[Film] MAN OF STEEL

Der letzte Sohn Kryptons ist auf der Suche nach seiner Bestimmung und Herkunft. Deshalb ist Clark Kent nach dem Tode seines Ziehvaters Jonathan von der Heimatstadt Smallville abgehauen und wandert ziellos durch die Welt. Doch dann erscheint ein außerirdisches Raumschiff und fordert einen der ihren zurück, ansonsten würden sie die Erde zerstören. Ein Blick viele Jahre zurück auf den weit entfernten Planeten Krypton zeigt eine Welt am Ende und ein Volk ohne Einsicht. Die Ressourcen des Planeten werden so sehr ausgebeutet, dass er kurz vor seiner Zerstörung steht. Jor-El versucht dem regierenden Rat eine friedliche Lösung anzubieten, doch der militärische Berater General Zod glaubt nicht daran und veranstaltet einen Putsch. Er kann gestoppt werden, doch nicht bevor Zod Jor-El tötet, weil dieser ein kryptonisches Artefakt versteckte. Er hat es zusammen mit seinem Sohn Kal-El ins All geschossen, weil er spürte, das Kryton wenig Zeit blieb. Zod und seine Vertrauten werden verurteilt und in die Phantomzone verbannt. Kurz darauf kollabiert Krypton und alle Bewohner sterben. Jor-Els Kind ist auf der Erde gelandet, wurde von Jonathan und Martha Kent gefunden und großgezogen. Als Clark älter wurde entdeckte er seine übermenschlichen Kräfte, das er anders war und so erklärte Jonathan ihm, was er über seine Herkunft wußte, sowie schulte Clark Verantwortungsvoll mit seinen Kräften zu sein. Der Tod seines Vaters hat Clark schwer getroffen und er zieht durch die Welt, sei es als Krabbenfischer oder Hilfsarbeiter einer Forschungsstation in Alaska. Oft muss er flüchten, weil er Menschen mit seinen Kräften hilft wenn er kann, wie die Rettung von Arbeitern einer brennenden Ölplattform. Die Forschungsstation findet ein im Eis eingeschlossenes außerirdisches Raumschiff, das Clark vor allen untersucht, es ist kryptonisch und ein Hologramm von Jor-El beantwortet all seine Fragen. Ebenfalls in Alaska ist eine Reporterin Namens Lois Lane, die bereits seit langen hinter einem geheimnisvollen Retter herläuft und auf Clark trifft. Sie folgt ihm ins Raumschiff, doch wird durchs Sicherheitssystem betäubt und Clark setzt sie aus. Inzwischen erscheint ein weiteres kryptonisches Schiff in der Nähe von Metropolis. An Bord General Zod und seine Armee, die die Heraushabe von Kal-El fordern oder sonst die Erde zu zerstören. Clark ist zerrissen, soll er sich seinem Volk ergeben, das er kaum kennt oder für die Menschen einstehen, bei denen er aufgewachsen ist.

