[Game] FINAL FANTASY XIII-2

Das Spiel FINAL FANTASY XIII-2 beginnt direkt dort, wo der Vorgänger aufgehört hat. Serah erinnert sich an den Tag vor drei Jahren, als wäre er gerade geschehen. In einem gewaltigen Kampf zerstörten ihre Schwester Lightning und deren Freunde den Gott Orphanus, der Eden mit Stärke erfüllte. Da seine Vernichtung auch den Untergang Cocoons bedeutete, akzeptierten Fang und Vanille schließlich ihr Schicksal und opferten sich, um zu Ragnarök zu werden. Doch anstatt Cocoon zu zerstören, erschafften sie eine riesige Kristallsäule die Cocoon fortan stützte. Dadurch erlösten sie alle zu Kristall erstarrten L’Cie aus ihrem Kristallschlaf und somit auch Serah. In den vergangenen Jahren hat sich viel getan. So haben die Menschen Cocoon verlassen und besiedeln Grand Pulse. Lightning, die sich wenige Monate nach dem Kampf auf eine Suche nach einer Möglichkeit Fang und Vanille aus ihrem Kristallschlaf zu erwecken machte, ist verschwunden. Jeder glaubt inzwischen, dass sie tot ist mit Ausnahme von Serah. Es kommt der Tag an dem die Stadt Neo Bodhum, in der sie lebt, angegriffen wird. Ohne den jungen Mann namens Noel Kreiss hätte Serah den Angriff nicht überlebt. Um die Ursache dafür herauszufinden, begeben sich die Beiden nach Cocoon. Kaum angekommen werden sie von einem unsichtbaren Riesen namens Atlas attackiert. Mit der Zeit erfährt Serah, das Noel aus der Zukunft kommt, wo er der letzte lebende Mensch war. Weiter entdeckt sie Hinweise, dass ihre Schwester noch lebt und an einem Ort namens Valhalla in einer Zwischendimension gefangen ist. Dort kämpft Lightning unter dem Namen ‚göttliche Kriegerin’ gegen den dunklen Ritter Caius, der nicht nur sie, sondern auch Serah und Noel versucht zu vernichten. Zwei Schwestern getrennt durch Welten kämpfen jeweils auf ihre Art für die Andere. Beide müssen über sich hinauswachsen und stärker werden, als sie es sich vorstellen können.

Fazit:
Game-Regisseur Motomu Toriyama beschreibt die Hauptthemen der Handlung wie folgt: „Am Ende von FINAL FANTASY XIII ist die Welt fast völlig zerstört. In FINAL FANTASY XIII-2 wollten wir daher dem Spieler die Erfahrung machen lassen, den Wiederaufbau der Welt über eine lange Zeitspanne mit zu verfolgen. Das ist der Grund, warum wir uns für den ‚Wunsch nach der Wiedergeburt’ als Thema für FINAL FANTASY XIII-2 entschieden haben. Dieses Thema hat zwei Bedeutungshintergründe: der eine ist die Wiedergeburt der verwüsteten Welt und der andere ist die Wiederbegegnung mit Lightning, die als verschollen galt. Im vergangenen Jahr gab es viele Katastrophen – nicht nur in Japan, sondern weltweit. Wir hoffen daher sehr, dass die Geschichte viele Menschen berühren und ihnen Hoffnung und Zuversicht schenken wird.“ Gerade wegen der Hoffnung und Zuversicht fühlt sich der Spieler mit der Hauptfigur Serah vertraut, die mit ihrem freundlichen und stets positiven Gemüt und der unschuldigen Sichtweise Licht ins Dunkel bringt.
Gleich zu beginn des Spiels lernt der Spieler die dunkle und triste Zwischenwelt Valhalla kennen und kämpft als Lightning in einem epischen Duell gegen Caius. Dabei wird neben der bekannten Kampfsteuerung von FF13 auch der neue dynamische Aktionsmodus eingeführt. Eine Kampfsequenz in der der Spieler mittels bestimmter Tasten einen Quick-Time-Event erlebt und den Ablauf beeinflusst. Hierdurch werden die Kämpfe noch eine Spur schneller und vielseitiger.
