[Game] FAR CRY 3

Der Urlaub in Bangkok sollte für Jason Brody mit seinen zwei Brüdern, Freunden und Freundinnen Spaß, Erholung und ausschweifende Party’s bedeuten. Deshalb nahmen sie alles mit, was kam, ob Alkohol, Drogen oder den nächsten Fallschirmsprung auf eine einsame unbekannte Insel. Doch hier verwandelte sich ihr bisheriges Leben zum Alptraum. Kaum gelandet werden sie von Piraten überwältigt, die sich darauf spezialisiert hatten Touristen zu kidnappen, um Lösegeld zu verlangen oder als Sklaven zu verkaufen. Anführer der Piraten ist der skrupellose Vaas, der Jason erklärt, tut er nicht, was er sagt, tötet er ihn. In einem unbeobachteten Moment kann sich Keith, Jasons älterer Bruder und ehemaliger Marine, befreien. Zusammen fliehen sie aus dem Lager, doch Vaas überrascht sie und erschießt Keith. Dem ängstlichen Jason lässt er ein paar Sekunden Vorsprung ehe er die Jagd eröffnet. Für Jason heißt es nur laufen, laufen und laufen bis er in einen Abgrund und dem Fluss am Boden stürzt. Ein Eingeborener namens Dennis rettet Jason und bringt ihn in ein Dorf mit Freiheitskämpfern, den Rakjat und erzählt ihm, das er der Erste war, dem es gelang aus Vass Gefangenschaft zu fliehen. Also müssen die Götter ein Auge auf ihn haben, weshalb Dennis Jason den Weg des Kriegers zeigt. Zuerst ist sich Jason unsicher, doch er weiß, wenn nicht er seinen kleinen Bruder Riley, seine Freundin Liza und die Anderen rettet, wer dann. Also macht sich Jason mit einem einfachen Maschinengewehr und einem Messer auf, Vaas Männer auszuschalten. Zuerst hat er scheu zu töten, doch leider bekommt er mit der Zeit auf den Geschmack.

Fazit:
Der Spieler schlüpft ab der Flucht in die Rolle von Jason und wird durch ein spielerisches Tutorial mit der Steuerung und den Features, wie das ‘Steine werfen um Feinde abzulenken’, vertraut gemacht. Im Dorf werden wir dann von Dennis auf unsere erste Mission geschickt. Einen Funkturm zu erobern, um ihn zu aktivieren. Ist dieser in Betrieb erhalten wir nicht nur neue Waffen im Shop, sondern auch Karten. Darauf sehen wir weitere Funktürme, Stützpunkte der Feinde, wichtige Orte und die Gebiete, in denen gefährliche Tiere anzutreffen sind. Im Shop können selbst zur Erweiterung Karten für die Standorte von Relikten und Beutekisten erworben werden. Nun kann selbst entschieden werden, ob sogleich die Storymissionen angegangen werden sollen oder erst einmal Nebenaufträge, wie Tierjagden oder bestimmte Piraten auszuschalten. Von Vorteil ist es zuerst die Missionen abzuwarten und Erfahrungspunkte zu sammeln, die durch jeden Auftrag oder Tötung vergeben werden. Haben wir eine gewisse Anzahl von Punkten erreicht, können neue Fähigkeiten oder besser Kampffertigkeiten über ein einen Verzeichnisbaum ausgewählt werden. Für jede neue Errungenschaft gibt es ein Tantau-Tattoo auf dem linken Arm zur Belohnung. Die Insel bietet alles was der Spieler zum Leben und Kämpfen braucht. So verstärken wir unsere Ausrüstung durch das Sammeln von Tierfellen, bekommen Heil- oder Aufputschmittel durch Pflanzen, sowie Gratiswaffen, wenn wir Funktürme übernehmen. Auf der Karte zeigt sich ebenfalls durch Rotfärbung, wie stark Vaas Männer in den Arealen vertreten sind. Jedes Areal besitzt Stützpunkte, die nach der Eroberung zu unseren Schnellreisepunkten werden. Diese einzunehmen erfordert oft Taktik, da zu voreiliges Handeln schnell den Alarm auslöst und Verstärkung ruft. Deshalb sollte man zuerst mit der Digitalkamera, die Jason immer mit sich trägt und auch bei einigen Aufträgen eine zentrale Rolle spielt, nach den Gegnern Ausschau halten. Sobald sie in unserem Sucher erscheinen, wird jeder Gegner markiert und teils mit einem Symbol über dem Kopf ausgestattet, dass uns seine Funktion, wie Scharfschütze oder schwere Rüstung anzeigt. Als Erstes ist es aber von großem Vorteil sich zum Verteilerkasten des Alarms zu schleichen und diesen zu deaktivieren, um Verstärkung zu verhindern.
