[Film] THE WATCH – NACHBARN DER 3. ART

Glenview, Ohio in den Vereinigten Staaten von Amerika ist einer der friedlichsten und schönsten Orte auf der Erde. Alles ist ruhig, ordentlich und hier kennt jeder jeden. Familiäre Verhältnisse herrschen. Für Evan ist es die Idylle schlechthin, hier ist er aufgewachsen, betreut die Jogginggruppe und hat sich zum örtlichen Manager des Kaufhauses “Costco” hochgearbeitet. Doch dann geschieht das Unfassbare. Der Nachtwächter vom “Costco” wird während seiner Schicht bestialisch getötet. Kurzerhand ruft er zur Nachbarschaftswache auf, doch die Resonanz ist verhalten, lediglich drei weitere Bewohner melden sich. Da wäre der ewig zu Scherzen aufgelegte Familienmensch Bob, welcher eigentlich mehr auf der Suche nach Freunden ist, mit denen er abhängen und Spaß haben kann. Die anderen Beiden sind Waffennarr Franklin, der sich gerne hart gibt und eine ebensolche Sprache pflegt und der geschiedene Jamarcus, der auf der Suche nach einer neuen Liebe ist. Zusammen sind sie die Bürgerwehr, weshalb Bob sogar schicke „Watchmen”-Jacken mit feurigen Flügeln und Tigerkopf anfertigt. Sie genießen all jene Vorzüge, die damit einhergehen, „Aufpasser” zu sein. Das Bier fließt in Strömen und die Männer lassen so richtig die Sau raus. Natürlich fahren sie auch auf Streife, doch den nötigen Respekt erhalten sie nicht. Eine Gruppe von Jungs bewirft sie mit Eiern und die Cops halten sie schlicht für einen Witz. Da kollidiert ihr Einsatzwagen mit Etwas, was eine grüne Schleimspur und irgendwelche Tentakel hinterlässt. Weiter finden sie einen merkwürdigen Apparat, der einen konzentrierten Energiestrahl ausstößt und an eine Bowlingkugel erinnert. Ohne scheu spielen sie mit der Kugel und jagen alles in die Luft, was ihnen in den Weg kommt. Als sie wieder klar bei Kopf sind, wird ihnen bewusst, dass die Kugel nicht von Menschen geschaffen sein kann und kurz darauf stoßen sie auf einen Außerirdischen. Sie finden heraus, dass diese eine Invasion planen und deshalb bereits unter den Bewohner leben. Evan kann es nicht fassen. Ist vielleicht sogar sein neuer merkwürdig verhaltender Nachbar einer von ihnen? Jedenfalls ist dem Quartett klar, nur sie können die Invasion aufhalten.

Fazit:
THE WATCH ist eine solide Komödie, die besonders von den Schauspielern lebt. Gerade das hervorragende Zusammenspiel von Stiller, Vaughn, Hill und Ayoade hilft über die zahlreichen Lücken und Schwächen hinweg. Der Humor ist zwar oft zweideutig und anrüchig, passt aber gut zu den Charakteren. Drehbuchautor Shawn Levy beschreibt den Film wie folgt: „Unser Film hat keine gängige DNA, also brauchten wir einen Regisseur mit einer frischen Herangehensweise, jemanden, der nicht einfach auf Nummer sicher geht.” So kam Akiva Schaffer ins Spiel. Er inszenierte, war Ko-Autor und Cutter der berühmt-berüchtigten digitalen „Saturday Night Live”-Kurzfilme, unter anderem hat er „Dick in a Box”, „Lazy Sunday” und „Natalie Portman Rap” zu verantworten. Ben Stiller beschreibt ihn so: „Akiva besitzt in seinem Gehirn einen Comedy-Chip. Er ist in Sachen Schnitt ein Genie und ein wahres Kind des digitalen Zeitalters.” Und Levy fügt hinzu: „Akiva hat Meilensteine unserer digitalen Comedy-Kultur geschaffen, ihm geht es immer darum, Grenzen zu überschreiten.”
Genauso wagemutig und genauso frisch wie die Regie musste auch das Drehbuch ausfallen. „Wir hatten ein tolles Skript von (Ko-Autor) Jared Stern, wollten aber keinesfalls nur Durchschnitt abliefern. Wir waren fest entschlossen, etwas ganz Gewagtes und Unerwartetes zu machen”, beschreibt Levy. So stießen Seth Rogen und sein Schreibpartner Evan Goldberg, die unter anderem die Drehbücher zu SUPERBAD und ANANAS EXPRESS schrieben, zum Projekt. „Die Alchemie des Drehbuchs und der unvergleichliche Stil Schaffers ergänzten sich ideal. Was wir hier sehen, ist echt, nicht nur in punkto Sprache, sondern auch bezüglich der Befindlichkeiten in Sachen guter Geschmack – wir haben hier wirklich alle Grenzen überschritten.”
Die Blu-ray hat ein scharfes, detailreiches Bild mit passenden Schwarzwerten, sowie läuft wunderbar flüssig. Dazu gesellt sich ein entsprechend ausgesteuerter Ton, der die Szenen räumlich erschafft. Erfreulich ist ebenfalls das interessante, einfache Bonusmaterial über die Produktion.
Im Gesamten ist eine unterhaltsame Komödie entstanden. Sie gehört vielleicht nicht zu den besten Filmen von Ben Stiller, aber Komödien lockern immer gerne den Alltag auf.

Daten:
Label: 20th Century Fox
Regie: Akiva Schaffer
Kamera: Barry Peterson – Musik: Christophe Beck
Darsteller: Ben Stiller, Vince Vaughn, Jonah Hill
Länge: 102 Min. / Jahr: 2012
Format: 16:9 – 2.40:1
Ton: Deutsch DTS-HD 7.1, Englisch DTS-HD 7.1
Extras: Outtakes, Making Of, Dokumentationen