[Film] STAR WARS: SOLO

In einer weit, weit entfernten Galaxis, genauer auf dem Planeten Corellia. Die Schiffwerften dort arbeiten Tag und Nacht, um Sternzerstörer für das Imperium zu bauen. Trotz vieler Arbeit, dominiert die Armut, weshalb Verbrechersyndikate großen Einfluss haben. Hier lebt ein junger, draufgängerischer Han Solo mit seiner Freundin Qi’ra. Um flüchten zu können bestiehlt er das Syndikat, welches sie daraufhin verfolgt. Leider gelingt es nur Han zu entkommen, weil sich Qi’ra opfert. Er verspricht zurückzukommen und sie zu holen. Um den Planeten zu verlassen lässt er sich vom Imperium rekrutieren. Doch anstatt ein Pilot zu werden, darf er als Fusssoldat durch den Schlamm kriechen. Drei Jahre vergehen. Beim Kampf auf Mimban, trifft Han den Schurken Tobias Beckett. Er wittert seine Chance und bietet Hilfe an. Zunächst trickst ihn Breckett aus und so landet er in einer Gefängnisgrube. Neben ihn ist ein Wookie namens Chewbacca eingesperrt. Gemeinsam brechen sie aus und schließen sich Breckett’s Crew an. Sein Plan ist es auf dem Planeten Vandor-1 einen imperialen Güterzugs zu stehlen, um an große Mengen des raffinierten Minerals Coaxium zu gelangen. Zunächst scheint alles zu gelingen, doch dann funkt ihnen eine Schurkengruppe unter dem geheimnisvollen Enfys Nest dazwischen. Letztlich können alle entkommen, weil Han den Zug zur Explosion bringt. Dummerweise führte Breckett den Heist im Auftrag des Verbrecherbosses Dryden Vos durch und muss sich nun erklären. Dabei trifft Han zu seiner Überraschung Qi’ra, die Vos’s rechte Hand ist. Um Vos wieder gnädig zu stimmen, hat Han einen verrückten Plan im Kopf, wie er große Mengen Coaxium rauben will. Wird er es schaffen?

Fazit:
Für den STAR WARS Fan ist es natürlich ungewöhnlich, jemand anderen als Harrison Ford als Han Solo zu sehen, aber soll ja auch seine jungen Jahre zeigen. Wie ist er aufgewachsen? Wie hat er Chewbacca kennengelernt und wie hat er Lando Calrissian den Millenium Falcon abgeluchst? Bisher gab es nur Andeutungen in den klassischen Filmen, sowie einigen Romanen. Schöpfer George Lucas selbst äußerte zu Zeiten seiner Prequel Trilogie, dass er gerne Han’s Anfänge erzählen wollte. Umgesetzt hat er es nie, doch seine Mitstreiter sahen nun die Möglichkeit im Rahmen der STAR WARS STORY Serie darauf zurückzugreifen. Entstanden ist ein spannender und unterhaltsamer Abenteuerfilm mit dunklen Zügen, sowie frischen und interessanten Figuren. Auf einer emotionalen Basis wird Han vorgestellt und so schnell ins Geschehen hineingezogen. So werden die Kennlern Momente von Chewbacca und Lando schnell mit coolen Aufnahmen abgehandelt, dennoch sind sie durchdacht. Es macht Freude allem zuzuschauen, gerade weil die Handlung gut ins Universum eingeflochten wurde und Anspielungen nicht nur auf die Episoden Eins bis drei, sondern ebenfalls auf die Animationsserien CLONE WARS und REBELS besitzt. Natürlich kann man ebenfalls auf hohem Niveau meckern, weil es einen neuen modernen Opener anstatt die legendäre Laufschrift gibt oder der Millenium Falcon zu neu und anders wirkt. Sehr gefallen tut der lebendige und epische Soundtrack mit Chören von Komponist John Powell, der natürlich auch John Williams berühmte Themes einfließen lässt. Die Schauspieler sind gut gewählt und Alden Ehrenreich und Donald Glover als Han und Lando machen trotz ihrer legendären Vorbilder einen tollen Job. Sie bringen passende Emotionen und besonders die richtige Energie mit. Gleichzeitig wird es schwer gegen erfahrenen Woody Harrelson anzuspielen, der einfach weiß, wie er Szenen dominiert. Am Wichtigsten aber ist, die Harmonie unter den Darsteller ist zu spüren.
Leider stand STAR WARS: SOLO nicht unter einem gutem Stern. Erst haben die Regisseure Phil Lord und Christopher Miller (21 Jump Street, The LEGO Movie) SOLO gedreht, trennt sich aber aus kreativen Differenzen drei Wochen vor Drehende. Schnell wurde mit dem erfahrenen Ron Howard (Inferno, Willow) Ersatz gefunden. Er bekam einige Wochen Drehzeit hinzu und filmte sogar 70 Prozent neu und um. Dadurch ist es unumgänglich, das sichtbare Anschlussfehler und -momente zu finden sind.
Die Blu-ray hat ein scharfes, detailreiches Bild mit passenden Schwarzwerten, sowie läuft wunderbar flüssig. Dazu gesellt sich ein entsprechend ausgesteuerter Ton, der die Szenen räumlich wunderbar erschafft. Dabei sollte aber angemerkt werden, dass der triste, dreckige und matte Look gewünscht ist, wie ebenfalls die Szenen im Dämmerlicht. Halt im Gegensatz zu den sonst hellen und farbenfrohen Filmen ungewohnt. Auf einer zweiten Disk finden sich die Extras, bestehend aus einer Reihe interessanter Kurzberichten sowie einer Reihe alternativer und zusätzlicher Szenen. Diese sind interessant und geben einen neuen Blickwinkel. Die Featuretten sind informativ, aber nur oberflächlich. Dazu entstammen alle der Drehzeit von Ron Howard, was aber gut umschrieben wird, so dass völlig in den Hintergrund gerät, dass der Film bereits fast abgedreht war. Zusammengenommen ist es alles ganz nett, hätte aber gerne ausführlicher sein können.
STAR WARS: SOLO ist ein unterhaltsamer Abenteuerfilm mit dreckigen Charakteren, der auf leichte Weise Han Solo’s junge Jahre erzählt. Gerade die Spielerrein zwischen den Figuren verleiht allem Tiefe. Weil es Freude macht dem STAR WARS Geschehen zuzuschauen und endlich legendäre Momente des Helden erlebt, verzeiht man so etwas wie Ungereimtheiten. So wie alles aufgebaut wurde, könnten noch Fortsetzungen folgen, bevor Han auf Tatooine Luke trifft.

Daten:
Label: Disney Studios, Lucasfilm
Regie: Ron Howard
Darsteller: Alden Ehrenreich, Woody Harrelson, Emilia Clarke, Donald Glover
Musik: John Powell – Kamera: Bradford Young
Länge: 135 Min. / Jahr: 2018
Ton: Deutsch DTS-HD MA 7.1, Englisch Dolby Digital Plus 7.1 / Format: 16:9 2.39:1
Extras: Featurette, zusätzliche Szenen