[Film] PERCY JACKSON – IM BANN DES ZYKLOPEN

Percy Jackson, Sohn des griechischen Meergottes Poseidon und einer Menschenfrau hat nicht nur die Welt einst gerettet, sondern ebenfalls einen Sturz der Götter seitens des Halbgottes Luke verhindert. Doch nun ist wieder Ruhe eingekehrt und alle Halbgötter und irdischen Wesen des Olymps haben sich hinter die magischen Grenzen des Halbblut-Camps zurückgezogen, wo sie weiterhin ein hartes Training absolvieren, um immer für den Ernstfall gerüstet zu sein. Aber der wird wohl nicht mehr kommen und selbst Percy’s Taten sind vergessen. Ihm den Rang abgelaufen hat die mutige und forsche Clarisse, Tochter vom Kriegsgott Ares. Plötzlich fängt die Erde im Camp an zu beben und die magische Grenzmauer bricht auf. Es erscheint ein riesiger monströser mechanischer Stier und greift jeden an. So scheint es auf den ersten Blick, doch letztlich jagt er Percy. Bevor er ihn mit Glück zerstören kann, hält der Halbgott Zyklop Tyson ihn in Schach. Tyson stellt sich zu Percy’s Erstaunen als sein Halbbruder heraus. Leider hatte der Angriff eine schwere Folge, die Halbgöttin Thalia liegt im sterben, was das Fallen der magischen Grenze endgültig zur Folge hätte. Einziges Heilmittel wäre das geheimnisvolle goldene Vlies, doch das wird von einem Menschen fressenden Zyklopen inmitten des Ozeans der Monster bewacht. Obwohl sich Percy meldet das Vlies zu finden, beauftragt Camp Leiter Mr. D. zu seinem missfallen Clarisse. Doch hält den Halbgott nicht auf und zusammen mit Annabeth, Grover und Tyson zieht er auf eine Faust los. Erstes Ziel der Götterbote Hermes, der garantiert den genauen Aufbewahrungsort des Vlieses kennt. Was Percy nicht weiß, das ein heimtücktischer Halbgott im Hintergrund lauert und seine ganz eigenen Pläne schürt, um das Reich der Götter endgültig zu stürzen.