Hidekazu Miyake, der Layout Director erzählt über den Stellenwert des Aktionsmodus: „In der Entwicklung von FINAL FANTASY XIII-2 beschäftigten wir uns mit zwei unterschiedlichen Prozessen; einmal war das die Produktion der Zwischensequenzen als Teil der Erzählweise und das andere war die Produktion des Aktionsmodus (Quick-Time-Events). Damit wollten wir verschiedene visuelle Effekte zwischen der Handlung und den QTE erreichen. Soweit es die QTE betrifft, war das entscheidende Ziel für uns, dass sie cool und beeindruckend wirkten. Ein Aspekt, den wir aber auch bedenken mussten war, dass die QTE mit den übrigen Kämpfen optisch zusammenpassen mussten, damit der Spieler aufgrund der unterschiedlichen Stile nicht verwirrt ist. Ein anderes Problem war die Kostenfrage, da das Produzieren von Bewegtbildern für Actionszenen sehr teuer ist. Deshalb mussten wir alle Details der Szenen sorgfältig überprüfen bevor wir unsere Entscheidungen trafen. Um Fehler in diesem Arbeitsprozess zu vermeiden, hielten wir als erstes alle Action-Elemente schriftlich fest und überprüften sie bis ins kleinste Detail bevor wir die Handlung entwarfen. Während dieses Prozesses mussten wir gleichzeitig sicherstellen, dass Serahs und Noels Interaktionen natürlich aussahen und ihre Bewegungen überzeugend wirkten, genauso wie der Spieler das in den einzelnen Szenen auch erwartet. Die Entwicklung eines QTE endete dann oft damit, dass wir viele zusätzliche Elemente in den Produktionsprozess mit aufnehmen mussten, obwohl sie nicht im Originalskript enthalten waren. Das bedeutete in einigen Fällen, dass die gesamte Szenenstruktur noch einmal revidiert werden musste, obwohl das Handlungskonzept schon fest stand. Der Ablauf gestaltete sich aber immer gleich: zunächst war das Handlungskonzept fertig und wir starteten den Arbeitsprozess mit den Zwischensequenzen, um die Handlung zu gestalten; dann wurde das Layout fertiggestellt und mit Bewegungssequenzen, Gesichtsausdrücken, Haar- und Kleidungselementen abgestimmt. Danach wurden spezielle Lichteffekte hinzugefügt, inklusive der Sprechpassagen, Sound- Effekte und Musik. Nach diesem Prozess war die Szene dann fertig.“
Kaum ist dieser Kampf ausgestanden trifft Lightning auf Noel Kreiss, die ihn über ein Zeitportal und mit einem Mogry ausgestattet zu Serah schickt, um diese zu ihr zu bringen. Ein Mogry ist ein Kuscheltier artiges magisches Wesen, welches sich in verschiedene Waffen verwandeln kann oder hilft versteckte Schätze und Informationen zu sammeln. (Die Mogry tauchten erstmals in FINAL FANTASY 3 auf und sind neben den Chocobos Maskottchen der Reihe.)
Währenddessen erwacht Serah aus einem Albtraum und muss mit Ansehen, wie geheimnisvolle Monster das kleine Dorf Neo Bodhum angreifen. Noel rettet Serah und reicht ihr den Mogry. Zusammen nehmen sie ab sofort den Kampf auf. Hierbei wird der Spieler nun an eine Erweiterung des Kampfsystems herangeführt. Es gibt einen Aktionsradius in dem der Spieler durch einen Präventivschlag gegen das Monster den Kampf aufnimmt. Weiter gibt es das Mogronometer, eine Art von Uhr, mit der die Kampfphase angezeigt wird. Grün bedeutet den Gegner überrascht zu haben und Rot, das dieser zuerst angreift. Neu ist ebenfalls die Tatsache, dass der Spieler erst wirklich stirbt, wenn alle Partymitglieder besiegt wurden und nicht nur der Anführer. Mit dem weiteren Spielverlauf werden zahlreiche neue Elemente präsentiert, die parallel mit der Handlung verlaufen. So können besiegte Monster in Kristalle verwandelt und rekrutiert werden, indem sie zu den Paradigmen hinzugefügt werden und fortan als Kampfgefährten dienen. Es besteht weiter die Möglichkeit diese Monster mit Komponenten weiterzuentwickeln.
