[Manga] ATTACK ON TITAN #22

Im Keller von Eren’s verstorbenen Vater wurden drei Tagebücher gefunden, die ihm, Mikasa, Armin und Levi ein neues Weltbild boten. Sie zeigten ihnen nicht nur die eigene Vergangenheit, sondern auch die Geheimnisse der Titanen. Eren’s Vater Grisha Jäger erzählt von seiner Kindheit in einem fernen Land und beweist, das es Menschen jeweits der Mauern gibt. Er lebte unterdrückt, denn es gab dort zwei Arten von Menschen. Die Eldianer, gesegnet mit möglichen Titankräften ihrer Vorfahrin und Bewohner des Landes Marley, die nur Menschen waren. Als abnormale Menschen gehasst, wurden die Eldianer als Abschaum behandelt. Grisha musste miterleben, wie seine jüngere Schwester ermordet und niemand zur Rechenschaft gezogen wurde. Dies brachte ihm zum Widerstand. Aber er wurde vom eigenen Sohn verraten und deshalb ins Niemandsland verbannt. Dort sollte er als reiner Titan den Rest seiner Zeit verbringen. In diesem Niemandsland sind später Eren und die Anderen hinter Mauern aufgewachsen.

Fazit:
Die Geheimnisse hinter der Mauer sind gelüftet. Es gab Antworten auf die Fragen woher die Titanen kommen, aber auch warum sie angreifen. Das Eren als eine Art Vision die Erzählungen seine Vaters erlebt, verbindet die beiden Handlungen und die Hauptfiguren bleiben präsent. Dazu können auch ihre zwischenzeitlichen Gedanken eingeflochten werden. Die Welt von Marley besitzt Einflüsse des Dritten Reiches samt Diskriminierungen und Hass. Nun eröffnet sich die Frage, wie mit den Erkenntnissen umzugehen und wie wird es mit dem neuen Feind weitergehen? Dazu sind von den neun besonderen Titanen erst Sieben vorgekommen. Zusammengefasst sind zwar zahlreiche Geheimnisse keine mehr, aber es gibt noch Unvorhergesehenes und Unbekanntes, wodurch die Zukunft bei ATTACK ON TITAN spannend bleibt. Schade ist lediglich, dass beide Seiten von Krieg und Vernichtung sprechen, aber keine Gedanken an Frieden oder eine Lösung. Natürlich merkt man als Leser die angepassten Erklärungen bei der Auflösung. Vieles harmoniert, anders wirkt grob. Gerade über Rückblicke bekannter Szenen sollen neuen Sichten Aufschluss bringen. Im Ganzen ist aber alles gut gelöst. Ob man als Leser dies gut findet, muss jeder selbst entscheiden.
Bei den Zeichnungen hat Hajime Isayama wert auf Details gelegt, damit die Atmosphäre passend eingefangen wird. Dadurch sind unter anderem die Emotionen greifbar. All dies ist auf dem hellen, weißen Papier des guten Drucks des Bandes sichtbar.
Der Blick auf die Welt außerhalb der Mauern zeigt dort Feinde, die den Titanen in Nichts nachstehen. Wie sich nun die Handlung entwickeln wird, wird sich zeigen, aber es eröffnen sich neue Möglichkeiten. Die Erzählung ist nüchtern und hart. Zusätzlich durchdenken Eren und seine Freunde die Erkenntnisse ebenso wie der Leser, was eine nähe zur Geschichte schafft. Eren, Mikasa und Armin haben das unendliche Meer gesehen und wissen, das sie alles erreichen können, was sie sich vorstellen.

Daten:
Autor: Hajime Isayama
Verlag: Carlsen Verlag

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