[Film] DER HOBBIT – EINE UNERWARTETE REISE


HOB_Bilbo_Poster.inddBilbo Beulin genießt das Hobbit Leben, er mag Ruhe und Frieden um sich herum. Am liebsten sitzt er vor seiner Haustür auf der Bank mit der Pfeife im Mund und einem gutem Buch in der Hand. Da erscheint plötzlich vor ihm ein alter graugekleideter Mensch mit langen Bart, Wanderstab und komischem Hut auf dem Kopf. Dieser stellt sich als Gandalf der Graue vor und fragt Bilbo, ob er ihn auf ein Abenteuer begleiten möchte. Ein Abenteuer? Also das Gegenteil zu Ruhe und Frieden, weshalb er sogleich ablehnt und den Fremden ignoriert. Doch als er sich gerade das Abendessen kocht, klopft es an der Tür und der Zwerg Dwalin steht davor. Er faselt von einem Treffen und ehe Bilbo es verhindern kann sitzt der Zwerg an seinem Tisch und isst sein Essen. Zum aufregen kommt er nicht, denn immer wieder klopft es an der Tür und weitere Zwerge treten ein. Zuletzt erscheint auch Gandalf auf der Bildfläche. Bilbo kann es nicht fassen, da sitzen nun 13 Zwerge in seiner Küche und leeren die Vorratskammer. Er erfährt die Geschichte der Zwerge und die von Thorin Eichenschild, einst Prinz des stolzen Reiches Erebor. Erebor wurden vom Drachen Smaug verwüstet und in Besitz genommen. Um das Reich zurückzubekommen müssen sie etwas von Smaug stehlen und da kommt Bilbo ins Spiel. Hobbits sind klein und unscheinbar, so dass sie dort durchschlüpfen, wo andere auffallen. Gar nicht davon begeistert mit den Zwergen zu reisen, lehnt Bilbo das Angebot ab. Schon am nächsten Morgen ist er dann wieder allein und bereut kurz darauf seine Entscheidung. Er läuft Gandalf, Thorin und den Anderen hinterher, bereit sich dem Abenteuer seines Lebens zu stellen. So gerät die muntere Truppe in Kämpfe mit Orks, Wags und Trollen. Der Weg zum Einsamen Berg ist mit vielen Hindernissen versehen.

