[Manga] MAGI #35 – THE LABYRINTH OF MAGIC

Der Heilige Palast wurde von Sindbad erobert, wodurch er die vollständige Kontrolle über die Rukh besitzt. Mit seiner gottgleichen Macht will er seine ultimative Vision einer friedlichen Welt erschaffen. So schreibt er über die Rukh die Gedanken der Menschen um und formt sie nach seinen Vorstellungen. Damit aber nicht genug, denn damit seine Version funktioniert, muss zunächst die alte Welt und Menschheit sterben, um wiedergeboren zu werden. Nur vier Personen bleiben von der Umschreibung verschont, Aladin, Ali Baba, Alba und Hakuryu. Um die Menschen und die Welt zu retten, betreten sie den Heiligen Palast und stehen Sindbad’s magischer Welt gegenüber. Hier hat er all seine bezwungenen Dungeons geöffnet und fordert die Vier auf, sich den jeweils dort drin liegenden Herausforderungen zu stellen. Für ihn sind es Prüfungen, um herauszufinden, ob die Vier würdig in seinen Augen sind und bereit, seine Welt Veränderungen zu begleiten.

Fazit:
Was spannend und nach packenden Kämpfen klingt, überrascht, denn die Geschichte dramatisiert auf andere Weise. Es sind verbale Kämpfe, um unterschiedliche Sichtweisen. Sind Sindbad’s Absichten die Welt neu zu formen etwas falsch? In diesen Szenen ergeben sich neue Erkenntnisse. Ein unbekannter Teil Sindbad’s Vergangenheit offenbart sich, während Ali Baba von seinem Treffen mit den Geistern aus Alma Toran im Zuge seiner Reise durch fremde Dimensionen erzählt. Dies ist sehr interessant zeichnerisch dargestellt, da es nur auf Konturen und nicht auf Schattierungen setzt. Gesamt betrachtet findet sich kaum echte Handlung. Die Dialoge zwischen Sindbad mit Aladin und Ali Baba sind der Kern. Intensiv wird diskutiert, ob das Schicksal bestimmt ist oder jeder frei darüber bestimmt, sowie ob jemand überhaupt darüber bestimmen sollte. Zentral geht es nun um das Thema Gott, wie er gesehen wird, was er sein kann, sein sollte und welche Aufgaben ihm obliegen. Leider wiederholen sich diese Gespräche mehrfach und lesen sich zäh, denn im Fazit kann gesagt werden, das der Leser sich so seine eigene Sicht der Richtigkeit bilden kann. Action gibt es kaum, aber dafür fließt gezielt Humor ein. Optisch wirken die Zeichnungen detailliert und von der Szene her durchdacht, als ob sich Zeit gelassen wurde. Am Ende gibt es eine einfach gezeichnete, zweiseitige lustige Minigeschichte. Der Band selbst ist von guter Verarbeitung, sowie tollem Druck auf hellem Papier.
Alles bewegt sich auf ein Finale hin, bei dem Aladin und Ali Baba gegen Sindbad um die Rettung der Menschheit kämpfen. Überraschenderweise besteht diese Auseinandersetzung aus Worten, die eher den Geist angreifen. Dabei wird intensiv über die Bedeutung eines Gottes diskutiert. Interessant für sich, aber zäh zu lesen und ohne Spannung. Leider nutzt die Geschichte auch diesmal nicht ihr Potential.

Daten:
Autor: Shinobu Ohtaka
Verlag: Kazé

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