[Film] RESIDENT EVIL – VENDETTA

Biowaffen sind weiterhin eine Gefahr, besonders wenn sie von skrupellosen Waffenhändlern verbreitet werden. Einer der gefährlichsten ist Glenn Arias, weshalb eine militärische Spezialeinheit zusammen mit BSAA Agent Chris Redfield nach Mexiko unterwegs ist, um ihn festzunehmen. Chris hatte die Agentin Cathy White und ihren Sohn bei ihm eingeschleust. Schon als er das alte Herrenhaus erblickt hat er ein mulmiges Gefühl, erinnert es doch an ungute Zeiten. Und er behält Recht. Die Falle schnappt zu und Zombies überrennen sie. Doch es sind keine langsamen Monster, sie sind schnell und scheinen Befehlen zu folgen. Traurig muss er miterleben wie Arias eine Untote Cathy auf ihn hetzt und er diese erlösen muss. Gleichzeitig füllen die Newskanäle Berichte über zahlreiche Zombieangriffe. Professor Rebecca Chambers forscht an einem Gegenmittel als ihre Universität mit dem neuen ‘A-Virus’ angegriffen wird. Zum Glück kann Chris sie in letzter Sekunde befreien. Sie erklärt ihm, das der A-Virus seinen Ursprung bei dem Las Plagas Virus der Los Illuminados hat. Daraufhin zieht Chris einen Experten hinzu, Leon S. Kennedy. Gerade als sie ihr Vorgehen besprechen, greifen Arias Handlanger Maria und Diego an. Diego, ein maskierter Riese mit einer mächtigen Maschinengewehrkanone, legt alles in Schutt und Asche. Ihnen gelingt es Rebecca zu entführen. Chris und Leon folgen Arias Spur und entdecken den Plan, ganz New York mit einem Zombieangriff zu vernichten. Zusammen müssen sie diese Apokalypse verhindern und Rebecca befreien.

Fazit:
Mit VENDETTA kommt der dritte Abendfüllende CG-Animationsfilm nach Capcom’s beliebter Gameserie RESIDENT EVIL. Geschickt wird der Zuschauer gleich ins Zombieszenario und die Haupthandlung um die Rachepläne Arias geworfen. Der Einsatz von Chris ins Herrenhaus, das bereits mit der Urgeschichte Gänsehaut hervorruft, wird zuerst sehr ruhig angegangen. Die unheimliche Atmosphäre bläht sich bis zum zerreisen auf. Dann der actionreiche Übergriff mit Schocks und emotionalen Momenten. Aber auch der Zeitlupen Gang von Leon zu Beginn in die Leichenhalle mit unheilvoll klingenden Schritten, stehenbleibend vor einem Leichensack, der jemand Bekanntem gehören könnte, verheißt nichts Gutes. Überhaupt baut sich die Handlung ruhig, aber immer wieder mit Dramatik auf, wodurch eine dichte Atmosphäre entsteht. Letztlich gibt es großartiges Actionfeuerwerk mit John Woo Hommagen und toll choreographierten Actionszenen. Allein das Duell von Chris und Arias und Leon ist in einer Art inszeniert, wie man es noch nie gesehen hat. Mit Rebecca, die nach dem Game ‘Resident Evil Zero‘ ihren ersten Filmauftritt hat, kommen Emotionen hinzu. Ihre Angst und ihr Selbstbewußtsein übertragen sich auf den Zuschauer. VENDETTA ist sehr gut durchdacht, besitzt den Charme der klassischen Videospiele und zeigt die moderne Seite, dazu weiß er das richtige Mass zum überspitzen einzusetzen. Es gibt ein zerfallenes Herrenhaus, Zombies, Cerberus Hunde, einen Tyrant und die beliebten Helden. Ungewöhnlich, weil bei den vorherigen Filmen es nicht war, sind der hohe Blutfaktor und echte Horrorszenen. Dies passt aber und bereichert. Natürlich kann man auch über die Logik diskutieren, gerade die Zombies zu heilen … ist es möglich?
Regie führte der Animationserfahrene Takanori Tsujimoto (The Next Generation: Patlabor, Ultraman X), während Makoto Fukami u.a. den Anime ‘Psycho-Pass‘ Erfahrung mit mysteriösem und unheimlichen Stoff hatte. Bei der Musik, die sowohl düster als auch durch Chöre episch ist, hat sich Kenji Kawai ausgetobt, der ebenfalls die Klänge von ‘Ghost in the Shell‘ schuf. Eine große Hilfe bei der unheimliche Inszenierung war sicherlich auch Takashi Shimizu, der u.a. die Horrorfilme ‘Der Fluch/The Grudge‘ schuf und es sich nicht nehmen ließ eine Anekdote zu hinterlassen. Achtet auf den den weiblichen Zombie im Herrenhaus.
Die deutsche Synchronisation ist sehr gut gelungen, durch großartige Atmosphäre und Lebendigkeit. Dazu wurden für Chris Redfield und Rebecca Chambers passende Stimmen gefunden. Bei Leon ist Oliver Mink (Stimme u.a. von Mark Wahlberg) zurück, der ihn bereits im ersten Film ‘Degeneration‘ sprach. Zuletzt hatte ihn in ‘Damnation‘ und im Game ‘Resident Evil 6‘ Sascha Rotermund gesprochen.
Mit einen hochauflösendem Bild, bei dem Farben, Schwarzwerte und Dynamik stimmen erfreut die Blu-ray. Dazu ein feiner, gut ausgesteuerter Ton, der bei Action richtig kracht. Neben der normalen Version auf DVD und Blu-ray, gibt es den Film in 4K zu erwerben. Nur bei amazon.de gibt es eine Steelbook Blu-ray mit Bonus Disk mit weiteren Hintergrund Extras. Auf der Regulären finden sich neben dem Trailer und Teaser Trailer ein längeres informatives Making of, sowie eine Featurette übers Motion Caturing. Die Bonus Disk des Steelbooks besitzt ein BSAA Briefing über alle Figuren, ein kurzer Blick auf die unterschiedlichen Designs und die Ankündigungspräsentation von VENDETTA auf der Tokyo Game Show 2016. Leider zusammen nur 20 Minuten lang.
VENDETTA begeistert von Beginn an mit dichter Atmosphäre, krasse Action und sogar emotionalen Momenten. Er versprüht mehr RESIDENT EVIL Feeling als die letzten Games und wird gerade den Fan zum Jubeln bringen. Mit den beliebten Figuren Chris, Leon und Rebeccas fiebert man mit und freut sich zugleich. Bitte noch einen Teil.

Daten:
Label: Sony Pictures
Regie: Takanori Tsujimoto
Stimmen: Oliver Mink
Musik: Kenji Kawai
Länge: 97 Min. / Jahr: 2017
Ton: Deutsch, Englisch DTS-HD MA 5.1 / Format: 16:9 1.78:1
Extras: Making Of, Featurettes, Bildergalerie, Trailer