Ansonsten ist die ganze Insel und später die Zweite eine offene Welt, in der wir erkunden können, wie es uns beliebt. Dazu können wir verschiedene Fahrzeuge, wie Autos, Jeeps, Laster, Quadts auf dem Lande und Motorboote und Jetski’s zu Wasser nutzen. Wer über die Insel fliegen möchte sucht sich besonders hohe Berge aus und schnappt sich einen Paragleiter. Übrigens einige Ort mit Beutekisten, Briefen und Relikten können nur so erreicht werden. Ein großer Nachteil ist es, wenn wir in den Arealen die Stützpunkte eingenommen haben, denn dann treffen wir kaum auf Vaas Leute. Für Spieler, die noch zusätzlich Herausforderungen suchen, stehen Zeitrennen per Quadt oder Jetski oder ein Erste Hilfe Paket von A nach B zu transportieren zur Auswahl. Wer nicht die Hektik mag, kann sich ja im Poker oder Messerwerfen versuchen. Als Belohnung gibt es immer Geld und Erfahrungspunkte. Echte Herausforderungen stellen die Rakjat-Prüfungen da. Hier steht meist das Kämpfen im Vordergrund, so muss man in einer gewissen Zeit eine bestimmte Anzahl Gegner mit vordefinierten Waffen töten. Gerade diese Prüfungen machen viel Spaß.
Der ganze Egoshooter wurde hervorragend entwickelt, die Steuerung ist flüssig, die Landschaft mit ihren Bergen und Tälern, gestrandeten Frachtern, alten Minen und Dörfern sieht wunderschön aus. Durch die vielen Tiere zu Luft, Wasser und Land, darunter Krabben, Haie, Spinnen, Rochen, Bären und so weiter, wirkt die ganze Inselwelt sehr lebendig. Weiter trägt uach der Tag Nacht Zyklus zur Atmosphäre bei. Schade ist aber, dass es sehr viele tolle Orte gibt, wo abgesehen von Beutekisten nichts ist. Es wirkt als seien zu viele Orte designt worden, aber nur wenige wirklich genutzt worden. Versucht man als Spieler wirklich alles zu finden, merkt man schnell, dass die zwei Inseln viel zu weitläufig sind. Hätte man alles Geschehen auf einer Insel belassen, hätte es mehr als ausgereicht. Kurz weniger wäre viel mehr gewesen. Gerade Beutekisten stocken den Geldvorrat auf, aber sind teilweise sinnlos, denn jeden Gegner nehmen wir Geld ab, nach jeder erfolgreichen Mission gibt es Geld und die Waffen erhalten wir entweder Storybedingt oder wenn wir einen Funkturm erobern umsonst. Letztlich fragt man sich wozu all die Mühen auf sich nehmen, wenn man letztlich das Geld der Beutekisten nicht benötigt. Ich habe versucht alle Kisten zu finden und konnte die Letzten nicht einmal mehr einsammeln, weil mein Geldbeutel voll war und es absolut nichts mehr zu kaufen gab. Hier stimm die gesamte Balance nicht. Die Relikte sind im Gegensatz zu vielen Beutekisten einfacher versteckt worden, sie sind wichtig, um Fertigkeiten freizuschalten. Ich habe mich nur über das Relikten-Menü gewundert. Es zeigt alle nebeneinander an und es existieren nur eine Handvoll verschiedene. Das Menü zeigt teils 20 gleich aussehende Relikte nebeneinander. Entweder wurde hier erst geplant, verschiedene Bilder, wie in UNCHARTED zu benutzen und hat es letztlich verworfen oder es wurde vergessen zu überarbeiten. Es wirkt komisch.
Sehr zur Stimmung trägt nicht nur die großartige Musik von Filmmusikkomponist Brian Tyler bei, sonders ebenfalls die herausragende deutsche Synchro. Stimmen von Hollywoodstars pur, sei es Gerrit Schmidt-Foss (Leonardo DiCarprio) als Jason, Simon Jäger (Heath Ledger) als Vaas oder Charles Rettinghaus (Robert Downey jr, Jean-Claude Van Damme) als Dennis. Gerade dank der Stimme von Jason, die jeden Schmerz, jede Anstrengung und jede verrückte Situation mitmacht, fiebert der Spieler intensiv mit.
