Es geht etwas Seltsames in New York vor. Im berühmten Aldridge Anwesen erwacht die Spuklegende zum Leben, woraufhin die Wissenschaftlerin Erin Gilbert gebeten wird, sich der Sache anzunehmen. Dies missfällt ihr, denn es gefährdet ihre erhoffte Festanstellung als Schullehrerin. Schuld ist ein Buch über die Existenz des Übernatürlichen, welches sie zusammen mit der durchgeknallten Abby Yates schrieb, und diese immer noch verkauft. Also sucht Erin Abby in der Universität auf, um das Buch vom Markt zu nehmen. Hierbei lernt sie die leicht verrückte Technikerin Jillian Holtzmann kennen. Letztlich will Abby nur Erin’s Bitte annehmen, wenn sie ihr im Aldridge Anwesen beweißt, Geister existieren nicht. Aber es passiert das Gegenteil, sie begegnen einem Schleim spukenden Geist und als Folge verliert Erin ihren Job und Abby den Universitätsplatz. Ein neuer Job muss her und da sie von gefährlichen Geistern überzeugt sind, wollen sie eine Gruppe gründen, die Geister bekämpfen und einfangen. Ein erster Tipp kommt von der U-Bahn Angestellten Patty Tolan, die nicht nur die Geschichte New York’s kennt, auch den nächsten Geist präsentiert. Sie will bei den Lady’s mitmischen und zusammen entdecken sie, das ein Wahnsinniger die Geister ruft, um erst New York und dann die Welt zu vernichten. Er muss gestoppt werden und das können nur die Ghostbusters.
Fazit:
Dreissig Jahre dauerte die Rückkehr der Ghostbusters auf die Kinoleinwand. Keine Fortsetzung ist es geworden, sondern es wurde auf Neustart gesetzt. Diesmal gründen vier leicht durchgeknallte Wissenschaftler die Ghostbusters und ziehen gegen das Übernatürliche in den Krieg. Auf der Grundlage des bereits entwickelten Universum wird eine neue Handlung erzählt, die diesmal etwas geplanter und mit einem schnell deutlich gemachten Bösewicht einher geht. Lange haben Fans auf eine Fortsetzung gehofft und sogar dafür gekämpft, aber was sie im ersten Trailer sahen, brachte mehr Missmut zu Tage. So hat der Trailer die meisten negativen Bewertungen auf YouTube überhaupt. Aber das war nur der Trailer, solch einer kann täuschen.
Der ganze Film weiß zu unterhalten, hat aber auch zahlreiche Schwächen. So begeistern die Special Effects und zeigen, auf was für eine Geisterwelt Bill Murray und Dan Aykroyd gestoßen wären. Diese gehen mit dem 3D des Films einher, denn um plastischer zu wirken, wurden künstliche schwarze Balken gesetzt und Effekte laufen darüber. Es gibt ebenfalls Szenen, wo die Balken verschwinden. Regisseur Paul Feig, der mit SPY einen feinen Sinn Humor aufwies und genau wußte, wie er gerade Melissa McCarthy gut inszenierte, lässt ihr und den anderen Damen diesmal mehr Freiraum. Dadurch entsteht zwar auch unterhaltsamer Klamauk, doch meist überziehen sie es so sehr, das man sein Lachen suchen muss. Keine schafft es ihrem Charakter die Eindimensionalität zu nehmen. Schade. Die Szenen werden oft von Chris Hemsworth, der den dümmlichen Sekretär Kevin spielt, gerettet. Grandios seine Tanzszene, die im Abspann etwas länger erneut gezeigt wird. Natürlich gibt es ebenfalls Gastauftritte von Bill Murray, Sigourney Weaver, Dan Aykroyd, Ernie Hudson und Harold Ramis als Egon Statue, sowie genügend Anspielungen auf die Kultfilme. Leider vermittelt der Film den Eindruck, dass es viele Nachdrehs gab, denn zu oft stehen Szenen für sich da, gleiches gilt bei den meisten Cameo Szenen der Kultstars. Sony Pictures gab ja nach den ersten negativen Reaktionen der Fans zum Trailer zu, auf die Fans mehr einzugehen, um sie doch noch begeistern zu können.
Die sehr gelungene deutsche Synchronübersetzung stammt von Komiker Oliver Kalkofe, der auch Bill Murray spricht. Sein Stammsprecher Arne Elsholtz ist leider im April 2016 verstorben. Soundtechnisch macht der Film Laune, nicht nur wegen den tollen Effektgeräuschen, auch ist Ray Parker jr. Kultsong zu hören und Komponist Theodore Shapiro schuf einen epischen Score mit Chor, sowie dem markanten Theme.
Die Blu-ray hat ein scharfes, detailreiches Bild mit passenden Schwarzwerten, sowie läuft wunderbar flüssig. Dazu gesellt sich ein entsprechend ausgesteuerter Ton, der die Szenen räumlich erschafft. Erfreulich ist ebenfalls das interessante, umfangreiche Bonusmaterial über die Produktion. Highlight sind die zwei enthaltenden Filmfassungen. Da ist die bekannte Kinofassung, sowie eine erweitere Fassung, die den Film sogar noch besser macht. Wirklich eindrucksvoll sind die sehr vielen erweiterten und alternativen Szenen, welche erst den Umfang von allem deutlich zeigt. So muss Bonusmaterial aussehen.
Im Gesamten ist ein unterhaltsamer Film entstanden, auch wenn es schwer fällt mit den Hauptdarstellerinnen warm zu werden, doch Hemsworth rettet und schwingt dafür ein wenig den Lachhammer. Optisch wird ein Feuerwerk mit bunten Effekten und viel Einsatz der Protonenpacks geboten. Der Kultfilm Vorgänger bleibt einfach Kult und unerreicht.
Daten:
Label: Sony Pictures
Regie: Paul Feig
Darsteller: Melissa McCarthy, Kristen Wiig, Kate McKinnon, Leslie Jones
Musik: Theodore Shapiro – Kamera: Robert Yeoman
Länge Kinofassung: 117 Min. / Extended Cut: 134 Min. / Jahr: 2016
Ton: Deutsch, Englisch DTS-HD MA 5.1 / Format: 16:9 2.39:1
Extras: Making Of, Gag Reel, zusätzliche Szenen, Featurette, Galerie, Trailer
