[Film] ESCAPE PLAN: THE EXTRACTORS

Während sich die Tochter Daya des chinesischen Industriellen Wu Zhang von Zhang Innovations in den USA neue Firmengelände anschaut, wird sie von Söldner entführt. Ihr Bodyguard Bao Yung kann es nicht verhindern und unterliegt der Überzahl. Ihm wird eine Botschaft für Ray Breslin, einem Sicherheitsexperten für besondere Angelegenheiten, zugesteckt. Währenddessen versucht Ray eine Festplatte zu erbeuten, die ihm Beweise für die skrupellosen Hintermänner der illegalen Supergefängnisse aus denen er ausgebrochen ist liefert. Dabei trifft er auf den Chinsen Shen Lo, welcher ebenfalls die Daten haben will. Sie werten letztlich die Daten gemeinsam aus. Da taucht Yung bei Ray auf und erzählt ihm von der Entführung. Der Täter ist Lester Clark Jr, Sohn von Ray’s ehemaligem Partner, der ihn reinlegte und fast tötete. Lester will Rache und deshalb entführt er auch Ray’s Freundin Abigail. Weil Daya die grosse Liebe von Shen ist, schließt er sich Ray zusammen mit Yung und dem Waffenexperten Trent DeRosa zur Rettungsmission an. Ziel ist Osteuropas brutalstes Gefängis Devil’s Station.

Fazit:
Zur Abwechslung darf diesmal nicht aus einem Gefängnis ausgebrochen, sondern es muss in eines eingedrungen werden. Interessante Idee, dazu einige gute Schauspieler, eindruckvolle Location mit dem echten Gefängnis, dramatische Kämpfe und alles sogar visuell gelungen verpackt. Wäre da nicht die Handlung mit mehr Löchern als ein Schweizer Käse und ein Bösewicht, der nicht einmal seine Rache durchdacht hat. Dabei wurde Lester Clark Jr mit Devon Sawa, einst Star des Horrorfilms FINAL DESTINATION, passend besetzt. Er spielt wirklich gut, nur die Handlung macht ihn lächerlich. Er will Lösegeld erpressen und Rache an Ray Breslin, doch Beides zieht er nicht richtig durch. Für die Rache hätte er nicht einmal Abigail entführen müssen. Überhaupt die Entführung von Daya erscheint mehr als Zweck zu dienen, um seine Brutalität zu demonstrieren. Es wirkt nicht zu Ende gedacht. Dazu eben die Logiklöcher. Während sich Ray, Bao und Shen durch ein Minenfeld und Tunnel schlagen, tritt Trent einfach durch die Haupttür. Hat keiner die Tür bewacht und wenn es so einfach war, warum einen komplizierten Weg nehmen?
Allgemein betrachtet wurde sehr viel Potential verschenkt und dies liegt nicht im geringen Budget von einer Million Dollar. Dies bedeutet natürlich alles mit Bedacht und guter Planung zu nutzen, aber entschuldigt keine halbgare Geschichte, die mehr auf Szenen setzt. Dazu sollten die chinesischen Darstellern im Mittelpunkt stehen, einmal weil China mitproduziert und ESCAPE PLAN, sowie Stallone und Bautista dort sehr beliebt sind. Unabhängig davon bereichern Max Zhang, Harry Shum Jr und Malese Jow den Film, insbesondere Zhang’s Kämpfe sind eindrucksvoll choreographiert.
Gedreht wurde ESCAPE PLAN: THE EXTRACTORS gleich im Anschluss von ESCAPE PLAN 2: HADES im September 2017 noch unter dem Titel ESCAPE PLAN 3: DEVIL’S STATION. Die Änderung wurde gutes Jahr später und etwa ein Jahr vor beginnender Veröffentlichung im Sommer 2019.
Die Blu-ray hat ein scharfes, detailreiches Bild mit passenden Schwarzwerten, sowie läuft wunderbar flüssig. Dazu gesellt sich ein entsprechend ausgesteuerter Ton, der die Szenen räumlich erschafft und es angenehm krachen lässt. Die deutsche Synchronisation ist durchaus gelungen und Stallone wird von Jürgen Prochnow gesprochen. Erfreulich ist das interessante Bonusmaterial über die Produktion, bei dem die Schauspieler und der Regisseur zu Wort kommen. Mit zehn Minuten ist es aber leider recht kurz, ebenso wie die Bildergalerie. Der Film wird mit Uncut beworben und scheint es auch zu sein.
Trotz guter Schauspieler, klasse Actionmomente und Kämpfe, sowie eindruckvoller Kulisse können sie die löchrige Handlung nicht retten. Manches ist einfach zum Kopfschütteln. Geblieben ist ein netter Actionfilm für Fans der Schauspieler wie Sylvester Stallone und Dave Bautista.

Daten:
Label: NewKSM Cinema
Regie: John Herzfeld
Darsteller: Sylvester Stallone, Dave Bautista, Jamie King, Dewon Sawa
Musik: Victor Reyes – Kamera: Jaques Jouffret
Länge: 98 Min. / Jahr: 2018
Ton: Deutsch, Englisch DTS-HD MA 5.1 / Format: 16:9 2.40:1
Extras: Making Of, Trailer, Bildergalerie