[Game] ONIMUSHA: WARLORDS

Das feudale Zeitalter. Kriege überschatteten das Land der aufgehenden Sonne. Der mächtige Feldherr Nobunaga Oda erobert skrupellos mit seinen Soldaten die Ländereien. Samurais können ihn aufhalten und tödlich verwunden, doch er hat zuvor einen Pakt mit dem Dämonenherren Fortinbras geschlossen. Dadurch hat er die Kontrolle über tausende von Dämonenkrieger. Mit ihnen beginnt er die Eroberung Japans. Ihm gelingt es die Tochter des Kaisers, Prinzessin Yuki gefangen zu nehmen. Über ihr Opfer würde er die Macht eines ewig lebenden Dämonenkaisers bekommen und über die Menschen herrschen. Der Samurai Akechi Samanosuke und seine Kunoichi Kaede beschließen Nobunaga zu stoppen und Prinzessin Yuki zu befreien. Dank eines magischen Panzerhandschuhs, der Seelenenergie aufsaugen kann, sowie drei Schwertern mit der Macht von Blitz, Feuer und Wind stellt sich Samanosuke jedem Feind. Als erstes müssen sie die Burg Inabayama von Dämonen säubern. Doch ist Nobunaga’s Übermacht aufzuhalten?

Fazit:
ONIMUSHA nimmt die japanische Geschichte um den legendären Feldherrn Nobunaga und mischt sie mit ihrem historischen Mythos um Dämonen, Geister und Götter. Daraus entsteht eine spannende und faszinierende Kombination. Übrigens, die Namen der Dämonen wurden den Werken des Briten William Shakespeare entnommen.
Das 2001 auf der Playstation 2 erschienene ONIMUSHA: WARLORDS zählt mittlerweile zu den beliebtesten Klassikern aus dem Hause Capcom. Es verbindet das Action-Adventure im Stile von ‘Resident Evil‘, insbesondere das Erkunden und Rätsel lösen, mit dem actionreichen Schwertkampf. Ähnlich wie im zeitgleich erschienenen ‘Devil May Cry‘ verlieren Gegner Seelenenergie, die Lebensengerie und die Macht der Schwerter für Spezialangriffe auflädt, sowie zum aufleveln jener benutzt wird. Trotz einiger Rätsel, um Türen und Wege zu öffnen, ist die Handlung gradlinig aufgebaut. In den Locations warten immer wieder Gegner, was wichtig wegen der Seelenenergie ist. Abgesehen von Karten, Dokumenten und Büchern, die auch mal versteckt in zerstörbaren Vasen und hinter Wänden zu finden sind, befindet sich das Meiste in kleinen roten Truhen. Einige davon sind durch Texträtsel oder Schiebe Puzzle verschlossen. Wichtig bleiben natürlich die Schlüsselelemente, um Rätsel und Wege zu öffnen, doch auch Kräuter, Medizin, Pfeile, Kugeln und Juwelen finden sich. Letzteres dient um die Lebens- und Seelenenergie Anzeige zu erweitern. Die drei wichtigen Blitz, Feuer und Wind-Magie Schwerter lassen sich mit der eingesammelten Seelenenergie in drei Stufen verstärken. Die Geschichte wird in einer einleitenden cinematischen Sequenz erzählt, dazu mit Zwischenszenen in Ingamegrafik erzählt. Leider ist nicht alles in englischer oder japanischer Sprache, entsprechend was der Spieler auswählt, vertont, weiteres läuft über Textdialoge. Hintergrund erzählen ebenso die eingesammelten Bücher. Ein Erzählstiel, der um 2001 wunderbar passte.
Grafisch bewegten sich die dreidimmensionalen Figuren in vorgerenderten Bildausschnitten, wie auch in ‘Resident Evil‘. Die vielen Bildwechsel haben etwas Cinematisches, ähnlich einem entsprechenden Filmschnitt. Dank der einfachen Steuerung entsteht ein flüssiger Übergang. Kämpfe sind auf Schlagaustausch ausgelegt, wichtig für Samanosuke das richtige Schwert auszuwählen und auch öfter mal die Spezialattacken zu verwenden. Neben dem Schwert kommt ein Bogen und eine Arkebuse, ein historisches Gewehr, zum Einsatz. Die abwechslungsreichen Gegner bieten unterschiedliche Techniken und Stärken. Ab und Zu gibt es Bosskämpfe. In kleinen Abschnitten übernimmt der Spieler sogar die taffe Kaede und muss einige Rätsel lösen, um Samanosuke zu helfen. Sie kann auch kämpfen, aber es ist Schade, das sie es eigentlich nicht einmal