[Film] WORLD WAR Z

Eines Morgens endete alles, das Leben so, wie wir es kennen. Gerry Lane kann den Moment nicht mehr vergessen. Er war gerade mit seiner Frau Karin und den Kindern Constance und Rachel in Manhattan unterwegs als die Menschen verrückt spielten. Wie die hungrigen Raubtiere fallen Menschen über Menschen her und töten sie. Doch kein Getöteter bleibt tot, alle stehen wieder auf und schließen sich der Meute an. Niemand ist vor den Zombies sicher. Gerry kann seine Familie in einem Hochhaus in Sicherheit bringen und nur weil er mal ein hochrangiger Ermittler der Vereinten Nationen war, werden sie mit dem Hubschrauber ausgeflogen. Sie werden zu einem Flugzeugträger gebracht, wo sich Überlebende der US-Regierung in Sicherheit gebracht haben. Hier erfährt er die Ausmaße der Pandemie, die ganze Welt wurde überrannt und zu Überleben scheint so gut wie unmöglich. Thierry Umutoni von der UN bittet Gerry als Ermittlungsexperte den Anfang der Pandemie auf den Grund zu gehen, um so ein Gegenmittel zu finden. Deshalb reist er zuerst in eine Militärbasis nach Korea und spricht mit dem durch geknallten Ex-CIA Agenten Reynolds. Von dort führt ihn die Spur nach Israel, wo er miterlebt wie Zombies die letzte Festung der lebenden Menschen überrennen. Nur mit Glück kann er zusammen mit der israelischen Soldatin Segen in einem Linienflugzeug entkommen. Nur ein Zombie an Bord reicht aus Chaos anzurichten und die Überlebenden zu dezimieren. Gerry ist am zweifeln und fragt sich, gibt es noch Hoffnung für die Menschen und seine Familie?

