[Film] JACK REACHER – KEIN WEG ZURÜCK

Jack Reacher ist ein Problemlöser besonderer Art. Nachdem er einen Sheriff des Menschenschmuggels mit Hilfe der Militärpolizistin Major Susan Turner überführt hat, hält er den Kontakt mit ihr. Eines Tages beschließt er sie zu besuchen, doch muss feststellen, dass sie wegen Spionage verhaftet wurde. Turners Vorgesetzter Colonel Morgan erwartet Reacher bereits und will auch ihn wegen Beteiligung verhaften. Dazu setzt er ihn über dessen angeblichen Tochter Candace unter Druck, aber er widersteht. Reacher ermittelt die Umstände, doch im Hintergrund beginnt ein Killer bereits Spuren zu verwischen. Als dieser Turners Anwalt ermordet, lässt Morgan Reacher verhaften und ins gleiche Gefängnis sperren. Nur er gibt nicht auf und nutzt die Situation Turner zu befreien. Zusammen wollen sie die Drahtzieher überführen und ihre Unschuld beweisen. Doch Killer sind ihnen auf den Fersen und locken ihn, indem sie Reachers Tochter anvisieren. Sie glauben Reacher so aufhalten zu können, aber weit gefehlt. Jetzt ist er richtig sauer.

Fazit:
Obwohl der erste JACK REACHER Film hinter den Erfolgserwartungen des Studios lag, entschlossen sie der vielversprechenden Figur eine weitere Chance zu geben. Diesmal basiert die Handlung auf dem achtzehnten Reacher Buch ‘Never Go Back‘ von Lee Child erschienen 2013, welcher bereits der Vierte mit Susan Turner als Hauptfigur ist. In Deutsch unter dem Titel ‘Die Gejagten‘ im Blanvalet Verlag veröffentlicht. Die Handlung lebt sehr von den charismatischen Figuren, ist aber abgesehen weniger Momente, gradlinig und leider vorhersehbar. Besonders der Anfang mit dem Sheriff ist sehr intelligent umgesetzt, wo ebenfalls der zynische Humor definiert wird, der sich angenehm durch die Geschichte zieht. Somit hält sich die Spannung begrenzt und schwankt zwischen langen Dialogen und einigen guten Action- und Verfolgungsszenen. Trotz vieler guter Momente, passenden Darstellern und spannender Vorlage, fehlt der Umsetzung von Edward Zwick der Mut aus einer Routineumsetzung auszubrechen und dieser einen echten Stempel aufzudrücken.
So beschreibt Autor Lee Child den Reiz Jack Reachers für sich: “Er ist eine moderne Variante des geheimnisvollen Fremden. Ein uramerikanisches Musterbeispiel dafür ist der Western, wo ein mysteriöser Reiter aus dem Nichts auftaucht, die Probleme löst und in den Sonnenuntergang reitet. Aber diese Figur ist universell. Das mittelalterliche Europa hatte den fahrenden Ritter und das feudale Japan die Rōnin, herrenlose Samurai, die gezwungen waren, umherzuwandern und Gutes zu tun.”
Die Blu-ray hat ein scharfes, detailreiches Bild mit passenden Schwarzwerten, sowie läuft wunderbar flüssig. Dazu gesellt sich ein entsprechend ausgesteuerter Ton, der die Szenen räumlich erschafft. Erfreulich ist ebenfalls das interessante, umfangreiche Bonusmaterial über die Produktion.
Jack Reacher ist ein toller, vielseitiger Charakter mit viel Potential und durch Tom Cruise überaus passend besetzt. Leider gelingt es den Machern nicht die Geschichte aus einer Routineverfilmung herauszuholen. Er ist zeitweise spannend und unterhaltend, verschenkt aber ebenfalls sein echtes Potenzial.

Daten:
Label: Paramount Pictures
Regie: Edward Zwick
Darsteller: Tom Cruise, Cobie Smulders, Patrick Heusinger, Robert Knepper
Musik: Henry Jackman – Kamera: Oliver Wood
Länge: 118 Min. / Jahr: 2016
Ton: Deutsch Dolby Digital 5.1, Englisch Dolby Atmos 7.1 / Format: 16:9 2.39:1
Extras: Making Of, Featurette

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