Nehmen wir die Story von FAR CRY 3 ist sie interessant, abwechslungsreich und spannend. Teilweise wie ein Hollywood Actionfilm inszeniert. Toll, aber leider auch unausgewogen. So sehen wir am Anfang Vaas Camp, wo er scheinbar hunderte von Touristen entführt hat – dort stapeln sich Koffer und wir sehen weitere Gefangene. Später aber auf den Inseln finden wir davon nichts mehr und wenn wir unsere Freunde retten, gibt es nur Hinweise auf sie. Hier wurde sehr großes Potential verschenkt, es hätte z.B. Missionen geben können, wo wir denken unsere Freunde zu befreien, aber nur andere Entführte finden. Vielleicht ist dieses Anfangsszenario aber auch sehr viel später ins Spiel integriert worden, denn der erste gerenderte Trailer zeigt Jason und seine Freunde noch mit einem Boot auf die Insel kommen und sich in einer Holzschuppen artigen Bar betrinken, wo sie dann vom irren Vaas gefangengenommen werden. Auf der Website der Concept Art Firma West Studios können Entwurfe von FAR CRY 3 begutachtet werden, die Locations zeigen, die es nicht ins Spiel geschafft haben. Betrachtet man aber die Orte: ein verfallener Vergnügungspark, eine Luxushotelanlage mit Yachthafen, scheint es so, als sei zuerst ein völlig anderes Storykonzept verfolgt worden.
Das Spiel hat zwei Enden, wer aber glaubt hierfür bestimmte Dinge während des Spiels machen oder nicht machen zu müssen, irrt sich. Am Ende der Storyline kann der Spieler eine einfache Entscheidung treffen – ein Ja oder Nein, woraus sich die Enden ergeben. Nicht gerade einfallsreich. Ebenso einfallsreich fallen die Bosskämpfe gegen Vaas aus, die eher ein Witz sind. Wenn man schon einen starken, unberechenbaren und irren Gegner aufbaut, so muss der finale Kampf ebenso aufgebaut sein.
Neben dem Hauptspiel gibt es ein Coop Game für bis zu vier Spieler, das sogar eine eigenständige Geschichte erzählt. Die vier Protagonisten: Leonard, ein korrupter Polizist, Mikael, ein russischer Auftragsmörder, die Ex-Soldatin Tisha und der schottische Schläger Callum verbindet nur eines, sie arbeiten auf einem kleinen Frachter. Als dieser von Piraten angegriffen wird, ist die Truppe gezwungen gemeinsam zu kämpfen. Schließlich erfahren sie, dass der Kaptän ihres Schiffes gemeinsame Sache mit den Piraten machte und mit viel Geld von Bord verschwunden ist. Voller Wut nehmen sie die Verfolgung auf, um es ihrem Kapitän so richtig heimzuzahlen. Die Spur führt auf eine weitläufige Insel, wo dann auf die Spieler 8 Storymissionen warten.
Der Multiplayer ist nicht anders, als bei den üblichen Shooter. Es gibt die üblichen Modis wie ‘Team-Deathmatch’ oder ‘Capture the Flag’, die auf 10 Maps (schrottreifer Frachter, vom Erdrutsch zerstörtes Dorf) ausgetragen werden können. Durchs spielen sammelt man Erfahrungspunkte zum Levelaufstieg, was dann zur Freischaltung neuer Waffen führt. Diese Missionen sind recht abwechslungsreich, was auch an den kleinen Miniherausforderungen liegt. So muss man mal Rennen mit Jetski oder Quadt gegeneinander führen oder sich messen, wer die meisten Boote mit dem Raketenwerfer zerstört hat. Natürlich liegt das Hauptaugenmerk am durchballern. Einziger Negativpunkt, spielt man Online wird die Mission zufällig ausgewählt, was ein chronologisches spielen unmöglich macht.
Dennoch hat mir FAR CRY 3 trotz der erwähnten Schwächen sehr gut gefallen, weil einfach die Stimmung mehr als grandios ist. Die Grund- und Storymissionen sind toll inszeniert und teils sehr umfangreich. Grafisch und Soundtechnisch ist es klasse, was sie gerade aus der XBox360 (Darauf habe ich getestet.) herausgeholt haben.

Daten:
Label: Ubisoft
System: XBox360, PS3, PC
Art: Ego-Shooter, Action
Schwierigkeitsgrad: Mittel
USK: 18