[Film] OBLIVION

Es ist das Jahr 2077. Nach einem Krieg gegen außerirdische Invasoren haben die Menschen nach langem und hartem Kampf gewonnen, doch mit dem Preis einer zerstörten, teil unbewohnbaren und verseuchten Erde. Selbst der Mond wurde halb zerstört und ähnelt dem Saturn mit seinem Trümmerring. Die überlebenden Menschen leben in einem Raumschiff mit der Bezeichnung T.E.D. und bereiten sich auf die Auswanderung zum Saturnmond Titan vor. Verblieben auf der Erde sind nur noch Techniker, um Drohnen und die Energiewandler zu reparieren und zu warten. Einer davon ist Jack Harper, der zusammen mit seiner Gefährtin Victoria Olsen in einer Bungalow artigen Station hoch über den Wolken lebt. Tag ein und Tag aus ist er in der alten Welt unterwegs und liebt es in Erinnerung der Menschheit zu schwelgen. Er träumt sogar davon. Im Mittelpunkt seiner Träume steht eine unbekannte hübsche Frau. Manchmal ist ihm so, als habe er einiges davon erlebt. Eines Tages folgt er einem Funksignal, das von den auf der Erde verbliebenen Alieninvasoren, genannt ‘Plünderer’, stammt. Als kurz darauf ein unbekanntes Raumschiff abstürzt, staunt er nicht schlecht. In Kälteschlafkammer befinden sich Menschen. In einer Kammer sieht er eine Frau liegen, doch kaum sieht er sie, versteht er die Welt nicht mehr. Obwohl es unmöglich ist, befindet sich darin die fremde Frau aus seinen Träumen. Jack beginnt alles zu hinterfragen, besonders als er auf Beech trifft, der in den alten Ruinen lebt.

Fazit:
OBLIVION ist ein begeisternder Science Fiction Film mit überraschenden Wendungen, eindrucksvoll durch atemberaubende visuelle Aufnahmen erzählt. Regie führte Joseph Kosinski, welcher zuvor “Tron Legacy” drehte und nun die Möglichkeit erhielt, seine selbst geschriebene Graphic Novelle zu verfilmen. Er schafft es die ganze Zeit über einen fesselnden Spannungsbogen zu erzeugen und den Zuschauer mit Jack mitzufiebern zu lassen. Gut die Story von OBLIVION ist nicht wirklich neu, aber so wie sie aufgebaut ist, ist sie erfrischend und unterhaltend. Als Regisseur Kosinski überlegte, wer den perfekten Jack spielen könnte, stand Tom Cruise zweifellos ganz oben auf seiner Liste. Dennoch war er überrascht, als er einen Anruf von Cruises Agenten bekam, der meinte, Cruise habe die Graphic Novelle gelesen und wolle das Thema bei einem Meeting besprechen. Kosinski und Cruise trafen sich in einem Flugzeughangar in Burbank, wo Kosinski ihm die Kurzgeschichte und Storyboard-Illustrationen für das Projekt zeigte. Keine drei Stunden später sagte Cruise, er wolle den Film mit Kosinski machen. Das war der Startschuss für den ein Jahr dauernden Prozess, durch den das Drehbuch weiterentwickelt wurde, in dem Cruise die Hauptrolle spielen sollte. Kosinski erläutert die Zusammenarbeit: „Tom hat ein fantastisches Gespür dafür, was einen tollen Film ausmacht. Die Zusammenarbeit mit ihm war eine wunderbare Erfahrung, nicht nur am Set während der Dreharbeiten, sondern schon bei der Entwicklung des Drehbuchs und seiner Rolle.“
Cruise berichtet von seinem Interesse an OBLIVION: „Ich habe die Geschichte gelesen und kannte die Werbefilme, bei denen Joe zuvor Regie geführt hatte, also rief ich ihn an. Wir haben uns getroffen, er zeigte mir Ausschnitte von „Tron“ und ich war sehr beeindruckt. Ich dachte: ‚Wow, dieser Typ ist ein großer Filmemacher und sehr talentiert!‘ Joe ist jemand, der fremde Welten erschaffen kann, und seine Vision von OBLIVION hat mich angesprochen. So etwas hatte ich noch nie zuvor gesehen: Die Art, wie er Regie führen wollte, dazu all die Elemente, die damit zusammenhängen. Obwohl ich seit “Minority Report” keinen Science-Fiction-Film gedreht habe, liebe ich dieses Genre. Ich wusste, dass Joe dabei eine tolle Arbeit machen würde.“
Tom Cruise als Jack Harper überrascht, weil man spürt, welchen Spaß er an der Rolle hatte und er eine Bandbreite von Emotionen, sowie die Selbsthinterfragung perfekt zeigt. Mit Andrea Riseborough als Victoria bildet er ein perfektes Team. Er, der die Erde in seinem Herzen liebt und sie, die sich kühl von ihr distanziert. Die Engländerin Riseborough war bisweilen nur auf heimischen Theaterbühnen und Leinwänden aktiv, wird aber international im kommenden Film “Shadow Dancer” an der Seite von Clive Owen zu sehen sein. Für OBLIVION vertraute Kosinski auf sein Team aus “Tron Legacy” darunter Kameramann Claudio Miranda, der gerade mit dem Oscar in der Kategorie Beste Kamera für seine Arbeit an Ang Lees “Life of Pi – Schiffbruch mit Tiger“ ausgezeichnet wurde. Besonders auffällig ist die großartige emotionale und dynamische Musik, welche an Daft Punk’s “Tron Legacy” erinnert. Geschrieben wurde sie von Anthony Gonzalez und Joseph Trapanese, letzter hat sich Belobigungen für seine TV-Score’s zu “Dexter” und “Tron Uprising” abholen können und hat ebenfalls Daft Punk bei “Tron Legacy” unterstützt.
Die Blu-ray hat ein scharfes, detailreiches Bild mit passenden Schwarzwerten, sowie läuft wunderbar flüssig. Dazu gesellt sich ein entsprechend ausgesteuerter Ton, der die Szenen räumlich erschafft. Erfreulich ist ebenfalls das interessante, einfache Bonusmaterial über die Produktion.
OBLIVION ist ein Zweistündiger mehr als unterhaltener Science Fiction Film, mit großartigen Momenten, visuellen Leckerbissen und mitreißender Klangkulisse. Ein Film, den man im Kino anschauen sollte.

Daten:
Label: Universal Pictures
Regie: Joseph Kosinski
Kamera: Claudio Miranda – Musik: M83, Anthony Gonzalez, Joseph Trapanese
Darsteller: Tom Cruise, Morgan Freeman, Olga Kurylenko
Länge: 124 Min. / Jahr: 2013
Format: 16:9 – 2.40:1
Ton: Deutsch DTS-HD HR 7.1, Englisch DTS-HD MA 7.1
Extras: Unveröffentlichte Szenen, Making Of, Filmmusik