie: Zack Snyder
Darsteller: Ben Affleck, Gal Gadot, Jason Momoa, Henry Cavill
Musik: Thomas Holkenborg – Kamera: Fabian Wagner
Länge: 242 Min. / Jahr: 2021
Ton: Deutsch, Englisch Dolby Atmos / Format: IMAX 1.37:1
Extras: –

Siehe: [Film] JUSTICE LEAGUE