[Film] WONDER WOMAN 1984

Es ist das Jahr 1984. Viele Jahre sind für Diana Prince seit dem Abenteuer im ersten Weltkrieg vergangen. Sie ist nicht gealtert seitdem und hat sich ein Leben aufgebaut, lediglich ihre große Liebe, den Piloten Steve Trevor kann sie nicht vergessen. Ihre amazonischen Kenntnisse nutzt sie als leitende Anthropologin im Smithsonian Institute in Washington, D.C. Eines Tages bringt das FBI einige Artfakte zur Überprüfung, darunter einen geheimnisvollen Edelstein. Dabei lernt Diana die schüchterne, sich allein fühlende Wissenschaftlerin Barbara Ann Minerva kennen. Diese ist schnell eifersüchtig auf Diana’s besondere Ausstrahlung. Am Kristall hat aber noch ein Anderer Interesse. Der Ölmillionär Max Lord tut alles um ihn in die Finger zu bekommen, denn als einstiges Götterwerkzeug kann dieser Wünsche erfüllen. Unbewusst wünscht sich so Barbara wie Diana zu sein und Diana wünscht sich Steve. Zu ihrem erstaunen erscheint dieser kurz darauf und auch Barbara besitzt plötzlich übermenschliche Stärke. Lord hat sich die Macht des Steines gewünscht und dadurch gerät die Welt aus den Fugen. Nun muss Diana versuchen ihn aufzuhalten, doch weil ihre Kräfte schwinden, wird es zu einer Herausforderung.

Fazit:
Wie schon der Titel aussagt, spielt sich die Handlung in den bunten Achtzigern ab. Seltsame Klamotten und Frisuren, neonfarbene Werbung, Arobik, Synthie-Pop-Musik und Computerspielautomaten waren In. Natürlich gibt es auch Verbrecher und so zeigt sich Wonder Woman bei einem spektakulären Kampf im Einkaufszentrum. Dies ist nur einer der großartig inszenierten Kämpfe, bei dem ihr neues Kostüm aus leuchten blau, rot Farbtönen zur Geltung kommt. Dies erinnert gerade durch die frischen Farben an die klassischen Comics. Die Geschichte selbst fügt mit dem Götterartefakt, welches Wünsche erfüllt, eine phantastische Note hinzu, aber die Götter gehören eben zum WONDER WOMAN Universum. Trotz vielen unterhaltsamen Momenten, seien es action- oder lustige Szenen fühlt sich die Handlung nicht wirklich rund an. Lieg auf eine Art vielleicht, weil es keine echte Gut Böse Konfrontation gibt. Jeder Charakter hat Probleme, die er mit sich herumträgt und Schwierigkeiten, die dieser nicht schafft zu überwinden. Mit dem Wunsch hat jeder die leichte Chance, diese magisch hinter sich zu lassen, was aber auch seinen Preis hat. Selbst Diana erhält so die Möglichkeit ihre Liebe Steve wiederzusehen und glücklich zu werden. Doch Barbara und Max Lord wünschen sich eine andere Persönlichkeit, was Chaos hinterlässt. Im Grunde wirkt dies, wie eine Problembetrachtung und letztlich, wie man jene Bekämpft und sein Leben eigentlich in Griff kriegen soll. Eine der Botschaften im Film, wie auch schon zu Beginn, wo Diana sich einer körperlichen Prüfung im Amazonenreich stellt und lernen muss, dass der leichte Weg, nicht immer der Richtige ist.
Als Widersacher von Wonder Woman gibt es zum einen den Möchtegern Millionär Max Lord, der großartig von Pedro Pascal (The Mandalorian) gespielt wird, und zum anderen die geheimnisvolle Cheetah. Diese spielt Kristen Wiig ebenso eindruckvoll mit süffisantem Unterton und Selbstironie, wie auch Knallhart und Bösartig. Dabei wurden aber nur die Grundzüge aus der Comicvorlage verwendet, denn aus der eigentlich eiskalten, machthungrigen Barbara Ann Minerva wurde nun eine tragische Figur, die mit sich selbst kämpft. Ihre Wandlung zur menschlichen Gepardin verläuft im Film sehr holprig, zunächst nur visuell durch Kleidung und Frisur, zuletzt ist sie dann eine Gepardin. Die eigentliche Verwandlung wird nicht gezeigt und lediglich durch einen Satz begründet. Scheinbar war man bei diesem Punkt nicht zufrieden, es heisst ebenso, das Cheetah selbst zahlreiche Überarbeitungen durchmachen musste.
Grundsätzlich gelingt es der Regisseurin Patty Jenkins nicht nur visuell, sondern auch an sich einen unterhaltenen Film zu inszenieren, bei dem Gal Gadot ebenfalls als Diana Prince gelungen ihre Figur neuen Facetten verleiht. Musikkomponist Hans Zimmer, der bisher nur das Thema der Figur schrieb, ließ es sich nicht nehmen diesmal alle Bilder musikalisch zu untermalen.
Wegen der Corona Pandemie wurde der Kinostart 2020 mehrmals verschoben, bis sich letztlich in Deutschland für eine Pay-TV-Premiere im Februar 2021 entschieden wurde, weil keine Kinos öffnen dürfen.
WONDER WOMAN 1984 setzt unterhaltend die Geschichte um Diana Prince fort, diesmal im Jahre 1984, was visuell und humorvoll umgesetzt wurde. Thematisch sind Botschaften um das Leben, das es nicht nur leichte Wege gibt, eingeflochten, wodurch es kein wirkliches Gut und Böse gibt und dadurch fühlt sich der Film nicht ganz so stimmig an. Er macht Spaß und das dank der tollen Darsteller, die so manche Schwäche vergessen lassen.

Daten:
Label: Warner Bros
Regie: Patty Jenkins
Darsteller: Gal Gadot, Chris Pine, Kristen Wiig, Pedro Pascal
Musik: Hans Zimmer – Kamera: Matthew Jensen
Länge: 151 Min. / Jahr: 2020
Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1 / Format: 16:9 2.40:1
Extras: (noch nicht bekannt)