Fazit:
IM BANN DES ZYKLOPEN ist die direkte Fortsetzung des Films und Buches DIEBE IM OLYMP. Die Geschichte selbst ist teils kindgerecht amüsant und actionreich inszeniert, wobei leider auch die Tiefe des Buches verloren geht. Es wurde sich auf die zentralen und wichtigsten Szenen konzentriert, dies ist auch richtig, aber manchmal gehen die Teile verloren und im Film wirkt dies leicht sprunghaft. Gut heraus kristallisiert hat Regisseur Thor Freudenthal die Beziehung zwischen Percy und seinem Halbbruder Tyson, die sich Beide schwer aneinander gewöhnen können, aber später sich aufeinander verlassen können.
„Ich entdeckte in den Büchern jede Menge Gefühl und auch einen respektlosen, skurrilen Ton”, sagt Freudenthal. „Der Trick, den der Autor Rick Riordan besonders gut beherrscht, besteht darin, dass er sehr schnell und lustig erzählt und sich dabei nicht allzu ernst nimmt. Aber er verliert die Emotionalität dabei nie aus den Augen und zeigt, welche Last die Kids zu tragen haben. Ihre Eltern sind Übermenschen und meist abwesend. Ich liebe im Kino die großen Gefühle und mag es, wenn dabei auch reichlich Humor im Spiel ist. Beides findet sich sowohl in den Büchern als auch in den Filmen“. Der Regisseur hat für seinen ersten echten Blockbuster gute Arbeit geleistet, da er Filmfreunden ansonsten eher durch Gregs Tagebuch – Von Idioten umzingelt! aufgefallen ist. Wichtig war natürlich hier ein gutes Team. Darunter der erfahrene Kameramann Shelly Johnson (Captain America, Jurassic Park 3) und Cutter Mark Goldblatt (Terminator 2, X-Men 3, Pearl Harbor). Musikalisch sorgte der Abenteuer erfahrene Komponist Andrew Lockington (Die Reise zur geheimnisvollen Insel) für die richtigen Untermalungen.
Sehr zur Freude der Zuschauer standen alle Darsteller des ersten Teils wieder zur Verfügung, was die Kontinuität gewährleistete. Nur eine Rolle wurde umbesetzt, Chiron die Figur von Pierce Brosnan spielt nun Anthony Head (Buffy). Neben den zahlreichen talentierten neuen jugendlichen Gesichtern, bringen die älteren Darsteller Erfahrung mit und bereichern die Szenen. Stanly Tucci begeistert als zynischer Mentor Mr. D oder Dionysus und Nathan Fillion, der als Richard Castle gerade sehr erfolgreich ist, beweißt mal wieder seinen leichten Humor. Gerade in seinen Szenen verbreitet er das Gefühl bei seiner Darstellung viel Improvisiert zu haben, was aber auch erfrischend wirkt. Leider merkt man noch Schauspieler wie Logan Lerman oder Douglas Smith an, dass noch an das sie am Anfang einer möglichen Kariere stehen. Sie sind hier und da noch recht steif. Es gibt Ausnahmen wie Clarisse Darstellerin Leven Rambin, die aber nur in wenigen Szenen glänzen kann.
Insgesamt gibt es derzeit vier Percy Jackson Romane und wenn es nach dem Studio geht, werden auch die weiteren verfilmt. Interessant ist, wie Romanautor Rick Riordan, ehemaliger Lehrer griechischer Mythologie, überhaupt auf die Idee der Bücher kam. Sie kam ihm nachdem er seinem Sohn Haley die Sagen der antiken griechischen Helden als Gute-Nacht-Geschichten vorgelesen hatte und sein Sprössling nach weiteren ähnlich gelagerten Abenteuern verlangte. „Als ich keine neuen Sagen mehr auf Lager hatte, war mein Sohn sehr enttäuscht. Er bat mich, neue Geschichten mit denselben Charakteren zu erfinden. Da erinnerte ich mich an einen Kurs in kreativem Schreiben, den ich für meine Sechstklässler abgehalten hatte. Sie durften sich einen Halbgott ausdenken, Sohn oder Tochter eines beliebigen Gottes, und mussten ihn auf eine von der griechischen Mythologie inspirierte Reise schicken. So erfand ich Percy Jackson und erzählte Haley wie dieser im heutigen Amerika versucht, den gestohlenen Blitz wiederzufinden. Ich brauchte rund drei Tage, um die ganze Geschichte zu erzählen – und als ich fertig war, riet Haley mir, sie aufzuschreiben.”
Die Blu-ray hat ein scharfes, detailreiches Bild mit passenden Schwarzwerten, sowie läuft wunderbar flüssig. Dazu gesellt sich ein entsprechend ausgesteuerter Ton, der die Szenen räumlich erschafft. Erfreulich ist ebenfalls das interessante, einfache Bonusmaterial über die Produktion.
IM BANN DES ZYKLOPEN ist ein netter Kinderfilm, der weniger dunkle Momente als im Buch hat. Neben den ernsten Szenen hat sich ein großer Anteil Humor dazugemischt. Begeistern tun die Zombie-Taxifahrerinnen und Hermes im Besonderen. Im direkten Vergleich ist der erste Teil etwas besser, doch zusammengenommen bieten sie wunderbare Unterhaltung und man wünscht sich mehr davon.

Daten:
Label: 20th Century Fox
Regie: Thor Freudenthal
Kamera: Shelly Johnson, ASC – Musik: Andrew Lockington
Nach dem Buch von: Rick Riordan
Darsteller: Logan Lerman, Brandon T. Jackson, Alexandra Daddario
Länge: 108 Min. / Jahr: 2013
Format: 16:9 – 2.40:1
Ton: Deutsch DTS 5.1, Englisch DTS-HD MA 7.1
Extras: Animierter Comic, Making Of, Trailer