[Game] CHAOS AUF DEPONIA

Das Abenteuer um Rufus und Goal auf dem Schrottplaneten Deponia geht weiter. Teil 1 endete damit, das Goal zusammen mit Cletus über einen Aufzug nach Elysium reiste und Rufus auf Deponia zurückblieb. Sobald Cletus die Stadt erreichen würde, würde er gemeinsam mit dem Organon einen teuflischen Plan durchführen. Nämlich Deponia zu sprengen, damit der Schandfleck für immer aus dem Gedächtnis der Oberstädtler getilgt wäre. Das Adventure beginnt mit einem Rückblick, der erzählt, wie Rufus auf einem riesigem Sägeblatt in die Aufzugsgondel zu Elysium hinein krachte. Doch als Cletus die Erzählung stört, will Rufus ihn über die Nottüröffnung rausschleudern. Tollpatschig wie er ist, befördert aber er Goal hinaus. Nach einem kurzen Handgemenge mit Cletus stürzen letztlich alle Drei ins Meer nahe dem Schwimmenden Schwarzhandel, einer schwimmenden Schrottinsel. Goal wird ohne Bewusstsein zu Doc gebracht, der einen schweren Schaden an ihrem Hirnimplantat feststellt. Damit ihr Gedächtnis wiederhergestellt werden kann, soll Rufus einen neuen hochqualitativen Datasetten Speicher besorgen. Leider lässt er sich vom Händler durch einen Lolly-Bonus zu billigen Datasetten hinreißen, was dazu führt, das Goals Persönlichkeit auf drei Datasetten verteilt wird. So hat er nun drei völlig verschiedene Goals vor sich, eine auf Konfrontation gepolte Krawall-Goal, eine egozentrische Lady-Goal und eine naive Baby-Goal. Da er ohne sie die Zerstörung Deponias nicht verhindern kann, muss er zunächst alle drei Persönlichkeiten überreden, das Doc sie erneut am Hirnimplantat operiert, bzw. repariert. Da bei Rufus aber stets alles schief geht und er nie den normalen Weg nimmt, ist Chaos auf Deponia vorprogrammiert.

Fazit:
Wie schon der Vorgänger wurde dieses Trickfilm artige Adventure nach einer Geschichte von Jan Müller-Michaelis (Edna bricht aus) vom Hause Dadaelic umgesetzt. Die Entwickler haben sich alle Anregungen und Gedanken der Spieler des ersten Teils zu Herzen genommen, weshalb allein der Umfang vergrößert wurde. Die Hintergründe weisen noch mehr Details und Leben auf, indem viele kleine Animationen geschickt verteilt wurden und einfach hier und da etwas passiert. Gleiches gilt für die Charaktere, insbesondere Rufus, der noch mehr Chaos anrichten kann. Allein wie Rufus die Augen rollt, wenn ihm jemand versucht etwas zu erzählen, gefällt.
Im Gegensatz zu anderen Spielen des Genre, ist die DEPONIA Reihe stark textlastig. Rufus quasselt viel, verrät dabei aber, was bei den Rätseln jeweils möglich ist. So muss er z.B. um Doc’s Praxis zu betreten, den Wachhundroboter durch reden und einem elektrisierten Stöckchens zum Todlachen bringen. Obwohl alles nach der Click & Point Manier abläuft, gehören Rufus Kommentare einfach dazu. Hier zeigt sich besonders der schwarze und sarkastische Humor, den Monty Arnold als Rufus Stimme bemerkenswert gut rüberbringt. Überhaupt wurden durchweg gute Sprecher verpflichtet, auch wenn einige sich teils zu ähnlich klingen.
CHAOS AUF DEPONIA kann in einigen Rätseln und den Minispielen fordern, weil einige nach der Rufus Methode funktionieren: Einfach probieren und schauen, was herauskommt. Dank der Hotspot-Anzeige können wichtige Punkte schnell gefunden werden. Ob ein Adventure aber ein Tutorial benötigt, sei dahingestellt.
Die Story ist zwar nicht tiefschürfend, aber mit zahlreichen Facetten ausgestattet, die den Wunsch wecken mehr von Deponia zu erfahren. Besonderes Highlight ist der Titelsong, den der Autor selbst singt. CHAOS AUF DEPONIA sorgt für angespannte Lachmuskeln und bereichert das Genre.

Daten:
Label: Daedalic
System: PC, MAC
Art: Adventure
Schwierigkeitsgrad: Mittel
USK: 12

In abgewandelter Form erstmals erschienen in: Nautilus – Abenteuer & Phantastik, www.fantasymagazin.de