[Game] FINAL FANTASY XIII-3 – LIGHTNING RETURNS

In Final Fantasy XIII wurde Lightning zum Ende hin in die Zwischenwelt Walhalla geschleudert und jeder Beweis ihrer Existenz verschwand aus der realen Welt. Lediglich ihre Schwester Serah erinnerte sich in Final Fantasy XIII-2. Zusammen mit Noel Kreiss reiste sie durch die Epochen von Grand Pulse und Cocoon, um Lightning zu finden und die Zukunft zu ändern, damit ihre Schwester wieder existierte. Ihr Gegner hieß Caius Ballad, der für seine Liebe zur jungen Jul alles tat. Im Finale tötete sich Caius selbst und alles schien gut. Serah und Noel kehrten nach Grand Pulse zurück, wo sie mit ansehen mussten, wie die Kristallsäule zwischen den Welten Grand Pulse und Cocoon zerbrach. Zum Schreck von Noal sackte daraufhin Serah tot zusammen und Chaos überflutete die Welten. Das Letzte, was der Spieler sah, war eine zu Kristall erstarrte Lightning, sitzend auf dem Thron der Göttin Etro. Grand Pulse und die Zwischenwelt Walhalla sind durch die von Caius verursachten Umstände miteinander verschmolzen und bilden eine riesige Insel umgeben vom Meer des Chaos. Dort vereinen sich nun vier Kontinente: Luxurion, Wildlande, die klagenden Dünen und das Gebirge um Etros Schrein. Die Menschen selbst wurden in ihrem Alterungsprozess angehalten und leben unter einfachen Bedingungen. Derweil erwacht Lightning aus ihrem Kristallschlaf und muss erkennen, dass inzwischen 500 Jahre an ihr vorbeigezogen sind. Von der Gottheit Bhunivelze erfährt sie vom Ende der Menschheit, einer Apokalypse gleich, die in dreizehn Tagen geschehen soll. Nur sie ist der Schlüssel den Untergang zu verhindern. Aus diesem Grunde stattet die Gottheit sie mit völlig neuen Kräften aus. Ihre Mission ist es so viele Menschenseelen zu retten, wie möglich. Um sie zu motivieren, wird Lightning versprochen ihrer verstorbenen Schwester Serah ein neues Leben zu schenken. Wichtigste Hilfe für die Kriegerin ist ein Ort namens Arche. Von hier aus hilft ein alter Bekannter: Hope Estheim.

