Es ist passiert. Durch eine Epidemie wurde ein großer Teil der Menschheit dahingerafft. Nun streifen diese als lebende Tote durch die Strassen, stets mit Hunger auf frisches Fleisch. London ist so eine Stadt der Toten geworden und die letzten Überlebenden führen tagtäglichen einen Kampf. Lebensmittel werden immer knapper und die Zombies scheinbar immer mehr. Wir sind einer der Lebenden. Wir leben in einer alten U-Bahn Station, die nur über die Kanalisation zu erreichen ist. Hier ist der einzige sichere Ort zum schlafen, hier wachen wir jeden morgen auf. Unsere Aufgabe ist es die Straßen nach Lebensmittel, Waffen oder Medikamenten abzusuchen, was bedeutet vorausschauend zu agieren, damit wir nicht von Zombies überrannt werden. Munition ist knapp, weshalb der alte Baseballschläger sich am besten zur Verteidigung eignet. Unsere Taschenlampe hat auch schon bessere Tage gesehen und leuchtet nur wenige Meter weit, doch zum Glück besitzen wir ein Militärfernglas mit Scanner, das uns hilft Gegner früher zu sehen und abzuschätzen, ob sie lohnende Beute mit sich herumtragen. Nicht weit von uns steht ein Zombie. Der Scanner sagt, er trägt einen Rucksack voll mit Lebensmitteln. Er scheint noch nicht lange der neuen Rasse anzugehören. Wir schleichen uns ran. Achten darauf kein Geräusch zu machen, es könnten ja noch weitere Untote in der Nähe sein. Der Baseballschläger hilft dem Unglücklichen zur letzten Ruhe und uns länger zu überleben. Schnell wird sein Rucksackinhalt in den unseren gestopft. Dann ziehen wir weiter. Plötzlich werden wir zu Boden gerissen. Ein Zombie greift aus einem Kellerfenster nach uns, packt und zieht uns in die Tiefe. Im Gerangel können wir den Zombie ausschalten, doch dann bemerken wir weitere aus dem Nebenraum auf uns zustürmen. Wir kämpfen einen letzten aussichtslosen Kampf. Jeden morgen wachen wir in einer alten U-Bahn Station auf. Täglich suchen wir nach Hilfsmitteln, um am Leben zu bleiben. Auch heute suchen wird nach Untoten, die vielleicht in ihrem Rucksack nützliche Dinge bei sich tragen.
Fazit:
So geht es in ZOMBIU ab. Der Spieler übernimmt einen vom Computer zufällig erstellten Charakter mit dem er durch London streift. Wird der Charakter getötet, wacht der Spieler in Gestalt eines neuen Charakters in der U-Bahn Station wieder auf und beginnt von vorn. Treffen wir nun auf den Zombie unseres vorherigen Charakters und töten ihn, können wir alle Gegenstände vom Spiel zuvor übernehmen. Das zu erkundende London, inklusive einiger der historischen Highlights wie der Tower, ist recht umfangreich geworden. Wer Kanaldeckel in den Arealen öffnet, legt so Schnellreisepunkte fest und kann nach seinem Tod, schnell wieder an den letzten Ort gelangen.
Die Steuerung an sich ähnelt der eines Egoshooters. Neu ist hier die Benutzung des WiiU Features einen Screen im Controller zu haben, was bedeutet stets zwei Bildschirme im Auge zu behalten. Es gibt keinen Pausenmodus, also aufpassen auf Gegner, wenn im Rucksack gewühlt wird. Über den Controller Screen steuert der Spieler per Touch das Inventar, die Karte oder das Fernglas mit dem Scanner. Als Fernglas muss der Controller dann wirklich so gehalten werden, angezeigte Gegner können per Fingerzeig markiert werden, um ihren Besitz zu überprüfen. Es kann aber auch vorkommen, das Rätsel über diesen Screen gelöst werden müssen, z.B. eine Safekombination eingeben. Zu Beginn mag diese Steuerung ungewohnt sein, aber nach einer Weile geht sie ins Blut über und fügt sich wunderbar ein. Das Spiel besitzt einen Multiplayer-Modus mit dem in Gemeinschaft anderer Spieler gegen die Zombies vorgegangen werden kann. Schade ist, wenn ein Spieler infiziert wird, er ist zwar nicht mehr zu retten, kann aber von seinen Onlinepartnern erlöst werden, die dann seine Ausrüstung übernehmen. Ein weiterer spannender Modus ist ‘Überlebende vs. Zombies’: Ein Spieler übernimmt die Rolle des Meister-Zombies aus der Vogelperspektive und platziert Zombies auf einer Karte, während ein zweiter Spieler in der normalen Ego-Sicht gegen die Zombies vorgehen muss.
ZOMBIU ist ein mehr als spannendes Spiel geworden, das den Spieler in den Bann zieht. Die unheimliche Atmosphäre ist ständig präsent, ebenso wie die Angst getötet zu werden. Ein wenig vermissen tut man das Identifikationsgefühl, mit dem Charakter warm zu werden, da er immer neu erstellt wird. Es ist wie eine Art Arcarde Game, ist man tot, startet man von vorne. Hier wird ebenfalls die schwache Story deutlich, es gibt nur dieses Grundszenario und ein warum oder eine Lösung zurück zur Normalität zu finden gibt es nicht. Es geht nur ums nackte Überleben. Gerade die minimale Sound- und Musikatmosphäre unterstützen dieses drückende Survivalgefühl und jagt den einen und anderen Schauer über den Rücken. Die Grafik im Gegenzug ist zwar gut, aber besitzt matschige Texturen und sehr viele Ecken und Kannten. Da kann die WiiU technisch mehr. Ungeachtet dessen ist ZOMBIU ein großartiges Spiel, das dem Spieler, das Fürchten lehrt.
Eine Anekdote zu Publisher Ubisoft. Ihr erstes veröffentlichtes Spiel hieß 1986 ‘Zombi’ und war ein Action-Adventure indem der Spieler vier bewaffnete Überlebende durch ein zombieverseuchtes Einkaufszentrum steuerte. War die Lebensenergie eines der Mitstreiter erschöpft, verwandelte sich dieser in einen Zombie und wandelte durch das Gebiet, wo er starb. Von der Grundidee her scheint ZOMBIU ein Remake zu sein.
Daten:
Label: Ubisoft
System: WiiU
Art: Egoshooter, Action, Survival
Schwierigkeitsgrad: Mittel
USK: 18
