Major Archer, Held des Spiels, landet 5 Jahre vor Beginn der “spielbaren” Story zusammen mit 2 Platoons Gunmen und unter der Leitung eines ruhmreichen Generals auf einem unbekannten Alien Planeten namens Banzure Prime. Dort soll Major Archer nach einer verschollenen wissenschaftlichen Expedition suchen. Die Gunmen geraten auf dem Planeten allerdings selbst in größte Gefahr, da eine unbekannte, riesenhafte Alien Spezies, später als Alpha Species Xenome bekannt, die die Platoons angreift und bis auf ein Drittel dezimiert. Major Archer befiehlt den Rückzug vom Planeten. Indes kämpft der General mit einer Handvoll verbliebener Gunmen immer noch verzweifelt gegen die übermächtige Monster-Spezies an. Unter Annahme, die restlichen Gunmen und der General seien hoffnungslos verloren oder bereits tot, ziehen sich die wenigen Überlebenden zu ihren Heimatbasen zurück. Die Begegnung mit den Xenomes wird als Missgeschick abgehandelt, eine ernsthaftere Bedrohung wird nicht in Betracht gezogen. Etwa 5 Jahre später stellt sich das als fataler Irrtum heraus. Die Xenomes verbreiten sich von Planet zu Planet über sämtliche Grenzgebiete hinweg. Und dies, obwohl sie nicht einmal in der Lage sein sollten, interplanetar reisen zu können. Dazu erscheinen in immer kürzeren Abständen gefährlichere und besser angepasste Xenome Aliens, von unbekannter, mysteriöser Hand geleitet. Die Situation an den Grenzen spitzt sich zu. Immer mehr Kolonien werden von der gnadenlosen Alien Rasse überrannt. Major Archer erhält den Auftrag, mit einem neuen Platoon die Raumstation Aeronautica im Grenzgebiet anzufliegen, um einen veralteten Gunman Verschlüsselungscode zu untersuchen. Das Signal wird von einem unbekannten Dschungelplaneten nahe des Xenome-verseuchten Gebiet ausgesandt. Auf dem grünen Planeten gelandet, geraten die eigenen Männer kurz danach in einen heimtückischen Hinterhalt. Eine brutale Guerilla Armee verrichtet ihr blutiges Handwerk. Chancenlos werden die Männer dezimiert – nur Major Archer überlebt den mörderischen Überfall und ist von nun an auf sich alleine gestellt. Seine bzw. unsere Aufgabe ist es herauszufinden, wer hinter allem steckt und wer die Xenome verbreitet?
Fazit:
Eigentlich sollte das auf der Half-Life-Engine programmierte Spiel von Fans für Fans sein, doch damals war Sierra On-Line so sehr vom Projekt angetan, das sie den Shooter offiziell vertrieben. GUNMAN CHRONICLES ist ein guter Shooter mit toller Grafik vom Jahr 2000 aus gesehen, hat gute Animationen, eindruckvolle Sounds und action geladene Shockeffekte. Kaum zu glauben, was Rewolf Inc. damals aus der Half-Life-Engine gekitzelt haben. Man beachte den Detailreichtum und die Farbenpracht. Die gut konstruierte Story zog einen schnell in den Bann und nach 8 Stunden Spielzeit war es durchgespielt. Für 2000 recht lang. Das Spiel selbst ist recht linear, es geht fast nur vorwärts. Dank einer guten Gegner KI wird der Spieler gefordert, so dass manchmal Tricks oder Kamikaze Angriffe für den Sieg nötig sind. Die Schlüssel-/ Schalter-Rätsel sind nicht sonderlich schwer, halt in der klassischen Art “Welche Schalter drücke ich in welcher Reinfolge”. Am längsten habe ich, am Anfang des Spiels, auf dem Ferrin Mond gebraucht, wo ein Lasergitter zu durchqueren ist.
Besonders spaßig sind die Stellen, wo mal ein Panzer gefahren wird. Dann konnte alles weggesprengt werden, was einem in die Quere kam. Das Fahren von Fahrzeugen war damals noch eine Seltenheit bei Shootern und hob GUNMAN CHRONICLES von den übrigen ab. Etwas störend ist die Unausgewogenheit der Waffen. Jede Waffe kann beliebig konfiguriert werden, muss aber nicht. Denn meistens reicht eine Waffe aus. Ich habe fast nur die Schrottflinte benutzt, eingestellt auf 2 Schuss und Streuung “Gewehr”. Die deutsche Sprachausgabe ist überraschend gut gelungen und bringt sogar die Atmosphäre rüber. Ja, auch 2000 wurde sich schon Mühe dabei gegeben. Rückblickend schon umwerfend, was Rewolf da einst als geplanten Mod für Half-Life gemacht hatte. Sogar der Multiplayer machte Laune und lief flüssig. Als Bonus lag dem Spiel der Leveleditor “Worldcraft 2.0” bei, um eigene Herausforderungen zu kreieren.
Daten:
Label: Rewolf inc
System: PC
Art: Shooter
Schwierigkeitsgrad: Mittel
USK: 16
