[Film] AFTER EARTH

Der Ranger Cypher Raige nimmt seinen jugendlichen Sohn Kitai zu einem Routineflug mit, doch ihr Raumschiff gerät in einen Meteoritensturm und wird schwer beschädigt, was zum Absturz auf einen fremden Planteten zur Folge hat. Während des Crashes verliert Kitai das Bewusstsein und staunt nicht schlecht, als er aufwacht, da er sich auf einem von grünen Wäldern bewucherten Planeten mit hellblauem Himmel wiederfindet. Sofort macht er sich auf der Suche nach weiteren Überlebenden und ist glücklich seinen Vater lebend aus den Trümmern zu befreien. Leider ist Cypher schwer verletzt, die Beine sind gebrochen und er hat innere Verletzungen, die er selbst mit der modernen Medizintechnik nicht heilen kann. “Weißt Du wo wir sind?” fragt Cypher Kitai und erklärt, das er den für Menschen zur Quarantänezone erklärten Planteten Erde vor sich sieht. Den Urplanet der Menschheit. Ein Ort voller tödlichen Gefahren, die nur ein Ziel kennen, einem das Leben zu nehmen. Weil Cypher zu sehr verletzt ist, hat er einen unliebsamen Auftrag für seinen Sohn. In einem weiteren Trümmerstück befindet sich ein intakter Notsender. Nur wenn dieser aktiviert wird, können Beide gerettet werden. Kitai bleibt nichts anderes übrig, als sich den irdischen Gefahren zu stellen, um sich und seinen Vater zu retten. Nun muss er all das anwenden, was er als Ranger in der Ausbildung gelernt hat, sowie seinen Übermut in den Griff zu bekommen und über sich hinauszuwachsen. Leider hat den Absturz noch eine tödliche außerirdische Kreatur namens Ursa überlebt, die eingesperrt an Bord war und nur zu dem Zweck, Menschen zu töten, während eines Krieges gezüchtet worden war. Mit dem Ursa hinter und einem unbekannten gefährlichen Planeten vor sich, wird Kitais Rettungsmission zu einem riskanten Abenteuer.

Fazit:
Inszeniert hat AFTER EARTH Regisseur M. Night Shyamalan, der durch seine Mysterythriller ‚The Sixth Sense’, ‚Unbreakable’ und ‚The Village’ kein Unbekannter ist und eindrucksvoll bewiesen hat, das er dieses Genre wie kein Zweiter beherrscht. Zuletzt inszenierte er die Realfilmumsetzung der Fantasy Animationsserie ‚Avatar – Die Legende von Aang’ und wagt sich nun mit AFTER EARTH erstmals an einen Science Fiction Film. Wie bei allen Filmen hat er das Drehbuch geschrieben, diesmal zusammen mit Gary Whitta, der das Endzeit Epos ‚The Book of Eli’ verfasste. Die Story selbst basiert auf Ideen von Hauptdarsteller Will Smith. Shyamalan bleibt auch bei AFTER EARTH seinem Stil treu, indem er die Geschichte mit nötiger Ruhe erzählt und so gleichzeitig die Spannung permanent aufrecht erhält. Nicht vergessen sollte man ebenfalls, dass er gerne mit den Zuschauer spielt. Leider fehlt dieses Element völlig, sowie jede Überraschung, da sich alles sehr gradlinig entwickelt. Die Handlung von AFTER EARTH mag keine völlig neue sein, denn zahlreiche Science Fiction Filme und Bücher behandelten bereits das Leben auf einer Art postapokalyptischen Erde, die der Mensch selbst unbewohnbar gemacht hat. Auch das Element der für Menschen feindlichen Natur verarbeitete Shyamalan bereits in seinem Film ‚The Happening’. Andererseits ist es schwer heutzutage etwas völlig neues zu erzählen, weshalb es auch auf eine gelungene Mischung des Ganzen ankommt und dies ist Shyamalan bereits mehrfach gelungen. AFTER EARTH krankt daran nicht mehr als eine Kurzgeschichte zu sein, die viel zu sehr in die Länge gezogen wurde. Zuviel Potential wurde verschenkt. Will Smith hat wenig echte Szenen, da er die meiste Zeit nur im abgestürzten Raumschiff sitzt. Hauptfigur ist halt der junge Kitai, den Will’s Sohn Jaden darstellt. Doch dies macht er so hölzern und lieblos, dass es dem Zuschauer schwer fällt, mit ihm durch die Szenen zu fiebern. Nach ‚Das Streben nach Glück’ ist dieser Film übrigens der Zweite, in dem sie auch vor der Kamera Vater und Sohn verkörpern. Man spürt, dass AFTER EARTH für Jaden eine Herausforderung war, denn meist musste er ohne einen anderen Darsteller drehen. Fast nur alleine und mit sich selbst zu interagieren, gelingt nicht jedem Schauspieler.
Technisch wurde der Film solide umgesetzt, darunter die visuelle Seite vom erfahrenen polnischen Kameramann Peter Suschitzky. Gerade durch seine Arbeit mit Regisseur David Cronenberg an ‚A History of Violance’ oder ‚eXistenz’ zeigte er seien Art, Filmen einen besonderen Look zu verleihen. Science Fiction und Fantasy sind ihm ebenso durch ‚Krull’ und ‚Star Wars – Das Imperium schlägt zurück’ vertraut. Der Cutter Steven Rosenbaum ist verantwortlich dafür Suschitzky’s Aufnahmen zu vereinen. Regisseure wie Bryan Singer (X-Men) und Edward Zwick (Ausnahmezustand, Legenden der Leidenschaft) hatten ihm schon ihre Werke anvertraut. Für Mel Gibsons ‚Braveheart’ wurde er für den Oscar nominiert. Schon eine traditionelle Zusammenarbeit hat Shyamalan mit Musikkomponist James Newton Howard, der bisher all seine Werke vertonte. Howard untermalte bereits Filme jegliches Genre mit Musik, darunter ‚Batman Begins’, ‚Disney’s Atlantis’, ‚Die Tribute von Panem’ und ‚Das Bourne Vermächtnis’. Sein emotionaler und actionreicher Score zählt mit zu den Highlights von AFTER EARTH.
Die Blu-ray hat ein scharfes, detailreiches Bild mit passenden Schwarzwerten, sowie läuft wunderbar flüssig. Dazu gesellt sich ein entsprechend ausgesteuerter Ton, der die Szenen räumlich erschafft. Erfreulich ist ebenfalls das interessante, einfache Bonusmaterial über die Produktion.
Obwohl AFTER EARTH mit einer kleinen moralischen Botschaft ankommt, in der Art: „Schaut Euch die Erde an, sie ist zu schön, um von uns zerstört und verlassen zu werden.”, ist es ein Film mit zu vielen verschenkten Möglichkeiten. Schade, ich hatte viel erwartet.

Daten:
Label: Sony Pictures Releasing
Regie: M. Night Shyamalan
Kamera: Peter Suschitzky – Musik: James Newton Howard
Darsteller: Jaden Smith, Will Smith, Sophie Okonedo
Länge: 100 Min. / Jahr: 2013
Format: 16:9 – 2.40:1
Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1
Extras: Alternative Eröffnung, Making Of, Dokumentationen, Trailer