Es ist das Jahr 1980. Die Terror-Zwillinge versetzen das Regime in Europa in Angst und Schrecken. Jesscia und Sophia stellen sich wie einst ihr Vater, der gefürchtete Terror-Billy B.J. Blazkowicz den Eroberungsplänen der Schreckensdiktatur in den Weg. Schon von klein auf an wurden die Mädchen darauf vorbereitet, hätten aber nie geglaubt in den Krieg zu ziehen. B.J. hat Amerika von der Unterdrückung befreit und schien im Ruhestand zu sein, doch plötzlich ist er verschwunden. Seine Frau Anna macht sich Sorgen, was die beiden Mädchen heimlich mitbekommen. Daraufhin finden sie ein Versteck ihres Vaters auf dem Dachboden, wo er die Regime Machtverhältnisse in Europa beobachtet. Ist er dorthin gegangen, um den Widerstand zu unterstützen. Jess und Soph beschließen ihren Vater zu suchen und erhalten von einer Freundin Unterstützung. Diese stattet sie mit modernen Kampfanzügen und Waffen aus, sowie fliegt sie nach Paris. Dort beginnt die erste Mission ihres Himmelfahrtkommandos. Ziel einen hochrangigen Offizier in seinem Luftschiff auszuschalten. Dabei zeigen die Mädchen eindeutig, sie sind Terror-Billy’s Töchter. Aber werden sie ihren Vater finden?
Fazit:
Das Abenteuer von B.J. Blazkowicz geht weiter, er ist wesentlich älter geworden und hat fürs im Vergleich etwas kleineren YOUNGBLOOD das Kampfmesser an seine beiden Zwillingstöchter abgegeben. Schon schnell wird klar, dass Beide ebenso den Spieler mitreissen. Ihre Charaktere weisen nicht den bitteren, süffisanten und traurigen Unterton auf, sondern sind ein wenig naiv, jugendlich überheblich und versuchen Cool zu sein. Markige Sprüche zeigen dies. Interessant ist aber auch, dass das Töten ihnen zunächst etwas schwerer fällt, eine angedeutete Moral eben. Die Handlung ist nicht umfangreich, die Zwillinge suchen ihren Vater und kämpfen dafür gegen das Regime. Sie folgen seinen Spuren und die sind nicht zu übersehen.
Grundsätzlich wurde aber das beliebte System der beiden letzten WOLFENSTEIN übernommen. Die bekannte Ego-Steuerung mit dem Waffenrad und der Lebensdatenanzeige sind zurück. Die Charaktere können sich verbessern, darunter stärkere Gesundheit, neue Kampftechniken und Fähigkeiten. Hierfür werden Levelpunkte benötigt, die durch Erfahrungswerte also Kills entstehen. Neue Waffen müssen erst einmal eingesammelt werden und können mit eingesammelten Silbermünzen verbessert werden.
Das Besondere an YOUNGBLOOD ist aber das gelungene Zwei Spieler System. So können beide Schwestern gespielt werden, welche leicht unterschiedliche Anfangsskills und Waffen besitzen. Es kann via Netzwerk ein anderer Gamer eingeladen werden oder sogar auf der Couch Coop gespielt werden. Dies funktioniert wunderbar und mit Koordination macht es viel Spaß. Natürlich kann das Game auch als Singlegamer gespielt werden. Die nicht gewählte Schwester steuert dann der Computer, dieser aber unterstützt lediglich und nimmt nicht die gesamte Gegnerwelle weg. Schleichkills werden nicht übernommen, da wartet der Computer dann ab. Ein Vorteil des Teamspiel tritt zu Tage, wenn der Spieler am Boden liegt, da kann der Partner ihn retten und wahlweise einen Lebens- oder Rüstungsschub geben.
