Es beginnt mit dem finalen Kapitel des großen London Falles (aus Band 71), in dem Holmes Schüler, welcher natürlich Conan bzw. Shinichi Kudo ist, das Leben der Profitennisspielerin Minerva Glass vor einem Bombenleger rettet.
Es folgt ein Fall, wo Conan zusammen mit Ai und den Detective Boys, also Ayumi, Mitsuhiko und Genta, in einem verlassenen Gebäude geheimnisvolle Klopfzeichen hören und so in die Fänge von Entführern gelangen. Obwohl Conan und Ai überwältigt und gefesselt werden, kann der kleine Detektiv die Verbrecher austricksen.
Als Nächstes geschieht ein sogenannter Selbstmord während eines Fests an einer Oberschule an der Mori einen Vortrag hält. Dieser bekommt davon nichts mit, nur Ran, Sonoko und Conan. Schauplatz ist ein Operationssaal in dem die Patientin wirklich tot auf dem OP-Tisch liegt. Dieser OP-Saal sollte eigentlich nur Teil einer Horrorshow für die Schüler werden, doch die Mädchen entdecken die Tote Anna Tadami bei der Führung. Weil diese schon mehrfach über Nahtoderfahrungen gesprochen hatte, glauben alle an Selbstmord, selbst Kommissar Megure und Inspektor Takagi. Hier hat es Conan nicht leicht, der Wahrheit auf die Spur zu kommen.
Im dritten Fall dürfen Mitsuhiko, Genta, Ayumi und Ai dem Hilferuf eines kleinen Satansbratens nachgehen. Conan ist diesmal nicht mit von der Partie, da er mit einer Grippe flach liegt. Jedenfalls ist der kleine Junge ein Streichespieler und Lügner, was nun die Behauptung ‘seine Eltern seien nicht seine Eltern’ nicht gerade glaubhaft macht. Nur Conan, mit dem Ai währenddessen telefonierte, scheint ihm zu glauben sagt den Detective Boys, dass sie die Polizei rufen sollen. Doch die Kids wollen mal wieder die Sache in die eigene Hand nehmen und schleichen sich in die Höhle des Löwen. Sie spielen mit dem Jungen schließlich eine Runde des Karuta-Kartenspiels und dabei übermittelt er dem kleinen Detektivquartett einen Geheimcode.
Im letzten Kapitel von Band 72 und leider nur dem ersten Kapitel des Falls, geht es um einen geheimnisvollen Drohbriefschreiber, der einer Uhrenliebhaberin nichts Gutes zu ihrem 50zig jährigem Geburtstag wünscht. Er selbst nennt sich ‘Wächter der Zeit’.
Fazit:
Auch dieser Band ist wieder spannend und nach zwei Monaten Wartezeit kann endlich das Finale des London Falls gelesen werden. Irgendwie hätte die Lösung spektakulärer sein können, dafür wurde einfach zuviel Erwartung geschürt. Die beiden Detective Boys Fälle sind mal wieder lustig und drehen sich um Geheimcodes, wobei auch diesmal ein Code aus japanischen Silben herhalten muss, den der deutsche Leser schwer nachvollziehen kann und deshalb nur hinnimmt. Im Klopfzeichenfall tritt ein Erdbeben auf und die Kids sprechen über die Notfallcodes der Rettungshelfer. Es ist durchaus möglich, das hier Aoyama auf das Erbeben im März 2011 (Fukushima) anspielt. Jedenfalls werden lernreiche Elemente für die jüngeren Leser eingebaut. Im Ran und Sonoko Fall dagegen ist Grusel angesagt, doch das tut nur das Setting um den schwachen Fall zu kaschieren. Irgendwie Schade, vielleicht hätte Aoyama die Idee etwas länger liegenlassen sollen. Auch wenn dieser Band mit einem Cliffhanger endet, hat er sich gelohnt.
Ich schaue mir gerne die Anime’s von DETEKTIV CONAN an und habe in der Folge um den Notfallcode einen Unterschied gegenüber dem Manga festgestellt. In der TV Adaption wurde das Erbeben aus der Vorlage ausgelassen. Änderungen bei Conan sind eigentlich recht selten und deshalb fiel es mir auch auf. Ob es dafür einen Grund gab, lässt sich nur mutmaßen, aber ich denke, dass der Sender dies getan hat, um bei den Zuschauern keine schlechten Erinnerungen an das schon erwähnte große Japan-Erdbeben zu wecken.
Daten:
Autor: Gosho Aoyama
Verlag: Egmont Manga Verlag
Cover, Motive: © MEITANTEI CONAN Gosho Aoyama/Shogakukan
Vorheriger Band: [Manga] DETEKTIV CONAN #71
Folgender Band: [Manga] DETEKTIV CONAN #73
