[Film] TENNET

Terroristen haben die Kiewer Oper eingenommen, woraufhin die ukrainischen Spezialeinheit KORD eingreift. Unter ihnen haben sich vier CIA-Agenten eingeschmuggelt, um etwas aus dem Besitz der Terroristen zu entwenden. Einer der Agenten tauscht mit einem Informanten den Platz, doch dann geht irgendetwas schief, woraufhin er letztlich gefangengenommen und gefoltert wird. Weil er nicht redet will, schluckt er eine Selbstmordkapsel. Als er erwacht, muss er feststellen nicht Tod zu sein und wird der ungewöhnlichen, geheimen Organisation TENET zugewiesen. Dort erfährt er von einer phantastischen zukünftigen Technik, die nun im Jetzt Probleme bereitet. Über eine Maschine können Objekte invertiert werden, etwas, was scheint als würde die Zeit direkt vor Augen zurückgespult. So kehrt eine abgeschossene Pistolenkugel von selbst in die Kammer zurück. Da in letzter Zeit häufig solch invertierte Objekte gefunden, wird an eine Bedrohung geglaubt, die einen Weltkrieg auslösen kann. Der Agent folgt der Spur zu einem Waffenhändler in Mumbai, wo er mit seinem britischen Kollegen Neil zusammenarbeiten soll. Dabei entdecken sie viel mehr als nur Vorboten eines Krieges, sonder eine Verschwörung aus der Zukunft. Wie soll etwas verhindert werden, was schon geschehen ist oder noch passieren wird?

Fazit:
Regisseur Christopher Nolan präsentiert nach Interstellar und Inception mit TENET einen ebenso vielschichtigen, wie außergewöhnlichen Film. Die Handlung ist recht verschachtelt und ehrlich gesagt, schwer zu beschreiben, doch kurz gesagt gilt es einen zukünftigen Krieg, der von Kräften aus der Zukunft inszeniert wird, zu verhindern. Mittel zum Zweck ist eine Maschine die von Objekten und Menschen, die Zeit zurückdrehen kann. In der invertierten Zeit fühlt es sich aber für den Betreffenden an, als laufe seine Zeit normal. Im Film sieht dies beeindruckend aus. Zweikämpfe zwischen normalen und invertierten Personen sind ein wahrer Augenschmaus. Trotz einer scheinbar simplen Grundhandlung ist der Film sehr komplex aufgebaut und man muss ihn schon ein paar Mal sehen, um alles zu sehen. Dazu fallen Hinweise und Andeutungen, die Handlungen außerhalb des Films betreffen, aber eben mehr Hintergrund bieten. Ein wenig ist Schade, dass das Wort TENET, wie Anfangs angedeutet viele Türen öffnet, kaum Verwendung findet. Da wurde mehr angedeutet. Grandios ist ebenfalls, der Hauptcharakter wie nie mit Namen genannt, nur als Protagonist bezeichnet.
Auch wenn die visuelle Gestaltung Atem raubend ist, wäre sie nur halb so gut ohne die hervorragenden Schauspieler. Allen voran John David Washington, übrigens Sohn von Denzel Washington, und aufgefallen im Film BlacKkKlansman, der ebenso wie der Zuschauer die invertierte Welt kennenlernen muss. Dabei zeigt er passende Härte, aber auch das richtige Maß an Emotionen. Robert Pattinson als Neil fügt sich eindruckvoll ein und beweisst, dass er mehr kann, als nur Vampir zu sein. Doch auch Kenneth Branagh und Elizabeth Debicki (Widows – Tödliche Witwen) bringen viel mit ein.
Die Blu-ray hat ein scharfes, detailreiches Bild mit passenden Schwarzwerten, sowie läuft wunderbar flüssig. Dazu gesellt sich ein entsprechend ausgesteuerter Ton, der die Szenen räumlich erschafft. Weil Teile des Films im IMAX Format gedreht wurden, wechselt das Bildformat an diesen Stellen. Auf einem TV mag dies nicht sogleich auffallen, anders als Leinwand Benutzer. Erfreulich ist das Bonusmaterial über die Produktion, auch wenn es sich nur um ein sehr ausführliches Making Of handelt, welche einen spannenden Einblick in die komplexen Dreharbeiten bietet.
TENET ist ungewöhnliche Action Science Fiction Geschichte, verpackt in ein visuelles Feuerwerk, das nur aus Christopher Nolans Feder stammen konnte. Dank der wunderbaren Schauspieler ist nicht nur Unterhaltung, auch Action, Spannung und Humor garantiert. TENET mag komplex sein und muss schon mehrfach gesehen werden und selbst dann hat man noch nicht alles gesehen.

Daten:
Label: Warner Bros
Regie: Christopher Nolan
Darsteller: John David Washington, Robert Pattinson, Kenneth Branagh, Elizabeth Debicki
Musik: Ludwig Göransson – Kamera: Hoyte Van Hoytema
Länge: 150 Min. / Jahr: 2020
Ton: Deutsch, Englisch DTS-HD MA 5.1 / Format: 16:9 1.78:1, 2.20:1 (wegen IMAX)
Extras: Making of, Trailer