[Hörspiel] CAPTAIN FUTURE (8) – DER TOD VON CAPTAIN FUTURE

Rohr Furland ist zweiter Offizier eines kleinen Frachtraumschiffs TBSA Komet. Sein Kapitän ist ein grosser Bewunderer des legendären Pulp Helden Captain Future und rezitiert ihn oft. Kein Wunder, das er dem Bordcomputer den Namen Gehirn gab. Kapitän Bo McKinnon ist ein eigensinniger Mensch, der sich von allen Captain Future nennen lässt. Doch mit dem Helden hat er nichts gemeinsam, er ist eher ein Träumer, den viele nur belächeln. Als Furland seinen Dienst antritt, bemerkt er eine Kursänderung der Komet. Sogleich stellt er den Kapitän zur Rede. McKinnon hat das Raumschiff auf Kurs in Richtung eines weit entfernten Asteroiden gelenkt. Von dort hat er den Notruf des Raumschiffs Katzengold aufgefangen. Wie Captain Future will McKinnon zur Rettung eilen. Wird es der Komet gelingen noch rechtzeitig zu kommen?

Fazit:
Als gelesenes Hörspiel übernehmen die bekannten Stimmen aus dem CAPTAIN FUTURE Anime und den bekannten Hörspielen die Rollen in dieser Geschichte. Hans-Jürgen Dittberner, Wolfgang Völz, Jochen Schröder und Helmut Krauss bringen Lebendigkeit ein. An den richtigen Stellen mischen sich Humor, Ironie und Ernsthaftigkeit. Die legendäre CAPTAIN FUTURE Anime Musik aus der Feder von Christian Bruhn untermalt die Handlung. Es wird ohne Veränderungen die Kurzgeschichte von Allen Steele wiedergegeben. Die Abmischung der Dialoge mit der tollen Musik und guten Effekten gefällt. Anders als die bisherigen gelesenen Hörspiele erscheint DER TOD VON CAPTAIN FUTURE nicht auf CD, sondern ist nur in zwei Episoden digital über Amazon Musik zu kaufen. Die Kurzgeschichte ist unter dem gleichen Titel im Golkonda Verlag erschienen. Eine kleine Änderung sind Namen bei den Zitaten, während im Buch z.B. der Marshall Ezra Gurney heißt, wurde sein Anime Name Ezella Garnie benutzt. Schade bei dieser digitalen Version ist, dass es keine Sprecher- und Macherliste als Track, Text oder Covergrafik gibt, so etwas gehört sich schließlich.
Der amerikanische Journalist und Science Fiction Autor Allen Steele hat diese Kurzgeschichte geschrieben, um seinen Kindheitshelden CAPTAIN FUTURE und besonders dessen Schöpfer Edmond Hamilton zu ehren. Es ist eine Hommage, weshalb direkte Passagen aus den Romanen, aber auch Elemente zitiert werden. Dies dient als Basis, wobei sich die eigentlichen Figuren eher in einem modernen Science Fiction wiederfinden. Ungewöhnlich sind eher die rauen, doppeldeutigen Dialoge, die klingen als sei man in einer klischeehaften Hafenkneipe. Manchmal ist dies etwas zu sehr übertrieben. Die Handlung lässt sich Zeit, stellt die Figuren und ihren Hintergrund, sowie Vergangenheit vor, sowie beschreibt das futuristische Universum. Dadurch entstehen Längen und es dauert, bis die eigentliche Geschichte beginnt. Diese ist nicht gerade besonders, es ist ein simples Szenario, welches der Kapitän mit einem Opfer löst. Über viele Dialoge und Beschreibungen mit und um die Figuren, sowie die Welt scheint sie umfangreicher als sie wirklich ist. Absichtlich wird McKinnon völlig entgegengesetzt als sein Idol beschrieben, so dass man sich fragt, ob er je die Rolle eines Helden einnehmen kann?
Es ist eine Hommage an CAPTAIN FUTURE und keine Geschichte um den Helden, dies sollte im Gedächtnis bleiben. Bei falscher Erwartung wird am sonst enttäuscht. Im Zentrum stehen die Charaktere und diese sind wunderbar beschrieben, geben ihre Gedanken preis und besitzen Tiefe. Sie geben der Handlung Würze Die Dialoge sind manchmal gewöhnungsbedürftig und dreckig. Die Geschichte selbst ist sehr einfach und das viele Drumherumgerede täuscht leider auch Inhalt vor. Die Umsetzung als gelesenes Hörspiel hört sich spannend und unterhaltend, dazu gelingt es den Sprechern so manche Länge zu überspielen.

Daten:
Autor: Allen Steele
Hörspielskript: Sebastian Pobot
Label: Highscore Music GmbH – Länge: 120 Min.

Siehe: [Buch] CAPTAIN FUTURE – DER TOD VON CAPTAIN FUTURE