Fazit:
Schon immer hatte es eine Verfilmung des DC Superhelden SUPERMAN schwer. Zwar war der 1978 Film mit Christopher Reeve ein Erfolg, doch die Fortsetzungen schlugen nicht so an. Auch Bryan Singers SUPERMAN RETURNS wurde kontrovers betrachtet. Nun versucht sich Virtuose und Regisseur Zack Snyder (Watchman, 300) an dem Stoff und schafft ein gewaltiges visuelles und bombastisches Actionspektakel. Er versucht die Geschichte in Rückblicken zu erzählen ohne sich mit Supermans Werdegang zu intensiv aufzuhalten. Sein Augenmerk liegt auf die innere Zerrissenheit der Figur, der Verantwortung, aber auch die Verschiedenen Ansichten von Clark und seinem Nemesis Zod. Snyder zieht im Bereich Action, Kampf und Zerstörung alle Register, so das er selbst Michael Bay’s Zerstörungsorgie in Transformers 3 in den Schatten stellt. „In der Welt der Superhelden ist Superman die Figur ohne Kompromisse: Er repräsentiert unser Ideal“, erzählt Regisseur Zack Snyder. „Er dient uns als Vorbild, als magischer Gott aus Gold, als Ikone, die über die Comic-Welt hinaus auch die gesamte Popkultur überstrahlt. Als Jugendlicher habe ich mich für Comics begeistert, und Superman gehörte zu meinen Favoriten – also zögerte ich, diese Aufgabe zu übernehmen. Ich wusste nicht so recht, welche neue Perspektive ich der Figur abgewinnen könnte. Nolans und Goyers Drehbuch gelingt es, uns einen Superman zu zeigen, mit dem wir wirklich etwas anfangen können, ohne dass dadurch die bekannte Mythologie verändert oder vernachlässigt wird. Sie nahmen mich mit auf eine Reise, die mich interessierte – und das war der Grund, warum ich zusagte.“
An der Geschichte hat neben Comicexperte David S. Goyer (Batman Beginns, Dark Knight, Blade) auch Regisseur und Produzent Christopher Nolan mitgeschrieben. Nolans Einfluss ist besonders in den intensiven Charakterisierungen zu sehen, was alle seine Filme ausmacht. Dennoch empfand ich die Story lückenhaft, die Etablierung Supermans hätte ausführlicher sein müssen und auch seine Beziehung zu Lois Lane ist zu klischeehaft. Seit 1978 ist ein weiteres Markenzeichen Supermans das musikalische Thema von Komponist John Williams. Hans Zimmer versucht es durch heroische Melodien auf seine Weise, die er geschickt mit viel Emotionen, aber auch Action mischt. Obwohl Zimmers Musik großartig ist, vermisst man irgendwie Williams Theme.
Neben der visuellen Umsetzung an der Kameramann Amir Mokri (Transformers 3, Fast & Furoius 4) und Cutter David Brenner (Pirates of the Caribbean – Fremde Gezeiten) großen Anteil haben, ist auch die eindrucksvolle Besetzung wichtig. Es beginnt mit Russell Crove als Jor-El. Seine Geschichte auf Krypton zeigt endlich mal einen intensiven Blick auf Supermans Welt, einem Ort zwischem hohem technologischen und bioorganischen Fortschritt und einer uneinsichtigen Regierung. Als Clarks irdischer Vater zeigt Kevin Costner viel Gefühl und Verständnis. Während Amy Adams als Lois sich schauspielerisch zurücknehmen muss, liegt das ganze Augenmerk auf Henry Cavill (The Cold Day of Light) als Clark und Michael Shannon (Zeit des Aufruhrs, Boardwalk Empire) als General Zod. Cavill zeigt eine großartige Leistung, gerade Emotional, als auch in den Kämpfen, wenn er härte zeigt. Noch besser ist aber Shannon, der eigentlich keinen echten Bösewicht portraitiert, sondern ein General, der für die eigene Sicht seiner Überzeugung kämpft. Er steckt wirklich tief in seiner Rolle drin, was mitreißt. Henry Cavill über seine Rolle: „Superman zählt zu den ganz besonderen Figuren, die die Menschheit in ihrer Geschichte geschaffen hat. Er verkörpert die Hoffnung auf die Überwindung aller Probleme – egal wie groß sie auch erscheinen mögen. Darauf können wir immer bauen – egal, in welcher Situation wir uns gerade befinden und was in der Welt vor sich geht. Natürlich bleiben uns Schwierigkeiten letztlich nie erspart – umso wichtiger ist die Hoffnung für unser Leben. Supermans Cape der Hoffnung zu tragen – das war eine Chance, die ich mir einfach nicht entgehen lassen konnte.“ „Was Clark unter anderem erreichen muss: Er will akzeptiert werden“, berichtet Amy Adams ihre Sicht. „Er flüchtet vor der Verantwortung, er versteckt sich, weil er selbst sein Schicksal noch nicht akzeptieren kann – und dabei kann ihm niemand helfen. Er muss ständig aufpassen, dass er sich durch seine Fähigkeiten nicht verrät, aber dabei unterlaufen ihm Fehler, und genau das findet jemand wie Lois extrem interessant, denn ihr Beruf besteht ja per Definition daraus, die Wahrheit zu finden und aufzudecken.“
Die Blu-ray hat ein scharfes, detailreiches Bild mit passenden Schwarzwerten, sowie läuft wunderbar flüssig. Dazu gesellt sich ein entsprechend ausgesteuerter Ton, der die Szenen räumlich erschafft. Erfreulich ist ebenfalls das interessante, einfache Bonusmaterial über die Produktion. Interessant ist der animierte Kurzfilm.
MEN OF STEEL ist ein eindruckvoller, emotionaler und visueller Film – ein Actionspektakel, bei dem sich aber wie immer Comicfans streiten werden. SUPERMAN ist und bleibt der Schwerste zu verfilmende Superheld.

Daten:
Label: Warner Bros
Regie: Zack Snyder
Kamera: Amir Mokri – Musik: Hans Zimmer
Darsteller: Henry Cavill, Amy Adams, Michael Shannon, Kevin Costner
Länge: 142 Min. / Jahr: 2013
Format: 16:9 – 2.40:1
Ton: Deutsch DD 5.1, Englisch DTS-HD MA 7.1
Extras: Animierter Kurzfilm “75 Jahre Superman”, Dokumentationen, Trailer