Das Land Marley ist im Krieg gegen die ganze Welt. Dank ihrer Titanen Soldaten dem strategischen Tier Titan und mächtigen Gepanzerten Titan. Besonders hart erweist sich die Eroberung einer Kanonenfestung, die eine wichtige Meeresbucht kontrolliert. Leider sind die Kanonen mit Titanen tödlicher Stärke ausgestattet, weshalb erst das Fussvolk ran muss. Neben den Soldaten stehen auch junge Eldia an der Front. Wer von ihnen sich am Besten bewährt hat die Chance, eine der Titanen Fähigkeiten zu erhalten. Die jungendliche Eldia Gabi sorgt für den Sieg in dem sie den Feind ablegt, wodurch einfache Titanen auf den Feind abgeworfen werden können. Dadurch hat sie bei ihrem Vorgesetzten und Strategen Zeke alias dem Tier Titan einen Namen gemacht. Derweil kann Rainer der Gepanzerte Titan seine Niederlage durch Eren Jäger und seinen Freunden nicht verkraften. Das hilft es auch nicht aufopferungsvoll zu kämpfen. Weil Marley seine gefürchtete Machtüberhand schwinden sieht, hat Zeke den Vorschlag unterbreitet, wieder zu versuchen die verlorenen Titanenkräfte von der Insel Paradis zurückzuholen.
Fazit:
Zwischen dem letzten Band und diesem sind in der Handlung vier Jahre vergangen. Dies ist leider erst spät herauszulesen. Die Handlung zeigt die derzeitige Situation im Lande Marley. Es ist eine dramatische Kriegsgeschichte, um Macht, Verblendung und militärische Strategien. Die Titanen werden als Waffe eingesetzt und zeigen, was sie anrichten können. Mangaka Hajime Isayama hat sich dabei stark von der realen Geschichte des Ersten und Zweiten Weltkrieges beeinflussen lassen. Technisch erinnert es an den Ersten mit seinen Luftschiffen und den Kanonen bestückten Panzerzügen, Technik des deutschen Kaiserreiches. Vom Zweiten wurde die Einstellung, Manipulation und das Weltbild benutzt. Sichtbar hat die deutsche Geschichte der Kriege Isayama beeindruckt. Marley steht für das Dritte Reich und die Eldia werden wie Juden behandelt. In Ghettos untergebracht und mit einer Armbinde markiert sind nur einige Gemeinsamkeiten. Schon im letzten Band wurde die Grausamkeit der Marley gegen über den Eldia gezeigt, nun erweitert es sich um ihre geistige Manipulation. Es wird schon viel diskutiert, dass es als Eldia eine Ehre ist die vergangene Schuld abzuarbeiten und sich für Marley zu opfern. Reiner erweist sich als gutes Beispiel, wie seine Einstellung dem Weltbild angepasst ist und wie er seine Erlebnisse mit Eren und den Anderen betrachtet.
Tut diese Verbindung der Geschichte von Eren’s Welt mit dem Kriegsland Marley gut? Die dortigen Probleme der Eldia mit Marley könnten die Aufklärungstrupps nie lösen. Natürlich ist es interessant, wie der Rest der Welt aussieht, aber harmoniert es? Klar, all dies ist auch persönliche Ansichtssache.
Mit vielen Details in der Welt und besonders bei den Emotionen der Figuren, weiß die Geschichte zu beeindrucken. Die Panels sind durchdacht, um auch eine Wirkung zu zeigen. Auch hier wurde optische die deutsche Kriegswelt eingeflochten, sowohl in Design als auch in den Perspektiven. Sicherlich wurde originales Bildmaterial als Referenz benutzt. Diese Optik kann sich durch den guten Druck auf hellem Papier sehen lassen.
Was einst eine dystopische Geschichte war, hat sich zu einem düsteren Kriegsdrama entwickelt. Mit seinen besonders auf das Dritte Reich bezogener Gesinnung entstehen zahlreiche emotionale Momente, aber ehrlich ist dies ein abgekautes Thema. Die Titanen sind zwar eingebaut und doch nur Mittel zum Zweck. ATTACK ON TITAN hat sich leider von sich selbst zu sehr entfernt und es bleibt schwer dranzubleiben.
Daten:
Autor: Hajime Isayama
Verlag: Carlsen Verlag
Vorheriger Band: [Manga] ATTACK ON TITAN #22
Folgender Band: [Manga] ATTACK ON TITAN #24
