[Film] SKYFALL

Der Geheimagent Ihrer Majestät James Bond ist zurück und darf fürs Vaterland mal wieder die Kastanien aus dem Feuer holen. Dem MI6 wurde eine Computerfestplatte mit Daten von Undercoveragenten in Krisenländern gestohlen, weshalb M den besten Agenten ihrer Abteilung – James Bond in die Türkei schickt. Leider entwickelt sich diese Mission zu einem Desaster und Bond verstirbt scheinbar. Die Folge ist, dass ein Unbekannter die Daten in die Hand bekommt und dem MI6 droht. Geheimdienstchef Gareth Mallory zweifelt an M’s Kompetenzen. Gleichzeitig feiert Bond seinen Tod bis zum Exzess auf einer Südseeinsel, doch als er über die Nachrichten von einem Bombenattentat aufs MI6 Hauptquartier erfährt, beschließt er zurückzukehren. M ist zwar erfreut Bond am Leben zu sehen, muss ihn aber einen Diensttauglichkeitstest unterziehen, bevor er wieder aktiv arbeiten darf. Sehr zur Unfreude von Mallory setzt M Bond auf die Drahtzieher des Attentats an. Bevor ihn eine Spur nach China führt, trifft er sich mit dem jungen Waffenmeister Q, der ihn neu ausrüstet. Bei seinen Nachforschungen in einem Kasino erfährt er von der hübschen Severine einen Namen: Silva. Doch ehe Bond herausfinden kann, was für Motive Silva hat, nimmt dieser Bond gefangen und muss feststellen in einem Netz aus Verschwörungen, Verrät und Rache zu stecken.

Fazit:
SKYFALL ist Daniel Craigs dritter Auftritt als James Bond, abgesehen vom Kurzauftritt bei den Olympischen Spielen 2012 in London. Craigs Bond ist erneut knallhart angelegt und kein Freund der vielen Worte. Regie führte diesmal Sam Mendes bekannt für die Dramen American Beauty und Jarhead. Sein Ziel war es Bond mehr Bodenständigkeit zu verleihen, verletzlicher zu machen und die Geschichte realistischer zu erzählen. Dies gelingt ihm eigentlich recht gut, wäre da nicht die recht oberflächliche Story, die sich ab der Hälfte zu einer reinen Rachejagd entwickelt und Storyelemente völlig vernachlässigt. Der Film kann in zwei Teile geteilt werden, einen spannenden, actionlastigen Part und einen ruhigen, dramatischen.
Javier Bardem (No Country for old Men) wurde als Bonds Gegenpart besetzt und hat einige großartige Momente, wo er Silvas Charakter voll ausspielen darf. Es ist zu spüren, das Bardem richtig Freude an der Rolle hatte. Auch wenn Naomi Harris und Bérénice Marlohe als Bond Girls besetzt wurden sind ihre Auftritte eher Beiwerk, was sehr Schade ist. Dafür wurde Judi Denchs Rolle stärker in den Vordergrund gerückt und darf ähnlich wie in Die Welt ist nicht genug erneut Gefühle zeigen.
Während mit Adele’s Titelsong wieder klassisches Feeling rüberkommt, enttäuscht der Soundtrack von Thomas Newman, der in seiner Musik kaum eine Linie hat und den musikalischen Tiefpunkt der Reihe bildet. Wenn die Bond Melodie zu hören ist, hat Newman Stücke aus David Arnolds vorherigen Bond Musiken eingebaut.
Die Blu-ray hat ein scharfes, detailreiches Bild mit passenden Schwarzwerten, sowie läuft wunderbar flüssig. Dazu gesellt sich ein entsprechend ausgesteuerter Ton, der die Szenen räumlich erschafft. Erfreulich ist ebenfalls das interessante, einfache Bonusmaterial über die Produktion.
Im gesamten ist SKYFALL weder geschüttelt noch gerührt. Es gibt großartige Action- und Dialogszenen, charismatische Schauspieler und eindrucksvolle Locations, aber durch die platte Story und der Tatsache nach den drei Craig Filmen Bond erneut zu rebooten, was zu spüren ist, fehlt ihm das gewisse Etwas. Da hilft es auch nicht die alten Bond Filme zu zitieren, wie den Einsatz des DB5 aus Goldfinger. Nichtsdestotrotz kann SKYFALL unterhalten. So wie Bond Lieblingsdrink Wodka Martini nicht jedem zusagt, ist es ebenso bei den Filmen.

Daten:
Label: Sony Pictures
Regie: Sam Mendes
Kamera: Roger Deakins ASC, BSC – Musik: Thomas Newman
Darsteller: Daniel Craig, Judi Dench, Javier Bardem
Länge: 143 Min. / Jahr: 2012
Format: 16:9 – 2.40:1
Ton: Deutsch DTS 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1
Extras: Making Of, Dokumentationen, Trailer