Fazit:
Der Spieler teleportiert sich nun in eines der vier weitläufigen Areale, um dort entsprechende Aufgaben zu erfüllen. Die jeweiligen Orte sind eine Mischung aus Open-World und linear vorgegebenem Level. Gegner sind wie bisher gehabt immer zu sehen. Ziel ist es so viel wie möglich über die Aufgaben herauszufinden und sich diesen zu stellen. Immer mit im Bild ist eine Uhr, die rigoros abläuft. Der Zeitdrang ist somit ein ständiger Begleiter und sorgt für taktische Überlegungen. Jede Aufgabe verbraucht Zeit und es gibt zahlreiche Haupt- und Nebenmissionen, wobei letztere Besonders wichtig sind, um Elemente aufzusammeln, die Charakterwerte darunter Lebensenergie, Reaktionszeit und Kampfkraft erhöhen. Dies ersetzt das in den Vorgängern eingeführte Kristarium. Gedacht haben sich die Entwickler dabei zum einen den Spieler zu ermuntern Lightning Returns mehrfach durchzuspielen, aber ebenfalls das Gefühl zu vermitteln nicht zu trödeln und seine Entscheidungen stets mit bedacht zu wählen. Eine der ersten Hauptmissionen erfährt der Spieler im Dorf Canopus in Wildlande, wo es einen wilden, legendären Chocobo mit edlem weißem Gefieder gibt. Die Dorfbewohner teilen Lightning mit, wo sie diesen zuletzt gesehen haben und geben so das Ziel vor. Letztlich findet sie den verletzten Riesenvogel verletzt neben einem großen Monster, dem Chocobofresser. Sofort wechselt der Bildschirm in den bekannten Kampfmodus. Hier fällt sofort das neue Kampfsystem, basierend auf bekannten Elementen, auf. Drei verschiedene Angriffe können jeweils aktiv während des Kampfes ausgewählt werden. Hierbei kommt eine Besonderheit zum tragen, denn jeder Angriff ist mit einem speziellen Outfit von Lightning gekoppelt. Jedes wiederum ermöglicht vier Fähigkeiten und Manöver anzuwenden. Je nach den gewohnten Energie-Balkenabschnitten zeigt sich die verwendete Stärke des Angriffs. Zu beachten ist eine jeweilige Grundstärkenleiste, die mit jedem Outfit verknüpft ist und sich bei jeder Aktion verringert. Ist diese verbraucht, ist es wichtig sofort das Outfit zu wechseln, da jedes seine eigene Leiste besitzt. Gleichzeitig lädt sich die Verbrauchte des vorherigen Outfits im Hintergrund wieder auf. Dieses Kampfsystem gab es bereits in ähnlicher Form in Final Fantasy X, wurde aber nun verfeinert. Lightning besitzt so einen immer größer werdenden Kleiderschrank, aus dem fertige Outfits gewählt, aber auch auf Wunsch individuell aus Garderobe, Waffe, Schild, Accessoire und Schmuck zusammengestellt werden können. Für den ersten Moment benötigt der Spieler eine Eingewöhnungszeit, doch schnell vermag er alles richtig zu kombinieren, dass Angriffe wie ‚Drachenblut’ und Zauber wie ‚Gemach’ mit einer Taste schnell aktiviert sind. Ungewohnt ist der Wegfall vom zuvor bekannten Mogronometer und dem Paradigmen-Wechsel, sowie das Lightning keine weiteren Partymitglieder begleiten. Zwar trifft sie auf alte Bekannte, die sie mal im Kampf unterstützen, doch das ist dann Storybedingt. Geblieben sind dagegen die Quick-Time-Events in so manchen Actionsequenzen. Hat Lightning schließlich den Kampf gegen den Chocobofresser gewonnen, erhalt sie wie nach jedem Kampf Gil (Geldwährung), Gegenstände und Erlöserpunkte. Mit diesen Punkten kann der Spieler zum Beispiel Spezialfähigkeiten während eines Kampfes aktivieren, unter anderem mit ‚Vitaga’ seine Gesundheit. Weiter ‚kauft’ er damit auch Teleportationsmöglichkeiten, was wiederum Zeitersparnis für die zentrale Mission bedeutet. Anzumerken sei auch der diesmal begrenzte Inventarspeicher, sowie die Tatsache Lightning in einem Gasthaus ab und zu ruhen zu lassen, um ihre Lebensenergie aufzuladen. Hierbei verliert sie aber wertvolle Zeit.
Grafisch macht LIGHTNING RETURNS einen hervorragenden Eindruck; so sind die Animationen lebendig, flüssig und detailliert. Die Qualität ist gleichbleibend mit geringen Verbesserungen gegenüber den Vorgängern, was aber an der gleichen Gameengine liegt. Besonders die cineastischen gerenderten Zwischensequenzen sind ein Augenschmaus und trösten über die eine oder andere matschige Textur der Landschaften hinweg. Musikalisch verzaubern die Komponisten Masashi Hamauzu, Naoshi Mizuta und Mitsuto Suzuki erneut die Spieler mit epischen, orchestralen Klängen. Die deutsche Lokalisierung in Untertiteln und Menüs ist sehr sorgfältig und harmoniert passend mit den Dialogen der tollen englischen Sprecher, darunter Ali Hillis als Claire ‚Lightning’ Farron.
Erneut fesselt die Final Fantasy XIII Geschichte mit ihren Feinheiten und kleinen Überraschungen den Spieler, der geschickt durch den Zeitdruck emotional in Lightnings Position versetzt wird. Gesamt ergänzt und vervollständig sie die Trilogie, um zu einem epischen Abschluss zu führen. Wer nur die Hauptstory verfolgt wird gut vierzig Stunden mit der Fabula-Nova-Crystallis-Saga beschäftigt sein, doch der wahre Spieler kann weit über Einhundert investierten. Auch dieser Final Fantasy Teil versprüht noch immer den typischen japanischen Rollenspiel-Charme und weiß einfach zu begeistern.

Daten:
Label: Square Enix
System: XBox360, PS3
Art: Rollenspiel
Schwierigkeitsgrad: Mittel
USK: 12

In abgewandelter Form erstmals erschienen in: Nautilus – Abenteuer & Phantastik, www.fantasymagazin.de