Ein großes Handlungselement von FINAL FANTASY XIII-2 ist die Zeit, da diese Manipuliert wurde, müssen Serah und Noel durch zahlreiche Zeitportale reisen und so die Welten in anderen Epochen erkunden. Ziel ist es Artefakte zu finden um Portale zu öffnen oder zu schließen. Nur so können sie auf lange Sicht die Welt retten und alles zurück in Einklang bringen. FINAL FANTASY XIII-2 ist recht komplex und doch ist alles logisch und verständlich erzählt. Ob durch mitfühlende Momente oder epische Kampfe, die Atem raubend umgesetzt wurden. Es macht Freude dem Charme von Final Fantasy zuzusehen, der noch immer erfrischende Augenblicke bietet und den eigenen japanischen Touch repräsentiert, welchen zahlreiche einst eigene Marken verloren haben.
Auch an die Steuerung und ihre Änderungen gewöhnt sich der Spieler schnell, so dass die Neuerungen, wie das Mogronometer nicht mehr wegzudenken sind. Es gab zahlreiche Schwächen bei Teil 13, wie das Geld verdienen nur durch Verkauf möglich war. Dies existiert zwar auch noch, doch mit jedem Kampf verdient man jetzt ebenfalls Gil. Dazu kommt der neue Aktionsmodus, der dem Spiel mehr Intensität verleiht. Das hierzu die Ingame-Engine verwendet wurde hat einen Grund, wie Hidekazu Miyake erklärt: „Diese Arbeitsmethode ermöglichte es uns, eine wesentlich größere Menge an Szenen in einem gleichzeitig viel kürzeren Zeitraum zu produzieren, im Gegensatz zur Methodik mit vorgerenderten CG-Filmen. Zusätzlich lassen auf diese Art produzierte Zwischensequenzen den Spieler das Gameplay noch verstärkt erleben, indem er sein Spielverhalten durch den Aktionsmodus und den Dialog-Trigger in Echtzeit reflektieren kann. Nicht nur deswegen verwenden wir diese Technik, sondern auch aufgrund unserer Pläne, einige zusätzliche Kostüme von FFINAL FANTASY XIII-2 als DLC zu veröffentlichen. Damit möchten wir den Spielern die Möglichkeit anbieten, die Handlung in ihren individuellen Kostümen genießen zu können. Aber es gibt auch einen praktischen Grund für die Verwendung – wir wussten, dass FINAL FANTASY XIII-2 auf der PlayStation 3 und Xbox360 spielbar sein muss und daher waren wir gezwungen, die Kapazität des Speichermediums für die unterschiedlichen Anforderungen von Blu-ray und DVD entsprechend anzupassen. Das ist einer der Gründe dafür, dass wir eine Vielzahl von Echtzeit-Zwischensequenzen in das Spiel integrierten.“
Grafik, Sound, Musik und die englische Sprachausgabe sind wieder von sehr hoher Qualität und auch die deutschen Texte sind hervorragend umgesetzt worden. Wie bei FINAL FANTASY XIII ist bei XIII-2 die PS3 Version in den vorgerenderten Szenen ein wenig besser, als die X-Box 360 Version, was aber an der Blu-ray/ DVD Konvertierung liegt. Ansonsten gibt es keine Unterschiede und der Spielspaß ist gleich. Das Schöne ist ebenfalls, das FINAL FANTASY XIII-2 Einsteigerfreundlich geblieben ist, was durch gut platzierte Rückblicke und einem Vorgeschichtenmodus, sowie einem umfangreichen Tutorial, erreicht wird.
Motomu Toriyama erklärt dies wie folgt: „Wir haben gelernt und benutzen nun für FINAL FANTASY XIII-2 einen anderen Erzählstil. Die wesentlichen Elemente des FINAL FANTASY XIII-Universums bleiben als Hintergrundkulisse erhalten, während sich die Handlung nun auf das Time Paradox fokussiert, einer vertrauteren Rätselform. Mittlerweile haben wir auch starke Inspirationen aus einzelnen Fernsehfilmen sammeln können und benutzen diese, um eine andere Handlungsstruktur zu erschaffen, in der kleinere Dramenszenen schnell nacheinander abgespielt werden können. Ein Ergebnis davon ist, dass sich die Geschichte zu einem zeitgemäßen Drama entwickelt hat, dem man leichter folgen kann als in FINAL FANTASY XIII.“

Daten:
Label: Square Enix
System: X-Box 360, PS3
Art: Rollenspiel
Schwierigkeitsgrad: Mittel
USK: 12

In abgewandelter Form erstmals erschienen in: Nautilus – Abenteuer & Phantastik, www.fantasymagazin.de