[Film] SHOOTOUT – KEINE GNADE

Die Erfolgsquote von Profikiller Jimmy Bonomo und seinem Partner Louis Blanchard ist unübertroffen, doch irgendwann kam plötzlich der Moment, wo etwas schiefging. Als Erstes erwischt sich Jimmy selbst, plötzlich ein weiches Herz bekommen zu haben, als er ein Mädchen, das zufällig beim Opfer ist, nicht erschießt. Zweitens muss er sich tadeln, weil er sich nicht genug rückversichert hat. Sein letztes Zielobjekt war ein ehemaliger Cop aus Washington D.C. und der ganze Auftrag eine Falle. Extra aus Washington wird Detective Taylor Kwon nach New Orleans geschickt, um den Mord aufzuklären, der sogleich Widerstand von den heimischen Beamten verspürt. Parallel setzt der mysteriösen Auftraggeber von Jimmy und Louis auf sie den Psychopaten Keegan an und tötet Louis. Jimmy kann es nicht verhindern und sinnt nach Rache. Kwon findet mittlerweile heraus, dass Jimmy den Mord durchgeführt hat und nimmt mit ihm Kontakt auf. Dabei gerät er in einen Hinterhalt und wird angeschossen. Widerwillig nimmt sich Jimmy Kwon an und bringt ihn zu seiner Tochter Lisa, die ihn sogleich versorgt. Den ungleichen Männern wird klar, dass sie zusammenarbeiten müssen, um den Auftraggeber, der scheinbar jeden in der Hand hat, zu finden und Keegan auszuhalten, bevor Schlimmeres passiert.

Fazit:
SHOOTOUT erinnert an die guten 80ziger Jahre Buddy-Action-Movies und es verwundert kaum, das hier Walter Hill Regie führte, der damals bereits mit ‘Nur 48 Stunden‘ und ‘Und wieder 48 Stunden‘ dieses Genre belebte. Also das Old School Feeling gemischt mit den aktuellen Action-Kamerabildern und schnellen Schnitten, dazu ein Darsteller wie Sylvester Stallone, machen den Film durchweg unterhaltend. Das Projekt schlug Stallone Walter Hill selbst vor. „Ich wollte immer schon ein Buddy-Movie mit Walter Hill machen, denn er ist derjenige, der dieses Genre am besten beherrscht. In SHOOTOUT – KEINE GNADE sind die Helden vorerst natürlich keine Buddies, im Gegenteil, sie stehen auf verschiedenen Seiten des Gesetzes. Trotzdem werden beide vom selben Feind bedroht, und nur um gegen den eine Chance zu haben, lassen sie sich zu einer Zusammenarbeit herab. Daraus allerdings entwickelt sich dann eine ziemlich interessante Beziehung.“, so Stallone.
Die Story ist simple, aber klar und leider auch wenig überraschend. Dagegen hat man sich bei den Charakteren vergnügt und gemäß der Vorlage comicartig überzeichnet. Keegan wird wunderbar von Jason Momoa durchgeknallt und übermächtig gespielt und weißt dem alten Stallone ziemlich in seine Schranken, denn die Beiden sind einfach zwei verschiedene Generationen von Kämpfer. Auch Sung Kang, den viele als Han aus ‘Fast and the Furious 3 bis 5‘ kennen, kann Stallone mehr als das Wasser reichen, vor allem ist er besser in der Lage Emotionen zu zeigen, wobei der alte Recke passend kühl rüberkommt. Beide geben ein gutes Duo ab und ergänzen sich, obwohl sie charakteristisch völlig verschieden sind. Überhaupt wurde gut gecastet. So hat Christian Slater als Jurist Marcus Baptiste ziemlich Spaß dabei ein Möchtegern Bösewicht zu spielen und Sarah Shahi als tätowierende Tochter ist überhaupt nicht zierlich und ängstlich. Derzeit spielt Shahi eine zentrale Rolle in der US-Serie ‘Chicago Fire‘.
Im Original heißt der Film BULLET TO THE HEAD. Actionfilmer John Woo drehte einst ein Werk mit dem gleichen Titel, doch diese Beiden haben nichts miteinander zu tun, auch wenn es einige meinen. Es ist kein Remake davon. SHOOTOUT stützt sich auf die Graphic Novelle “Du plomb dans la tête” vom französischen Künstler Alexis Nolent, aber publiziert unter dem Künstlernamen Matz. Er sagt darüber: „Ich bin ein großer Liebhaber des Buddy-Movies, obwohl das ja eine rein amerikanische Spezialität ist. Für meine Graphic Novel hatte ich mit ein paar ähnlichen Ideen herumgespielt und dachte mir schließlich, dass es die Sache dramatischer machen würde, wenn ich einen Killer mit einem Cop zusammenspanne. Ihre Freundschaft müsste dann über dem Gesetz stehen, über ihren Prinzipien und über ihrer Moral. Ich habe den Cop etwas spießiger gestaltet als den Auftragsmörder, der imstande ist, unkonventionell zu denken, aber die Grundidee folgt natürlich dem klassischen Muster: Zwei Figuren, die auf den ersten Blick völlig gegensätzlich erscheinen, haben am Ende mehr gemeinsam, als sie sich das je hätten vorstellen können.“
Die Blu-ray hat ein scharfes, detailreiches Bild mit passenden Schwarzwerten, sowie läuft wunderbar flüssig. Dazu gesellt sich ein entsprechend ausgesteuerter Ton, der die Szenen räumlich erschafft. Erfreulich ist ebenfalls das interessante, einfache Bonusmaterial über die Produktion.
Zusammengefasst ist SHOOTOUT – KEINE GNADE ein unterhaltsamer Actionfilm und wird besonders Freunde der 80er Jahre das Herz erwärmen. Weil es in diesem älteren Stil so wenige neue Filme gibt, kann man diesen mal wieder als erfrischend bezeichnen.

Daten:
Label: Concorde
Regie: Walter Hill
Kamera: Lloyd Ahern – Musik: Steve Mazzaro
Darsteller: Sylvester Stallone, Sung Kang, Sarah Shahi
Länge: 91 Min. / Jahr: 2012
Format: 16:9 – 1.85:1
Ton: Deutsch DTS-HD HR 5.1, Englisch DTS-HD HR 5.1
Extras: Interviews, Making Of, Dokumentationen, Trailer