[Film] DER UNGLAUBLICHE BURT WONDERSTONE

Auf der Showbühne von Las Vegas sind die Zauberkünstler-Superstars Burt Wonderstone und Anton Marvelton zu Hause. Seit Jahren schauen Tausende ihre Auftritte und Beide scheffeln Millionen, doch dann bröckelt nicht nur ihre Freundschaft, sondern auch ein unangenehmer Konkurrent erscheint, der durchgeknallte Straßenzauberer Steve Gray. Burt zaubert zusammen mit Anton schon seit der Schulzeit, was ihm immer mehr Selbstvertrauen gegeben hat. Ihre Las Vegas Show ist ständig ausverkauft und für die Zuschauer präsentieren Beide stets ihre harmonische magische Freundschaft. Doch die einstigen Freunde sind so gut wie zerstritten, hauptsächlich wegen Burt’s großem Ego. Er liebt es besonders weibliche Fans in sein Bett zu zaubern, nur bei seiner Assistentin Jane beißt er auf Granit. Dennoch scheint alles perfekt zu laufen, bis der verrückte Straßenmagier Steve Gray mit völlig abgedrehten Zauberstücken daherkommt und ihnen die Zuschauer wegnimmt. Eine neue Palette von Tricks muss her, doch Burt klammert sich die alte Zeit. So ist es kein Wunder, das ihr neuer Trick die ‘Hot Box’ schiefgeht und den endgültigen Bruch des Magierduos Burt und Anton provoziert. Burt will sich auch jetzt nicht ändern und versucht seine zwei Mann Show alleine durchzuziehen, was natürlich in die Hose geht. Die Folge ist letztlich, das Burt sein Geld als Supermarkt Zauberer und Altersheim Entertainer verdienen muss. Im Altersheim trifft er auf Rance Holloway, einem Zauberer im Ruhestand und der Auslöser, dass Burt überhaupt Magier geworden ist. Nie wird er seine leuchtenden Kinderaugen vergessen, als er Holloway’s Kinder Zauberkasten in den Händen hält. Leider hat er diese Liebe für die Zauberei von damals verloren und irgendwie muss er diese wiederfinden. Doch dazu muss er über seinen Schatten springen, sowie sein Ego vergessen. Jane, die ihn noch nicht aufgegeben hat, will ihm dabei helfen, vor allem muss auch Gray in die Schranken verwiesen werden, der sich mittlerweile über Burt lustig macht.

Fazit:
DER UNGLAUBLICHE BURT WONDERSTONE ist eine beeindruckende und geniale Komödie, der es gelingt die Zauberei ernst zu nehmen und gleichzeitig zu parodieren. Dazu kommt eine durchweg gelungene Besetzung, ob nicht nur Steve Carell oder Steve Buscami glänzen, sondern auch ein toller Jim Carrey, der es liebt seine Figur bis zum Ende auszuloten. Olivia Wilde bietet ihren männlichen Kollegen Paroli und ist bei weiten keine Nebenfigur. Sie weiß, wie sie alle um den Finger wickelt. Gelungen ist ebenfalls der Nebencast und die Cameos. Sei es David Copperfield oder selbst Michael Bully Herbig, der einen glücklosen Raubtierzauberer spielt. Und Bully braucht sich hier nicht zu verstecken, selbst in seinen kurzen Szenen beweist er, dass er zu Deutschlands Topkomikern gehört.
„Burt Wonderstone führt sich oft sehr idiotisch auf“, erklärt Steve Carell, der die Rolle des fiktiven Mega-Magiers übernimmt und den Film auch produziert. Burt ist die eine Hälfte des langjährigen Las-Vegas-Power-Duos „Die unglaublichen Burt und Anton“. „Burt und Anton haben sich früh kennen gelernt – die Zauberkunst verbindet sie. Seit Jahren treten sie gemeinsam auf, sie sind zu Stars aufgestiegen, und sie werden stets als magische Freunde angekündigt, was sicher nett ist, aber inzwischen können sie einander nicht mehr ausstehen.“ Carell weiter: „Irgendwann hat Burt all das vergessen, worauf es eigentlich ankommt – ihm ist der Erfolg mit all seinen Tücken zu Kopf gestiegen. Er hält es für selbstverständlich und verwandelt sich in einen egoistischen Angeber. Doch jetzt bekommt sein aufgeblähtes Ego die Quittung.“

Diese Szene hat es nicht mehr in den fertigen Film geschafft.

„Jim (Carrey) hat alle Anregungen des Skripts bis zum Anschlag ausgelotet“, sagt Produzent Chris Bender. „Was er einbrachte, war im Grunde, die Reichen zu denunzieren. Er hat wohl sofort gemerkt, was er aus dieser Rolle herausholen kann, weil ein Typ wie Gray mächtig über die Stränge schlägt.“
„Wie großartig Jim ist, kann man schwer beschreiben“, bestätigt Steve Carell. „Wenn man eine Szene mit Jim spielt, muss man sich einfach im Hintergrund halten und zuschauen. Er bringt sich hundertprozentig in seine Arbeit ein, er ist Perfektionist. Man ist schon völlig fertig, wenn man ihm nur zuschaut. Ich habe keine Ahnung, woher er all diese Energie nimmt.“
“Steve Gray ist ein Besessener, wenn er seine Hippie-Predigten hält und den Ruhm denunziert, den Burt verkörpert. Er tritt ganz cool auf, aber damit maskiert er nur seinen Ehrgeiz“, verrät Jim Carrey über seine Figur. „Denn von Anfang an will er genau das, was Burt und Anton erreicht haben. Aus diesem Grund muss er den Eindruck erwecken, dass er Wonderstone für einen wertlosen Aufschneider hält, der nichts Sinnvolles gebacken bekommt. Burt steht Gray im Weg. Er nimmt den Platz ein, den Gray für sich haben will – also konzentriert sich Gray darauf, Burt zu demontieren. Das ist für ihn eine Art Selbstbefriedigung.“
Die Blu-ray hat ein scharfes, detailreiches Bild mit passenden Schwarzwerten, sowie läuft wunderbar flüssig. Dazu gesellt sich ein entsprechend ausgesteuerter Ton, der die Szenen räumlich erschafft. Erfreulich ist ebenfalls das interessante, einfache Bonusmaterial über die Produktion. Wirklich eindrucksvoll sind die sehr vielen erweiterten und alternativen Szenen, welche einen anderen Blick auf den Film gewähren.
Wer sich mal wieder köstlich amüsieren will, macht bei BURT WONDERSTONE alles richtig. Herrlich wird sowohl die Alte, aber auch moderne Zauberei ala M-TV aufs Korn genommen. Dieser Film ist ein echter Zauber für die Lachmuskeln.

Daten:
Label: Warner Bros
Regie: Don Scardino
Kamera: Matthew Clark – Musik: Lyle Workman
Darsteller: Steve Carell, Steve Buscemi, Olivia Wilde, Jim Carrey
Länge: 100 Min. / Jahr: 2013
Format: 16:9 – 2.40:1
Ton: Deutsch Dolby Digital 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1
Extras: Outtakes, Nicht verwendete & alternative Szenen, Dokumentationen