Fazit:
Mit der Geschichte von Bilbo Beutlin folgt nun eine weitere dreiteilige Filmreihe unter der Regie Peter Jacksons durch die Mythen und Geheimnisse von Mittelerde nach den Motiven des Autors J.R.R. Tolkien. Bilbos Abenteuer spielen viele Jahre vor den Geschehnissen um den Ring der Macht erzählt in DER HERR DER RINGE. Peter Jackson ist eine grandiose Weiterführung gelungen. So fügt sich alles nahtlos ein, auch wenn Bilbos Abenteuer vor der eigentlichen Ring-Geschichte spielen. Im Gegensatz zum Roman konnten viel mehr Anspielungen und Hinweise auf die späteren Ereignisse eingebaut werden. Liebt aber auch daran, das Tolkien nie seine Bücher rückwirkend überarbeitet hat, auch wenn er es plante.
„Als wir DER HERR DER RINGE machten, war ich ganz sicher, dass dies ein unwiederholbares Erlebnis bleiben würde“, kommentiert Peter Jackson. „Die Erfahrung war außergewöhnlich, etwas ganz Besonderes. Doch am Ende glaubten wir nicht, dass wir noch einmal nach Mittelerde reisen würden. Aber die Arbeit an der HOBBIT-Trilogie haben wir als gleichermaßen ungewöhnlich erlebt. Als habe ich jetzt ein einmaliges Erlebnis zweimal erlebt. DER HOBBIT legt ein atemloses Tempo vor, weil Tolkien die Geschichte für seine Kinder schrieb – und für die Kinder in aller Welt. Die mitreißende Story eilt von Ereignis zu Ereignis, macht niemals Pause. Der Humor ist etwas ausgeprägter als in DER HERR DER RINGE, die Figuren schillernder, aber dennoch gibt es die Elemente Gier und Wahnsinn, auch den Unschuldigen, der sich nachhaltig verändert, und die Zusammenrottung der Mächte, die direkt auf die Ereignisse von ‚DER HERR DER RINGE hinführen. Hier fängt alles an.“
“Wir hielten uns nicht nur an die ursprüngliche Romanfassung. Es ist nicht allgemein bekannt, dass der Autor selbst seine Geschichte weiterentwickelt hat. Am Ende veröffentlichte er ausführliche Notizen über die Zeit, in der DER HOBBIT spielt, in den 125 Seiten umfassenden Anhängen am Ende von DER HERR DER RINGE. In DER HOBBIT stellte Tolkien der Welt erstmals seine unglaubliche Mythologie vor – die Welt der Mittelerde“, sagt Philippa Boyens, die eingefleischte „Tolkien-Jüngerin“ im Drehbuchteam. „Konflikte, Beziehungen und Ereignisse werden angedeutet, aber nicht explizit im Buch beschrieben. Als Tolkien dann die Arbeit an der Fortsetzung begann, aus der DER HERR DER RINGE entstand, nahm er sich die Zeit, die Ereignisse im Umfeld von DER HOBBIT zu analysieren, weil er das eindeutige Gefühl hatte, dass sich in diesem kleinen Kinderbuch der Samen einer großen Legende verbarg.“
Jackson lässt sich Zeit bei der Geschichtserzählung und so entfalten sich die Charaktere weit mehr. Er schafft es stets die Waage zu halten zwischen ruhigen und actionreichen Passagen gepaart mit lustigen Situationen. Nie übertreibt er in den Inszenierungen. Begeisternd ist es auch die beliebten Figuren Gandalf, Frodo, Elrond, Saruman, Galadriel und Golom wiederzusehen und das die gleichen Darsteller ihre Rollen wieder eingenommen haben. Doch auch die neuen Darsteller, allen voran Martin Freeman, den viele gerade aus der BBC ‘Sherlock’ Serie kennen, brilliert mit seiner Bilbo Darstellung. Er schafft eindrucksvoll seine verschiedenen Eigenheiten hervorzuheben und die Veränderung, wenn Bilbo beginnt über sich hinauszuwachsen. Dazu hat er für Bilbo einen speziellen Gang entwickelt, so geht er stets etwas mit dem Kopf voran; er schaut voraus, bereit schnell umzudrehen. Der renommierte Schauspieler Ian McKellen zögerte zunächst, weil er sich nicht wiederholen wollte. Dennoch konnte er der Chance nicht widerstehen, einmal mehr den Umhang umzuwerfen und Gandalfs Bart und Hut zu tragen. „Sicher war die bekannte Rolle nicht so spannend wie eine völlig neue Figur, und ich musste mich auf einen langen Dreh einlassen, aber das Entscheidende war schließlich, dass ich es nicht ertragen hätte, wenn jemand anderer den Gandalf gespielt hätte“, sagt McKellen. „Im Laufe der Jahre habe ich immer wieder von den Fans gehört, dass sie es nicht ertragen hätten, wenn ich die Rolle abgegeben hätte. Also habe ich sie gern wieder übernommen und mich im Kreise unserer wunderbaren Familie sehr wohlgefühlt.“
Sicherlich lässt es sich streiten, ob der Film dem Roman gerecht wird. Er ist ja wesendlich kürzer als DER HERR DER RINGE und die Frage drängt sich ebenfalls auf, ob ausreichlich Stoff für drei Filme drin ist. Dies lässt sich mit dem ersten Film nicht beantworten, da sich das meiste im Buch befindet, da aber Tolkien einige Geschehnisse im Roman nur angerissen hat, können die Filmemacher hier eingreifen. Man kann nicht abstreiten, das Peter Jackson die Welt von Mittelerde gut kennt und liebt, weil er immer wieder versucht weit mehr zu zeigen und dem Werk gerecht zu werden. So zeigt er zum Beispiel diesmal eine andere Seite von Bruchtal, neben Teilen, die bereits bekannt waren. Sehr schön ist ebenfalls erneut Howard Shores Soundtrack zu hören. So gibt es bekannte Musiken, wie das Hobbit-, Golom- und Ring-Thema zu hören, aber auch eindrucksvolle bombastische neue Melodien, die ebenso verzaubern.
Filmerisch haben wir hier einen einzigartigen Fantasyfilm in dessen Qualität es kaum welche gibt. Erstmals hat Jackson eine neue digitale Bildtechnik benutzt. Anstatt der 24 Frames pro Sekunde sind es nun 48 Frames. Dies verleiht dem Film einen anderen Look. Er wirkt realistischer, eine Art Theaterlook, weil es einem so vorkommt, als würden die Darsteller fast vor einem stehen. Hierbei unterstützt das eindruckvolle 3D maßgeblich. Meiner Ansicht nach ist dieser neue Look und die HFR Technik (HFR = High Frame Rate) für einen Fantasyfilm nicht passend, er würde eher zu Dokumentationen und Filmen wie ‘Unsere Erde’ passen. Viel zu oft entsteht der Eindruck Szenen würden schneller als normal ablaufen, was irgendwie stört. Sicher ist diese neue Technik noch in den Kinderschuhen und laut Jackson ist es die Zukunft der Kinofilme und die Besucher müssen sich halt daran gewöhnen. Ich denke, das es nicht darauf ankommt welche Technik möglich ist, sicher gewöhnt man sich an passende Veränderungen, aber wenn sollte diese Technik den Film verbessern und momentan tut sie es bei DER HOBBIT nicht. Unabhängig davon ist DER HOBBIT ein ‘Must Seen’ Film, der nicht verpasst werden darf, weil solch Epos auf der Leinwand bewundert werden muss.
Die Blu-ray hat wunderbare Farbwerte, insbesondere Schwarz, ist sehr detailliert und flüssig. Dazu ein wunderbar ausgesteuerter Ton. Das 3D funktioniert.

Daten:
Label: Warner Bros
Regie: Peter Jackson
Darsteller: Martin Freeman, Ian McKellen, Richard Armitage
Musik: Howard Shore – Kamera: Andrew Lesnie
Länge: 182 Min. / Jahr: 2012
Format: 16:9 2.40:1 / Ton: DTS-HD 7.1 (Deutsch/Englisch)
Extras: Audiokommantar, Die Anfänge Teil 7 und 8 (Making Of) / Extendet Cut

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