„Der Weltraum. Unendliche Parodien… Vor einer gar nicht so fernen Zukunft, in einer Galaxie gar nicht mal so weit weg… Kaptain Brawe und seine tollkühne Crew sind unterwegs, um planlos an fremden Welten vorbei zu fliegen, die vor ihm schon eine ganze Menge anderer Leute entdeckt haben…“ so beschreibt der Pressetext das Adventure Game. Doch worum geht es genau: Kaptain Brawe ist stolzes Mitglied der Weltraumpolizei und befindet sich auf den Spuren zweier entführter Alien-Wissenschaftler. Die Zwei sind maßgeblich an der Entwicklung eines DNA-Replikators beteiligt gewesen. Leider fiel dieser in die falschen Hände und bedroht nun das interstellare Gefüge. Auf seiner Suche bekommt es der Kaptain mit allerlei Weltraumpiraten zu tun. Doch ohne seinen treuen Gehilfen Kralek wäre er gar nichts. Es wird sogar behauptet er sei der eigentliche Kopf des Teams, während Brawe für das attraktive Aussehen sorgt. Das nun die Agentin Luna an des Kaptains Seite gestellt wird, die in ihrer Freizeit ein erfolgreiches Modell ist, hebt zusätzlich Brawe’s Hormonspiegel. Vor der ungewöhnlichen Crew liegt eine Reise voller Herausforderungen, Verschwörungen und allgemeinem Chaos in einer Fantasy-Alternativwelt des Jahres 1834.
Fazit:
Entwickelt wurde das Spiel von Cateia Games, während DTP für die deutsche Umsetzung sorgte. KAPTAIN BRAWE ist ein Science Fiction Adventure mit schrägem Humor im Stile des Adventure Klassikers Day of the Tentacle sowie der Space Quest Reihe. Gerade dieses skurrile und abgedrehte Weltraumszenario hat etwas nostalgisches und gleichzeitig frisches. Wer hat schon einen Ofen, einen altmodischen Kleiderschrank oder einen Holzfassroboter in seinem Raumschiff. Man kommt sich vor, wie in einem Kinderzimmer, in dem Raumschiff gespielt wird. Dazu begleitet ein auf Kalauern und Parodien aufgebauter Wortwitz. Filme, TV-Serien und Games werden durch den Kakao gezogen. Ohne die wirklich gute Synchronisation, allem voran von Schauspieler Douglas Welbat (7 Zwerge – Männer allein im Wald) als Kaptain Brawe mit seiner lockeren und doch nüchternden Art, würde der Humor verpuffen. Die Grafik ist einerseits bunt und comicartig, sowie mit vielen abgedrehten Details versehen. Schön anzusehen sind die schicken handgezeichneten Hintergründe, auch wenn einige unscharf wirken, besonders wenn Texte für Schilder eingebaut sind. Die Figuren sind zwar gut designt, haben aber einen merkwürdigen blassen Stil, Konturen sind verwaschen und nicht immer zu erkennen. Gerade die Gesichter kommen gar nicht zur Geltung. Viel besser sind auch nicht die leicht hakelig wirkenden Animationen. Bei den Rätseln wurde darauf geachtet alles recht logisch zu halten. Leider sind einige Rätsel recht umständlich. So soll Brawe am Anfang auf dem Planeten Jama Spacea ein abgestürztes Raumschiff finden. Nachdem er ein Boot für eine Fahrt durch den Sumpf organisiert hat, kann er zwischen einem Hotelareal und einem Friedhof auf einer Höhle hin und her fahren. Um für das Rätsel auf dem Friedhof einen Schlüssel zu finden, muss ständig zwischen den Arealen gewechselt werden. Dies ist einfach nicht ausgewogen und nervt sogar ein wenig. Zum Glück gibt es diese Art Rätsel nicht so oft. Im Spielverlauf können neben Brawe zwei weitere Charaktere, Agentin Luna und Danny, gespielt werden.
KAPTAIN BRAWE ist ein durchschnittliches Adventure, welches gerade durch den schrägen Humor zu unterhalten weiß. Trotz seines Umfanges ist es in maximal 10 Stunden gelöst.
Daten:
Label: Catei Games, DTP
System: PC
Art: Adventure
Schwierigkeitsgrad: Mittel
USK: 0
