Ein Gespensterschloss? Peter glaubt seinen Ohren nicht zu hören und hat nicht gerade Lust Zeit an solchem Ort zu verbringen. Doch wie kam es dazu. Die Freunde Justus, Peter und Bob gründen das Detektivbüro DIE DREI ??? und Justus hat die Idee als ersten Fall im Auftrag des berühmten Regisseurs Albert Hitfield ein Gespensterschloss zu suchen. Bob, der für Recherche verantwortlich ist, findet schnell ein geeignetes Objekt, das Spukschloss des auf mysteriösem Wege verstorbenen Stummfilmschauspielers Stephan Terrill. Um das Schloss ranken so viele Legenden und kein Besucher soll lange darin geblieben sein. Justus will dies ändern und betritt zusammen mit Peter den unheimlichen Ort, doch die klamme Kälte, die umherirrenden Echos und seltsamen Geräusche geben auch ihm den Rest. Er läuft sogar schneller als der sportliche Peter weg. Als am Abend noch ein geheimnisvoller Anruf eintrifft, ist sich Justus sicher, DIE DREI ??? stecken tief in ihrem ersten spannenden Fall.
Fazit:
Im Style einer Grafik Novelle wird der erste Roman der DREI FRAGEZEICHEN von Robert Arthur getreu umgesetzt. Die Geschichte selbst zählt zu den Klassikern, weil sie spannend, unheimlich, mysteriös und unvorhersehbar ist, sowie eine Mischung aus Krimi und Abenteuer bereit hält. Das Szenario ist düster und spannend mit dem Gespensterschloss und die Figuren sind ebenso Mysteriös. Weil eben die erste Geschichte, werden Justus, Peter und Bob eingeführt und ausführlich beleuchtet.
Die Grafik Novelle hält sich an der Zeit im Buch und spiegelt die Epoche der amerikanischen Sechziger wieder. Dies findet sich in den Kleidungen, Häusern und der Technik. Die grösste Änderung ist lediglich auch hier die Namensänderung von Alfred Hitchcock zu Albert Hitfield. Aus Rechtsgründen wurde der Name des einst echt legenden Regisseurs weggelassen, lediglich visuelle Andeutungen in Gestalt und Anspielungen in seinem Büro sind geblieben. Wundern tut der Leser sich dann aber über die Abbildung seines berühmten Gesichtes auf dem Cover, welches die frühen Bücher und Hörspiele zierte, dort aber inzwischen weggelassen wurde.
Der zeichnerische Style ist gelungen, die Figuren haben eine Wiedererkennung und die Szenen sind gut und detailreich ausgebaut. Dazu wird farblich gerade in den dunklen Szenen in Noir Manier gespielt. ein oranger, mehr ins hellbraue gehende Farbton dient symbolisch für die Sechziger. Künstlerisch gefällt es wenn die klassischen Panels sich miteinander vermischen und öffnen, was zu den heutigen Comics besser passt. Doch leider fühlen sich die Szenen nicht wirklich dynamisch an, eher etwas steif, was ihnen die Lebendigkeit leider etwas nimmt. Hat irgendetwas von einem Fotoroman. Dennoch ist das Highlight eine erzählerische Seitenansicht des Schlosses während Peter und Bob es untersuchen.
Als Bonus gibt es am Ende einige Seiten mit Charakter Entwicklungszeichnungen, sowie verschiedene Cover Vorschläge. Dies gibt einen kleinen Einblick in die interessante Entstehung dieser Novelle.
DAS GESPENSTERSCHLOSS ist inhaltlich eines der besten Abenteuer der DREI ??? und ein Klassiker. Spannung, Grusel, ein Mysterium, seltsame Figuren und sympathische junge Detektive begeistern von Beginn an. Die Grafik Novelle setzt den Roman großartig um, auch wenn in Bezug auf zeichnerische Dynamik und Lebendigkeit noch viel Luft nach Oben ist.
Daten:
Autor: Robert Arthur
Illustration: Christopher Tauber, Ines Korth
Verlag: Franckh-Kosmos
