[Film] ELYSIUM

Wir schreiben das Jahr 2154. Die überbevölkerte und heruntergewirtschaftete Welt hat sich in zwei Gesellschaften gespalten. Zum einen die Superreichen, die auf einer makellosen, von Menschen gebauten Raumstation namens Elysium leben. Hier besitzen sie Technologien jede Krankheit zu heilen und das Leben zu verlängern. Auf der Erde selbst lebt die Bevölkerung in großer Armut. Geld kann nur in Fabriken der Reichen verdient werden, wo normale Menschen austauschbar wie Sklaven behandelt werden. Einer der ausgebeuteten Menschen ist Max. Seit dem Waisenhaus musste er sich durchschlagen und kam mehrfach mit dem Gesetz in Konflikt, doch er arbeitete an sich, um später ein Leben auf Elysium zu führen. Mit viel Schweiß hat er es geschafft in der Roboterfabrik vom Industriellen John Carlyle einen Job zu finden. Für viele Menschen ist Elysium ein Traum, gerade wegen der medizinischen Versorgung und der Möglichkeit der großen Armut zu entkommen. Kein Wunder, das sich viele Schleusergruppen und Rebellen versuchen Menschen ins orbitale Traumland zu fliegen. Doch einige Leute auf Elysium schrecken vor nichts zurück, um rigide Anti-Einwanderungsgesetze durchzusetzen und den luxuriösen Lebensstil ihrer Elite zu bewahren. Elysiums Ministerin Delacourt kennt keine Skrupel die Schmugglerschiffe abzuschließen. Als dann Max bei einem Unfall in der Fabrik eine Dosis tödlicher radioaktiver Strahlung abbekommt, ändert sich alles. Um sein Leben zu retten muss er nach Elysium und dafür ist er bereit alles zu tun. Der Schmuggler Spider gibt ihm die Möglichkeit durch die Anbringung eines mechanischen Exoskelettes an seinem Körper. Dies verstärkt Matt’s Kräfte um ein vielfaches. Natürlich bleibt das Delacourt nicht verborgen und sie beauftragt den Psychopathen Kruger ihn zu töten. Nur sie unterschätzt den willensstarken Matt, der sich mit Kruger ein tödliches Duell liefert, das sich bis nach Elysium hinaufzieht.

Fazit:
ELYSIUM ist ebenso beeindruckend geworden wie DISTICT 9, der letzte Film von Neill Blomkamp, da er eine spannende Science Fiction Geschichte mit einem lebensnahen Drama verbindet. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und alle Handlungen nachvollziehbar. Überhaupt ist der Aufbau sehr tiefgehend angelegt, dem Zuschauer werden die Figuren nahe gelegt, gezeigt in welcher Welt sie aufwachsen und wie sie mit allem zurechtkommen müssen.
“Die Idee ist in einer Weise lächerlich”, sagt Blomkamp. “In den 70er Jahren hatten die Menschen die Vorstellung, eines Tages die Erde zu verlassen und Raumstationen zu bauen, auf denen wir irgendwann leben würden. Der Gedanke Steine, Mörtel, Beton und selbst Swimmingpools in den Weltraum zu schießen, um dort luxeriöse Villen in einer Raumstation zu bauen – ist Satire. Es verstärkt nur die zentrale Vorstellung des Films – die Leute von Elysium haben unvorstellbaren Reichtum und sie nutzen diese Ressourcen, um eine separate, synthetische, fast hermetische Umgebung für sich selbst zu bauen. Auf diese Weise ist Elysium ein Sinnbild für eine außerirdische Invasion-Geschichte – noch immer versuchen die Menschen versuchen ihren Weg des Lebens zu schützen, aber anstatt für die Erde zu kämpfen, tun es es im Weltraum.”
Um dies zu verdeutlichen wurden großartige Schauspieler ausgewählt, die mit viel Hingabe in ihren Rollen aufgehen. Ob nun Jodie Foster als eiskalte Ministerin, die nur das tut, was die Reichen wünschen und sich nicht trauen oder Matt Damon, der zahlreiche Emotionsstadien spielen muss, von überheblich zu verletzlich bis hin zu selbstaufopfernd. Besonders großartig ist auch Sharlto Copley als mörderischer Psychopath Kruger. Den Kinobesucher auch als Gesetzestreuer Beamter in DISTRICT 9 oder als verrückter Draufgänger Murdock in THE A-TEAM erlebten. “Ich mag die hoffnungsvolle Botschaft des Films”, sagte Matt Damon. “Selbst in einer Zukunft, in der es heißt, jeder für sich, ist es für einen Menschen möglich, seine Menschlichkeit zu behalten.”
Visuell ist der Film sehr dynamisch, realistisch und doch Action orientiert inszeniert, was ein gutes Auge von Kameramann Trent Opaloch (District 9) beweist. Sehr unterstützten dabei tut die actionreiche und hervorragende Musik von Ryan Amon, der hier sein Musikdebüt gibt und gleich erinnerungswürdige Klänge zurücklässt.
Die Blu-ray hat ein scharfes, detailreiches Bild mit passenden Schwarzwerten, sowie läuft wunderbar flüssig. Dazu gesellt sich ein entsprechend ausgesteuerter Ton, der die Szenen räumlich erschafft. Erfreulich ist ebenfalls das interessante, einfache Bonusmaterial über die Produktion.
ELYSIUM hat alles was ein guter Film benötigt: ein eindrucksvoll umgesetztes Science Fiction Szenario mit Geschichte und Botschaft, das wir die Ausbeutung der Welt und Menschen nicht zu weit treiben dürfen. Dazu grandiose Schauspieler mit denen sich der Zuschauer verbunden fühlt.

Daten:
Label: Walt Disney Entertainment
Regie, Drehbuch: Neill Blomkamp
Kamera: Trent Opaloch – Musik: Ryan Amon
Darsteller: Matt Damon, Jodie Foster, Sharlto Copley, William Fichtner
Länge: 109 Min. / Jahr: 2013
Format: 16:9 – 2.40:1
Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 7.1
Extras: Entfallene Szenen, Making Of