[Film] RIDDICK

Riddick überschlägt sich mit den Necromongern und wird auf einem unbekannten Wüstenplaneten ausgesetzt, einem Ort der von blutrünstigen Kreaturen der Nacht beherrscht wird. Doch dank seiner Fähigkeit in der Dunkelheit zu sehen, kann er sich dort behaupten. Um vom Planeten entkommen zu können sendet er ein Notsignal aus. Dies fangen zwei Gruppen brutaler und rivalisierender Kopfgeldjäger ab. Darunter ein Mann namens Boss Johns, welcher mit Riddick eine persönliche Sache klären will. Die andere Gruppe führt der skrupellose Santana an, dem es rein um die hohe Belohnung geht. Zu den weiteren Ankömmlingen gehören unter anderem der Muskelberg Diaz und die hübsche, aber kalte Söldnerin Dahl. Von zwei Seiten aus beginnen sie die Jagd auf den Gesuchten, doch niemand ahnt, das Riddick stärker und gefährlicher denn je geworden ist. Mühelos macht er aus den furchlosen Jägern ängstliche Gejagte. Womit keiner rechnet ist die Natur des Planeten, je mehr die Finsternis herrscht, desto mehr monströse Kreaturen klettern aus ihren Höhlen, um ebenfalls die Jagd zu eröffnen. Welche Spezies wird wohl die größeren Chancen haben?

