[Film] THE CABIN IN THE WOODS

Eigentlich sollte es ein amüsantes Wochenende in einer Holzhütte inmitten einer idylischen Waldlandschaft und nahe eines herrlichen See sein. Doch alles entwickelte sich zum Albtraum ihres Lebens. Die fünf Freunde sind eine illustre Truppe, da wäre der sportlich Curt, die kecke Jules, der strebsame Holden, die schüchtere Dana und der unbekümmerte Marty. Mit einem Wohnmobil fahren sie zur Hütte, doch der Weg erweist sich schwerer, als erwartet. Die Karte scheint ungenau und als sie an einer unheimlichen Tankstelle halten, tanken und nach dem Weg fragen, warnt sie der bedrohlich aussehende Tankwart. Sie sollten lieber umkehren. Die Fünf lassen sich nicht davon abhalten und erreichen schließlich die eindruckvolle Hütte. Alles sieht nach einem wunderbaren Wochenende aus. Als dann Holden hinter einem Bild einen durchsichtigen Spiegel entdeckt, mit dem er die unwissende Dana beim ausziehen beobachten kann, denken sie sich nicht viel dabei. Alles deutet auf Spaß hin, nur der zugekiffte Marty hat das Gefühl, als stimme etwas nicht. Doch am Abend während ihres Partyspielchens “Wahrheit oder Pflicht” öffnet sich plötzlich eine Luke zum Keller. Neugierig steigen sie hinab und stehen inmitten eines Lagerraums mit seltsamen Puppen, alten Kleidern, Möbeln und vielem mehr. Jeder schaut sich um und Dana entdeckt ein altes Tagebuch. Sie liest daraus eine gruselige Familiengeschichte vor. Die letzten Worte in Latein versteht Dana nicht. Woher sollte sie auch wissen, dass es eine magische Beschwörungsformel ist, die eine untote Familie mit dem Durst nach Blut wiederbelebt und jetzt Jagd auf die Fünf macht. Ihr Schicksal scheint besiegelt. Abseits der Hütte, in einem geheimen unterirdischen Labor, sitzen zwei Wissenschaftler. Sie beobachten jeden Schritt von Curt, Jules, Marty, Holden und Dana, sowie den der Untoten und drücken nur auf ein paar Knöpfe.

Fazit:
THE CABIN IN THE WOODS weißt gerade am Anfang alle typischen Klischees von Horrorfilmen auf, wie die stereotypischen Jugendlichen, die einsame Waldhütte, ein unheimlicher Tankwart und letztlich die morddurstige Familie, nur kommt alles anders. Obwohl der Film seiner Line des Horrorfilms treu bleibt, zeichnet ihn gleichzeitig ein feiner Humor, voll Ironie aus. Genauer gesagt, versucht er mit ernster Atmosphäre diese typischen Klischees zu überzeichnen, was ihm überaus gelingt. Dazu kommen einige Überraschungen, gerade in Bezug mit den Wissenschaftlern, die scheinbar alles im Griff haben. Die Story selbst ist zur Hälfte altbekannt, doch durch den Twist mit den Wissenschaftlern wird das Bekannte auf den Kopf gestellt. Erdacht hat sie sich Joss Whedon, Regisseur von MARVEL’S THE AVENGERS und Schöpfer der Vampirserien ANGEL und BUFFY. Gerade durch sie bewies er, das er das Genre besonders gut kennt.
Regisseur Drew Goddard, welcher das Drehbuch mitverfaßte, sammelte ebenfalls seine Grusel und Horror Erfahrungen bei BUFFY und ANGEL und legt hier sein Filmdebüt ab. Bei THE CABIN IN THE WOODS hat er gute Arbeit geleistet und sowohl schauspielerisch und optisch einiges herausgeholt. Auch wenn er sich mehr auf Grusel, als auf Splatter konzentrierte, fließt reichlich roter Saft. Die Darsteller sind durch die Bank gut besetzt und spielen ihre Klischeerollen sehr überzeugend. Chris Hemsworth, der ja in seiner Rolle des Superhelden THOR erst kürzlich wieder zu sehen war, übertreibt hier und da ein wenig, doch das paßt zur Handlung und zeigt, das viel in ihm steckt.
Die Blu-ray hat ein scharfes, detailreiches Bild mit passenden Schwarzwerten, sowie läuft wunderbar flüssig. Dazu gesellt sich ein entsprechend ausgesteuerter Ton, der die Szenen räumlich erschafft. Erfreulich ist ebenfalls das interessante, einfache Bonusmaterial über die Produktion.
THE CABIN IN THE WOODS erfindet das Horror- und Gruselkino nicht neu, sondern spielt nur mit ihm. Er ist gute Unterhaltung und hat seine schaurigen Momente. Kaum zu glauben, das er bereits seit einem Jahr auf der Warteliste für den Kinostart und kurz vor einem DVD Release stand. Ob nun die guten Kritiken der Fantasy Filmfeste, wo er bereits vor längerem gezeigt wurde, oder der Erfolg von Chris Hemsworth ausschlaggebend waren, sei dahingestellt. Für einen gelungen Fun-Grusel-Abend im Kino reicht er allemal.

Daten:
Label: Universum Film
Regie: Drew Goddard
Kamera: Peter Deming – Musik: David Julyan
Darsteller: Kristen Connolly, Chris Hemsworth, Fran Kranz
Länge: 94 Min. / Jahr: 2012
Format: 16:9 – 2.40:1
Ton: Deutsch DTS-HD 7.1, Englisch DTS-HD 7.1
Extras: Outtakes, Making Of, Dokumentationen