muss, weil Gegner nichts für sie hinterlassen. Für intensive Gamer gibt es Geheimnisse und Extras freizuspielen, darunter ein sehr starkes Schwert. Wer im Spiel alle 20 Flurit Steine findet, schaltet ein Geschicklichkeits-Minispiel frei und wer jenes meistert, erhält den Schwierigkeitsgrad Schwer. Dazu gibt es Capcom typisch für Samanosuke und Kaede freizuspielende Kostüme. Allgemein ist ONIMUSHA gut durchzuspielen, teils herausfordernd, was aber sich entsprechend abhängig vom gewählten Schwierigkeitsgrad ist. Experten können es sogar unter drei Stunden schaffen, ansonsten mit Ruhe lässt sich schon mehr als Acht im feudalen Zeitalter verbringen.
Nun im Jahre 2019 also 18 Jahre später erscheint ONIMUSHA: WARLORDS im aktuellen HD Gewand. Dafür wurde das klassische Game nicht nur mit besseren Texturen ausgestattet, die alles klarer und erkennbarer gestalten. Gleiches gilt insbesondere für die Hauptfiguren, die wunderbar aufpoliert wurden. Dabei blieb es aber nicht. Das Format wurde von klassischen 4:3 TV-Bild ins moderne 16:9 Breitbild gewandelt. Hierfür war es notwenig das Urbild aufzuzoomen und es passend der Szene dynamisch ein wenig nach oben oder unten zu bewegen. Dies funktioniert hervorragend. Der Menü-Screen ist ebenfalls auf die neue Auflösung angepasst. Hier gibt es einen neuen Reiter, bei dem das neue In-Game-Achievement-System zu sehen ist, Herausforderungen für die Spielmotivation. Die Steuerung ist auf die aktuellen Kontroller angepasst. Erstmals können Samanosuke und Kaede über den Analog-Stick bewegt werden. Dazu ist es nun möglich, das Schwert bei Figurenstillstand über eine der Triggertasten zu wechseln. Im Original war ein Schalten ins Menü dafür nötig. Dies vereinfacht ungemein. Neben der Optik, schraubten die Entwickler am Sound. Die Effekte, Musik und Stimmen sind besser ausgesteuert. Dazu spielte ein Orchester die Musik neu ein. Ebenfalls wurde die japanische Sprache neu eingesprochen, Kaneshiro Takeshi kehrte dafür als Samanosuke zurück. Die englische Sprachausgabe ist unverändert.
Spielekenner werden jetzt sagen: “Moment gab es nicht bereits 2002 eine neue Version von ONIMUSHA: WARLORDS?” Richtig. Für die klassische XBox erschien exklusiv GENMA ONIMUSHA. Dort gab es zahlreiche Aktualisierungen, darunter verbesserte Grafiken, ein 5.1 Dolby Digital Audioton, neue erkundbare Areale, einen neuen Boss-Gegner, neue Kostüme und Körperpanzer, Änderungen der Feindplatzierungen und einen dreistufigen Seelenenergieangriff für jedes Schwert. Darüber hinaus können grüne Seelen eingesammelt werden. Wenn Samanosuke fünf grüne Seelen besitzt, erhält er vorübergehende Unverwundbarkeit, sowie eine langsame Aufladung der Gesundheit. Grüne Seele konnten auch Gegnern absorbieren und dann neue Angriffstechniken ausführen. Diese Version ist in der neuen HD Fassung nicht enthalten.
ONIMUSHA: WARLORDS wurde in mehreren erfolgreichen Teilen fortgesetzt, die gerne auch in HD kommen können. Die neue Fassung erscheint in Deutschland nur Digital auf den aktuellen Konsolensystemen und PC. Schade eigentlich, während es in Asien und USA sogar Physisch veröffentlicht wird.
Begeisternd darf dieser kultige Klassiker in wunderbarer HD Optik neu erstrahlen. Dazu funktionieren die Verbesserungen in Steuerung, Optik und Ton hervorragend. Gleichzeitig wird der Geist von ONIMUSHA: WARLORDS beibehalten. Geschichte und Spiel selbst haben etwas Zeitloses durch eine Ying und Yang Harmonie. Ein klassisches Action-Adventure mit interessanten Figuren, zahlreichen Herausforderungen und einer spannenden, emotionalen Geschichte in einem mystischen und historischen Setting. So sieht ein grandioses Game aus.

Daten:
Label: Capcom
System: Switch, PS4, Xbox One, PC / PS2, XBox
Art: Action Adventure
Schwierigkeitsgrad: Mittel
USK: 16