Fazit:
„Fürchtest Du Dich vor der Finsternis? … Das solltest Du.“ sagte Richard B. Riddick im Film Pitch Black – Planet der Finsternis aus dem Jahre 2000. Nun 13 Jahre später kommt ein neues Abenteuer des Antihelden in die Kinos. Kleiner Rückblick: Im zukünftigen Jahr 2676 stürzt der interstellaren Frachter Hunter Gratzner durch einen Meteoroidenschauer auf einem wüstenhaften Planeten ab. Die im Kälteschlaf reisende Besatzung wurde kurz zuvor geweckt, doch nur wenige können sich retten. Unter den elf Überlebenden befindet sich ebenfalls der berüchtigte Schwerverbrecher Riddick und sein Bewacher, der Kopfgeldjäger Johns. Bei einer verlassenen Forschungsstation erhofft sich die Gruppe eine Fluchtmöglichkeit. Leider ist der Weg recht weit und die Nacht droht anzubrechen, was blutgierige albtraumhafte Geschöpfe, die keine Form von Licht ertragen, anzieht. Letztlich überleben nur drei Menschen diesem Planeten der Finsternis: Riddick, das junge Mädchen Jack und der Priester Imam. Obwohl der Film ein Erfolg wurde, konnte Hauptdarsteller Vin Diesel erst ein Jahr später mit The Fast and the Furious seinen Durchbruch feiern. Riddick selbst gehört zu Diesels Lieblingsfiguren, weshalb er es sich nicht nehmen ließ eine Fortsetzung 2004 in die Wege zu leiten. Gleichzeitig mit Riddick: Chroniken eines Kriegers erschien direkt auf DVD der 30 minütige Animationsfilm Riddick: Krieger der Finsternis, welcher die Geschehnisse zwischen den Kinofilmen erzählte, darunter das Jack und Imam auf den Planeten Helion Prime gebracht wurden und Riddick vom Kopfgeldjäger Toombs gejagt wird. Chroniken setzt fünf Jahre später ein. Riddick lässt sich von Toombs fangen und wird nach Helion Prime gebracht. Hier erfährt er, das Imam und das Orakel Aereon das Kopfgeld auf ihn ausgesetzt haben. Der Planet wird vom Volk der Necromonger angegriffen, einer Armee von diabolischen Kriegern um einen halbtoten Anführer namens Lord Marshall. Entweder lassen sich die Menschen zu Necromonger konvertieren oder werden vernichtet. Sie sind auf einem unheiligen Kreuzzug durch den Weltraum; auf der Suche nach dem Underverse, einer mystische Dimension, in der die Grenzen zwischen Leben und Tod verschwimmen. Für sie ist der Tod die zentrale Konstante des Universums, das Leben dagegen betrachten sie als kurzzeitige Abweichung davon. Um die Necromonger aufzuhalten ist Riddick gefragt, er gehört zum Volk der Furyaner, und nach einer Legende könne dies nur einer seines Volkes schaffen. Doch Riddick interessiert es nicht, stattdessen fliegt er auf den Gefängnisplaneten Crematoria, um Jack zu finden, die sich jetzt Kyra nennt. Doch die Necromonger verfolgen ihn und Lord Marshals Untergebener Vaako nimmt Kyra gefangen. Um sie zu retten lässt sich Riddick auf ein Duell mit dem Lord ein. Im Verlaufe des Kampfes opfert sich Kyra und stirbt. Der Sieg über die Necromonger wird für Riddick zum bitteren Beigeschmack. Ihn interessiert es ebenfalls nicht, dass er durch den Tod vom Lord zum Herrscher der Necromonger wurde.
Chroniken war an der Kinokasse zwar kein Flop, aber wirklich erst auf DVD/ Blu-ray ein Erfolg. Diesel blieb der einzigartigen Science Fiction Welt treu, indem er zwei erfolgreiche und hochgelobte Computerspiele Escape from Butcher Bay und Assault on Dark Athena produzierte. Beide erzählen Geschichten die in den Filmen angerissen wurden und vor Pitch Black spielen, darunter Riddicks Flucht aus dem Gefängnis Butcher Bay und sein Zusammentreffen mit dem Kopfgeldjäger Johns. Auch wenn nach Chroniken ursprünglich schon eine Fortsetzung geplant war, legte das Produktionsstudio sie auf Eis. Vin Diesel aber wollte Riddick nicht aufgeben und arbeitete zusammen mit Regisseur David Twohy daran Geldgeber aufzutreiben. So hielt sich über die Jahre die Hoffnung der Fans auf einen neuen Kinofilm. Dank Diesels fortlaufendem Erfolg mit den Fast and Furious Filmen schaffte er es letztlich und begann 2011 die Dreharbeiten zu Riddick: Dead Man Stalking oder Rule the Dark wie er zuerst betitelt wurde. Leider entschied sich das Studio kurz darauf zu einer Budgetkürzung, was eine Zwangsdrehpause zur Folge hatte. Um Geld zu beschaffen drehte Diesel zwischendurch Fast Five. Da dieser erfolgreich war, hatte das Studio plötzlich auch wieder Geld zur Verfügung und der Riddick Dreh konnte im Frühjahr 2012 fortgesetzt werden. Regie führt auch diesmal David Twohy der zusammen mit den Autoren Ken und Jim Weat das Universum um Riddick schuf und auch die Vorgänger inszenierte. Mit neuen Ideen auf bekanntem Territorium versuchen die neuen Drehbuchautoren Oliver Butcher und Stephen Cornwell (Unknown Identity) das Riddick Universum zu erweitern, was schließlich zu einer Trilogie führen soll, wo zukünftig ein Blick auf das Underverse und Riddicks Heimatplaneten Furya gegeben wird. Der Film setzt direkt nach Chroniken ein.
Gedreht wurde der Film in einem Industriegebiet im kanadischen Montreal mit einem engen Drehplan in vier Studiohallen mit gut fünfzehn verschiedenen Sets. „Wir haben nur 47 Tage um den Film zu drehen und werden wahrscheinlich 49 benötigen, was immer noch eng ist. Vielleicht ist der Druck eine neue Realität des Filmemachens. Ich filmte Pitch Black in 60 oder 65 Tagen, Chroniken sogar in 85. Und doch muss ich offen bleiben, was jeder gute Regisseur sein sollte, um die neuen Möglichkeiten, die Eingebung zu sehen, die sich am Set oder mit den Darstellern ergeben. Dafür hat man manchmal nur einen Moment, aber es fördert auch meine Kreativität.“ sagte Regisseur David Twohy während der Dreharbeiten. Neben Vin Diesel als wichtigster Darsteller, kehrt auch der mittlerweile durch Der Herr der Ringe und Dredd Science Fiction und Fanatsy erfahrene Karl Urban für seine Figur Vaako zurück. Santana wird gespielt vom Spanier Jordi Mollà, der gerade als durchgeknallter Bösewicht in Bad Boys 2, Columbiana und Knight and Day auffiel. Für die weibliche Hauptrolle, die Söldnerin Dahl, wurde Katee Sackhoff ausgewählt. Bereits durch Battlestar Galactica als Kara ‚Starbuck’ Thrace zeigte sie ihre harte und taffe Seite. Davon begeistert war Vin Diesel und gab ihr die Rolle in Riddick nach einem gemeinsamen Kaffeetrinken beim Vorsprechen in seiner Villa, so heißt es jedenfalls.
Mit Riddick wollen Diesel und Twohy eine Science Fiction Saga eröffnen, die zukünftig zu den großen Sagas wie Alien, Star Wars und Der Herr der Ringe gezählt wird. Ob sich dieser Wunsch erfüllt, wird sich zeigen. Es wurde versucht ein hohe Niveau zu schaffen und das trotz des eher geringen Budgets von 40 Millionen Dollar. In Pitch Black im Jahr 2000 waren Twohy Grenzen gesetzt besonders in der Tricktechnik. Dies hat sich bis heute gravierend verändert, so dass er nun all seine Ideen von damals mit den Kreaturen der Finsternis, gegen die sich Riddick auseinandersetzen muss, verwirklichen kann. Somit geht der aktuelle Film zurück zu den Wurzeln, zeigt Riddick als Einzelkämpfer und unberechenbaren Mann, der nur für sich kämpft. Entstanden ist ein spannender, actionreicher Science Fiction Film mit vielseitigen Charakteren, der es nicht nehmen lässt auch Hardcore Riddick Fans durch das umfangreiche Universum zufrieden zu stellen.
Die Blu-ray hat ein scharfes, detailreiches Bild mit passenden Schwarzwerten, sowie läuft wunderbar flüssig. Dazu gesellt sich ein entsprechend ausgesteuerter Ton, der die Szenen räumlich erschafft. Erfreulich ist ebenfalls das interessante, einfache Bonusmaterial über die Produktion. Dafür darf sich bei der Blu-ray auf eine verängerte Fassung gefreut werden, die alles ein wenig runder gestaltet.

Daten:
Label: Universal
Regie, Drehbuch: David Twohy
Kamera: David Eggby – Musik: Graeme Revell
Darsteller: Vin Diesel, Katee Sackhoff, Karl Urban
Länge: 119 Min. / Jahr: 2013
Format: 16:9 – 2.40:1
Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1
Extras: Making Of, Trailer

In abgewandelter Form erstmals erschienen in: Nautilus – Abenteuer & Phantastik, www.fantasymagazin.de