Fazit:
WORLD WAR Z ist mehr ein Katastrophen- als ein Zombiefilm, weshalb Regisseur Marc Forster mit panischen Szenen, Situationen die kaum Zeit zu handeln lassen spielt anstatt dem üblichen Blutfaktor. Es geht um das Überleben der Menschheit in einer so gut wie ausweglosen Situation. Neben den Actionszenen legt Foster viel wert auf emotionale Momente, in denen er die Verzweiflung der Überlebenden facettenreich offenlegt. Der Film basiert auf dem Werk von Max Brooks Werk World War Z (Deutsch: Operation Zombie: Wer länger lebt, ist später tot – Goldmann Verlag) und dessen „Begleitbuch“ dem Dem Zombie Survival Guide. Allerdings war der Aufbau des Buches mit seinen vielen unterschiedlichen Erzählern, die ihre persönlichen Erlebnisse schildern, nicht direkt in einen Kinofilm umsetzbar. Letztlich entschieden sich die Filmemacher dafür, die Geschichte aus Sicht eines einzigen Protagonisten zu erzählen, dabei aber die Vielschichtigkeit des Plots und die essenziellen Aussagen des Buches zu erhalten. „Allein von der Struktur des Buches her war klar, dass es kompliziert werden würde, es zu adaptieren. Wir haben zunächst versucht, dem Verlauf der Erzählung wie im Buch zu folgen, merkten aber bald, dass das die dramatische Spannung mindern würde, zumindest im Rahmen eines Kinofilms. Also mussten wir zu dem Punkt zurück, an dem die Zombieepidemie ausbricht und machten das zum Herzstück des Films. Wir haben sehr hart daran gearbeitet, die Geschichte so realistisch wie möglich zu erzählen, damit der Eindruck entsteht, dies könnte uns allen, so wie wir hier leben, passieren. Und auch wenn sich die Struktur des Films von der des Buches unterscheidet, hoffe ich doch, dass der Film beim Zuschauer dieselben Emotionen auslöst wie die, die wir beim Lesen des Buches hatten“, beschreibt Produzentin Dede Gardner. Max Brooks ist übrigens der Sohn von Komikerlegende Mel Brooks, was zeigt woher er seinen Humor im Survival Guide hat.
Die zentrale Hauptrolle übernahm Schauspieler Brad Pitt, der eine eindrucksvolle Leistung abliefert, wie er seine Familie schützen will und gleichzeitig hilflos einer übermächtigen Pandemie gegenüber steht. „Vor fünf Jahren wusste ich nichts über Zombies“, sagt Pitt. „Inzwischen aber halte ich mich für einen Experten. Das Buch von Max behandelt das Zombie-Genre wie eine weltweite Seuche, die sich so schnell ausbreitet, wie wir es etwa beim SARS-Virus gesehen haben. Was passiert, wenn so ein Virus die Schutzwälle überwindet und wenn unsere ganzen Gewohnheiten und unser ganzer Alltag plötzlich bedeutungslos werden? Was passiert, wenn die staatlichen Strukturen und die gesellschaftlichen Normen von einem Tag auf den anderen verschwinden? Wie können wir dann überleben?“
„Gerry hat schon in vielen Krisengebieten von Ruanda bis Bosnien ermittelt; er hat diese Arbeit aber zugunsten seiner Familie aufgegeben und will einfach ein normales Leben genießen. Doch als die Zombieseuche ausbricht, holen ihn seine früheren Arbeitgeber zurück, weil er der Einzige ist, der so einen Job erledigen kann. Er soll herausfinden, wo die Krankheit ihren Ursprung nahm, und den, Patienten Nummer null‘ finden. Der Film wird aus Gerrys Perspektive erzählt, und mir war wichtig, dass wir das auch konsequent beibehalten und alles so erleben wie er“, beschreibt Regisseur Forster Pitt’s Rolle. „Mit Zombiefilmen geht jeder letztendlich auf George Romero zurück, weil dessen Filme das große Vorbild sind. Da wären etwa auch ,28 Days Later‘ und andere zu nennen. Als Filmemacher versucht man immer, etwas Neues und anderes zu machen, obwohl man im Rahmen des entsprechenden historischen Hintergrunds arbeitet. Und das haben wir hier versucht. Es gibt bestimmte klassische Zombieelemente, die wir eingesetzt haben, aber die Abfolge und die Motivationen sind unterschiedlich“, so Forster.
Für das Verhalten der Zombies haben die Filmemacher auf die Schwarmtheorie zurückgegriffen, ein Bewegungsmuster in der Natur, das im Film schon verschiedentlich angedeutet wird, noch bevor diese unnatürlichen Wesen auf der Leinwand erscheinen. „In dieser Form bewegen sich Vogel- oder Fischschwärme oder Ameisengruppen. Dem liegt geradezu eine Schwarmintelligenz zugrunde. Ich dachte, es wäre interessant zu sehen, wie diese Zombies, die keinen Intellekt haben und lebende Tote sind, sich mit dieser Schwarmmentalität bewegen. Es gibt keine wirkliche Richtung, da die Zombies die Untoten sind. Aber alles in allem gibt es ein unbewusstes Bewusstsein. Wenn sie sich in diesem Zustand befinden, sind die Zombies besonders gefährlich, aber so aggressiv sind sie nicht immer. Den besten Blick auf die Zombies hat man in WORLD WAR Z, wenn sie im Dämmerzustand sind. Solange man sie nicht reizt, sind sie fast unbeweglich, langsam und träge. Aber wenn die Fütterungsraserei beginnt, ist es wie bei Haien, die Blut riechen. In dem Augenblick, in dem sie merken, dass es etwas anzugreifen gibt, greifen sie auch an. Und was wir sehr früh feststellen, ist, dass sie sich anhand von Geräuschen orientieren.“
Die Blu-ray hat ein scharfes, detailreiches Bild mit passenden Schwarzwerten, sowie läuft wunderbar flüssig. Dazu gesellt sich ein entsprechend ausgesteuerter Ton, der die Szenen räumlich erschafft. Erfreulich ist ebenfalls das interessante, einfache Bonusmaterial über die Produktion. Die Blu-ray enthält eine verlängerte Filmfassung.
Durch diesen Ansatzpunkt hebt sich WORLD WAR Z von den üblichen Katastrophenfilmen ab und macht ihn mehr als sehenswert. Wer ihn sich ansieht, sollte sich fragen: Wie würde er reagieren, wenn er etwas aussichtslosem gegenübersteht?

Daten:
Label: Paramout Pictures
Regie: Marc Forster
Kamera: Ben Seresin – Musik: Marco Beltrami
Darsteller: Brad Pitt, Mireille Enos, James Badge Dale, David Morse
Länge: 116 Min. / Jahr: 2013
Format: 16:9 – 2.40:1
Ton: Deutsch DD 5.1, Englisch DTS-HD MA 7.1
Extras: Making Of, Dokumentationen