Die Kämpfe konzentrieren sich hauptsächlich um Paris, wo es in den recht umfangreichen Abschnitten sowohl Haupt- als auch zahlreiche Nebenmissionen finden. Letztere sind besonders wichtig, um die nötigen Ressourcen für Geld, Erfahrungspunkten und Levelaufstieg zu erhalten. So müssen eben die Abschnitte mehrfach aufgesucht werden, je nach dem welchen Auftrag man von Rebellen aus den Katakomben angenommen hat. Dazu sind viele Geheimnisse und Sammelobjekte in den Abschnitten versteckt. Auch diesmal gibt es ein klassisches Wolfenstein zu spielen.
Optisch ist YOUNGBLOOD ein Augenschmaus. Die Welt ist sehr detailliert und abwechslungsreich, dazu sind die Level anspruchsvoll und interessant ausgearbeitet. Gleich zu Beginn beeindruckt das Luftschiff und hier wird auch schnell der unterschwellige Humor deutlich. Da sind wieder diese abgedrehten Regime Songs, die diesmal sehr an die Achtziger Hits erinnern. Dazu finden sich Magazine mit interessanten Cover oder im Kino des Luftschiffs sogar Poster von Kinofilmen. Diese Parodien sind gelungen und bereichern die Atmosphäre. Die Welt, also die Level sind aber auch auf die Zwillinge abgestimmt. Beim Luftschiff scheint es zum Beispiel gespiegelt aufgebaut zu sein. Jede Schwester kann eine Seite übernehmen, wodurch kein hinterherlaufen sein muss. Jeder kann die Terminals mit Informationen einsammeln und entsprechend nutzen.
Die Zwischensequenzen sind eindrucksvoll. Die Figuren wirken lebendig und bewegen sich eben durchs Motion Caturing flüssig und real. Dazu ist die Inszenierung Kinoreif und atmosphärisch.
Über den tollen, gelungen ausgesteuerten Ton kann nur gesagt werden, er lässt alles gewaltig krachen. Die Sounds u.a. der Waffen passen und atmosphärisch scheint der Spieler mitten drin im Feuerwerk zu sein. Hinzu kommt die grossartige deutsche Synchronisation mit erfahrenen Sprechern. Sie unterstützt das unterhaltsame Spielgefühl. Technisch ist alles auf hohem Niveau und es fordert viel von der Konsole ab. Da kommt es selbst auf der PS4 Pro zu leichten Rucklern.
Das Game wurde diesmal nicht alleine vom Studio MachineGames entwickelt, die Hauptarbeit übernahm Arkane Studios, bekannt durch BioShock 2, die Dishonored Serie und Prey. Diese habe alles wunderbar umgesetzt und den Geist der Vorgänger beibehalten.
YOUNGBLOOD erscheint in Deutschland in zwei Versionen. In der Regulären hat das Regime seine eigenen Symbole und der Audioinhalt nimmt einige missverständliche Anspielungen heraus. Ansonsten nimmt die nur hier drin befindliche deutsche Synchronisation kein Blatt vor den Mund. Die Internationale Version ist absolut unbearbeitet und weißt sogar die Nazi Symbole auf, was eben nach dem geänderten Gesetz nun auch in Deutschland erlaubt ist. Trotz deutschem Menü und Untertiteln, gibt es hier nur eine englische Synchronisation. Ansonsten sind die Editionen inhaltlich völlig identisch.
YOUNGBLOOD packt mit seinem neuen Szenario von Beginn an. Die Zwillinge sind sympathisch und rocken wie ihr Vater. Die gesamte Inszenierung ist wie ein Kinofilm und abwechslungsreich. Auch das Coop Element ist geschickt eingebaut und funktioniert bestens. Visuell, atmosphärisch und spielerisch weiß es zu unterhalten und zu fesseln, da sieht man über einige wiederholende Aufträge hinweg. Mit Jess und Soph macht es einfach Spaß das Regime zu dezimieren.
Daten:
Label: Bethesda
System: PC, XBox One, PS4, Switch
Art: Action-Shooter
Schwierigkeitsgrad: Mittel
USK: 18
