Square Enix ist bekannt für seine vielseitigen Rollenspiele, doch bisher nur auf dem Heimcomputer und großen Konsolen. Deshalb ist es schon etwas Besonderes ein erstklassiges Rollenspiel im Stile von Diablo, Final Fantasy für Nintendos 3DS vorzufinden. Am Anfang kommt wie immer die Auswahl, welcher Charakter durchs Spiel geführt werden will. Vier Möglichkeiten gibt es, den Revolverheld, den Verteidiger, den Barbar oder die Alchitektin, also eine Elfen-Zauberin. Nach der individuellen Gestaltung beginnt der von einem Erzähler begleitete Prolog. Ataraxis, ein Sphinx ähnliches Wesen und Herrscher der Stadt Nexus, droht an einem Fluch zu sterben. Damit wird der Hauptquest klar, ein Heilmittel muss gefunden werden, doch ungekannte Schergen wollen dies verhindern und schnell wird deutlich, das gegen Ataraxis ein weitumspannendes Komplott geführt wird. Die Reise startet auf dem Seeweg, leider versenkt ein gigantischer Krake das Schiff und der Charakter wird an die Küste gespült.
Fazit:
Ab hier übernimmt der Spieler die Kontrolle aus einer isometrischen Sicht und steuert den Charakter durch die Landschaft, angreifende Monster werden per Klick mit unserer ausgewählten Waffe bekämpft. Praktisch ist hier das Blocken mit einem einfachen Knopfdruck, was hilft die Lebensenergie etwas länger zu halten. Ganz wie die großen Vorbilder auf dem PC, wurden die wichtigsten Anzeigen wie Energie und Mana übersichtlich und einfach gehalten. Dennoch ist das Inventarmenü mit vielen Elementen versehen, dazu ein übersichtlicher Talentbaum zum aufleveln, Fähigkeiten zuweisen oder Waffen nach Stärken auszuwählen. Die Steuerung erfolgt über den Touchscreen. Wer nicht allein spielen mag, kann auch online, gemeinsam mit bis zu drei Freunden die außergewöhnliche Fantasywelt von Nexus ergründen. Dabei besteht die Möglichkeit jederzeit flexibel in das Team ein- oder auszusteigen. Wichtig ist hierbei natürlich, das jeder ein eigenes Heores of Ruin besitzt. Etwas Besonderes ist das im 3DS eingebaute Mikrophon, es ermöglicht taktische Absprachen untereinander. Weiter wurden Nintentos Onlineanbindungen SpotPass und StreetPass integriert, mit denen spielend nicht benötigte Ausrüstungsgegenstände getauscht und allerhand nützliche Dinge erworben werden können. Mit Hilfe verschiedenartiger Quests wird die Geschichte vorangetrieben und der Spieler zu den wichtigen Orten geführt. Nebenbei gibt es allerlei Nebenquests im Sinne von, bringe mir 5 Schildkrötenpanzer oder finde 4 Zauberbücher. Hier fehlt die wirkliche Vielfalt, was Schade ist, da es genügend Vorbilder gibt, die eine bessere Questbalance besitzen.
Aus dem Handheld wurde graphisch sehr viel herausgeholt, die Landschaften und Dungeons sehen gut aus und versprechen Abwechslung. Die Animationen sind allesamt flüssig, auch wenn die 3D Modelle entsprechend den Möglichkeiten teil kantig sind. Zwischensequenzen laufen meist in Spielgrafik ab, sind aber durchweg deutsch vertont. Überhaupt ist die Sprachausgabe gelungen, die Sprecher sind passend gewählt und bringen die entsprechenden Emotionen in der Stimme mit. Leider gibt es zu oft Dialoge, die nur als Text über den Schirm flimmern. Musik, Sound und Effekte passen gut zueinander und sind stimmig. Selbst das 3D des 3DS sieht schick aus.
Heroes of Ruin ist ein abwechslungsreiches Rollenspiel, das vielleicht nicht die Komplexität eines Final Fantasy oder Diablo aufweist, dennoch langfristig beschäftigen kann. Gerade die über den StreetPass angebotenen Tageschallenges, wie verprügle 2000 Gegner, bieten nicht nur Herausforderungen, sie machen irgendwie auch Spaß.
Daten:
Label: Square Enix
System: 3DS
Art: Rollenspiel
Schwierigkeitsgrad: Mittel
USK: 12
