[Film] HOUSE AT THE END OF THE STREET

Für die 17-jährige Elissa und ihre Mutter Sarah aus Chicago ist der Umzug in eine Kleinstadt in Pennsylvania ein Neuanfang. Sarah hatte als Ärztin nie wirklich Zeit für ihre Tochter und möchte nun die Gelegenheit nutzen ihre Beziehung zu verbessern. Was sich bei einem Teenager mit sturen Kopf leichter sagt als getan. Direkt gegenüber am Ende der Strasse haben die Beiden den Blick auf das Mitten im Wald liegende Nachbarhaus. Dort wurde vor vier Jahre das Ehepaar Jacobson brutal von der eigenen, geistig behinderten Tochter Carrie-Ann ermordet, die danach spurlos verschwand, ohne dass man je ihre Leiche fand. Inzwischen wohnt dort ihr älterer Bruder Ryan, der damals nicht bei der Familie lebte. Da er wegen dem Vorfall ein Dorn im Auge der Nachbarschaft ist, lebt er allein und zurückgezogen in dem weitläufigen, ziemlich heruntergekommenen Anwesen. Für sie ist Ryan ein Sonderling, der scheinbar den Tod der Eltern nie überwunden hat. Zusätzlich hält sich hartnäckig das Gerücht, dass Carrie-Ann noch immer in Wäldern der Stadt lebt. Elissa jedoch ist neugierig auf den jungen Mann, nicht nur, weil sie in sich eine Art Helfersyndrom verspürt, sondern da sie sich manchmal ähnlich zurückgestoßen fühlt. Wie der Zufall es will, kreuzen sich ihre Wege einige Abende nach dem Einzug, als Elissa vorzeitig eine unerfreuliche Party verlässt. Ryan bringt Elissa mit seinem Auto während eines Gewitters nach Hause. Schnell kommen sich die beiden näher. Elissa ist fasziniert von dem nachdenklichen und traurigen Außenseiter, der es wiederum genießt, dass ihm endlich einmal jemand ohne Vorurteile und Ablehnung begegnet. Zum ersten Mal öffnet er sich und spricht von den schrecklichen Vorfällen in seiner Familie und seiner kleinen Schwester, die nach einem Unfall beim Schaukeln nie wieder die gleiche war. Sarah sieht wie sich ihre Tochter verliebt und verspürt eher Sorge. Da hilft es nicht, dass der charmante Polizeidirektor Bill Weaver ihr versichert, dass Ryan ein anständiger Junge ist. Sie lädt Ryan zu einem gemeinsamen Abendessen ein und stellt dort klar, das sich Ryan von Elissa fern halten soll. Elissa ist natürlich sauer auf ihre Mutter und will sich weiter heimlich mit Ryan treffen. Doch dann wird Ryan von anderen Schülern angegriffen, wobei er einem ein Bein bricht. Aus Rache wollen die Schüler sein Haus in Brand setzen, doch Elissa kann dies verhindern. Bei dieser Gelegenheit hört sie merkwürdige Geräusche aus dem Keller und kommt dabei einem düsteren Geheimnis auf die Spur, das sie in Todesgefahr bringt.

Fazit:
Der Psychothriller basiert auf einer Kurzgeschichte von Mitproduzent Jonathan Mostow (Breakdown, Terminator 3) und wurde vom Briten Mark Tonderai umgesetzt, der kurz zuvor mit seinem dichten und stimmigen Thriller HUSH beeindruckte. So versucht er auch bei HOUSE AT THE END OF THE STREET die klassischen Grusel- und Horrorelemente zu verwenden und verzichtet hierbei auf die bei Filmen dieser Art beliebten Gewaltdarstellungen. Im Vordergrund stehen seine Figuren und deren dramatische Lebensgeschichten, sowie die Liebesbeziehung zwischen Ryan und Elissa, aber auch jene zwischen Mutter und Tochter. Es ist nicht zu übersehen, das sich HOUSE AT THE END OF THE STREET bei Genre verwandten Filmen verneigt, wie den Werken Alfred Hitchcocks, darunter Psycho, was schon auf dem Plakat auffällt. Das Haus ähnelt spiegelverkehrt dem Bates Anwesen und ebenfalls ist ein Schatten am Fenster des ersten Stocks zu sehen.
Die Wahl der richtigen Darsteller war hier ausschlaggebend und ist mit Jennifer Lawrence und Max Thieriot, sowie Charakterschauspielerin Elisabeth Shue mehr als gelungen. Die Zuschauer haben gerade Lawrence durch ihre eindrucksvolle Darstellung der Katniss Everdeen aus Die Tribute von Panem im Sinn, doch weil sie diesen Film bereits vor Panem gedreht hatte, zeigte sie schon hierfür, wie gut ihr charaktertiefe Rollen liegen. Erstmals zeigt sich Lawrence Gesangstalent, was die Produzenten so sehr beeindruckte, das sie ihr ein Musikvideo zum Film spendierten.
Die Blu-ray hat ein scharfes, detailreiches Bild mit passenden Schwarzwerten, sowie läuft wunderbar flüssig. Dazu gesellt sich ein entsprechend ausgesteuerter Ton, der die Szenen räumlich erschafft. Erfreulich ist ebenfalls das interessante, einfache Bonusmaterial über die Produktion. Dazu enthält die Blu-ray eine verlängerte Fassung des Films.
Dieser Film ist eigentlich mehr ein Drama mit Thrillerflair, das durch gute Schauspieler überzeugt und sollte Freunden dieses Genre gefallen.

Daten:
Label: Universum Films
Regie: Mark Tonderai
Kamera: Miroslaw Baszak – Musik: Theo Green
Darsteller: Jennifer Lawrence, Elisabeth Shue, Max Thieriot
Länge: 101 Min. / Jahr: 2012
Format: 16:9 – 2.40:1
Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1
Extras: Making Of, Dokumentationen, Trailer