[Film] PROMETHEUS – DUNKLE ZEICHEN

Mit diesem Science Fiction Thriller knüpft Ridley Scott wieder an seine erfolgreichen vergangenen Science Fiction Filme an.
Die nahe Zukunft. Ein Forscherteam findet in einer Höhle vorzeitliche Malereien, die ein bestimmtes Muster aufweisen. Dieses Muster wurde bereits überall in den alten Kulturen der Maya oder Ägypter gefunden und zeigt eine einzigartige Sternenkonstellation. Alles deutet darauf hin, dass dort die Menschheit ihren Anfang nahm. Dies nimmt der Industrieelle Peter Weyland mit seiner Firma Weyland Industries zum Anlass eine Expedition zu finanzieren. Er sendet das Raumschiff “Prometheus” unter der Leitung seiner Vertreterin Meredith Vickers aus. Zu den Teilnehmern gehören ebenfalls das Forscherpaarchen Elizabeth Shaw und Charlie Holloway, sowie zu deren erstaunen zahlreiche Sicherheitsbeamte. Während die “Prometheus” zum entfernten Planeten LV-22 fliegt und die Menschen in Stasis liegen, behält der Androide David alles im Blick. Kurz vor der Landung weckt er die Menschen auf. Auf LV-22 gelandet, entdecken sie eine Art Tempel, den sie sogleich erkunden und dort auf ein gigantisches menschenähnliches Steingesicht stoßen. Um das Gesicht angeordnet stehen hunderte von Amphoren. Heimlich steckt David eine davon ein. Weiter finden sie mumifizierte Außerirdische, menschenähnlich aufgebaut, aber größer und von knochiger Struktur. Wegen eines Sandsturms kehrt ein Teil des Teams zur “Prometheus” zurück. David untersucht den Inhalt der Amphore voll organischer Flüssigkeit. Da er Ergebnisse beschleunigen will, injiziert er Charlie eine Probe. Fast zeitgleich werden die im Tempel verbliebenen Teammitglieder Opfer von wurmartigen Monstern und auch Charlie spürt, dass er sich verändert. Leider muss Elizabeth zu ihrem entsetzen feststellen, das die Dinge nicht die sind, die sie zu sein scheinen. Die einst friedliche Expedition zum Ursprung der Menschheit wird schnell zum Horrortrip und Reise ohne Wiederkehr.

Fazit:
Das PROMETHEUS als eine Vorgeschichte zu Ridley Scotts “Alien” werden sollte, wurde früh diskutiert, doch dann dementierte Scott dieses und sagte, das der neue Filmstoff genug Potenzial für eine eigene SF-Welt haben würde, ohne auf “Alien” zugreifen zu müssen. Dies war vielleicht nur Taktik, sollte aber auch zeigen, dass PROMETHEUS ebenfalls für sich stehen kann. Jedenfalls gab es dann im Trailer genügend Elemente, die “Alien” Kenner erkannten. PROMETHEUS spielt im “Alien” Universum und lange vor Ripley’s Abenteuer. Dennoch steht er allein da und bringt dem Zuschauer das klassische Gefühl zurück, welches Besucher zu Zeiten von “Alien” erstmals hatten.
Ridley Scott baut den Film zwar modern auf und doch greift er auf die klassische und immer noch funktionierende Filmerzählung zurück. Dazu zählen lange und ruhige Aufnahmen, statt eines übermäßigen hektischen Schnittes. Die Geschichte ist düster und spannend erzählt, so sehr, das sie mehr als fesselt. Dazu trägt die Riege der Schauspieler mehr als bei und es ist schwer zu sagen, wer heraussticht, weil alle grandios spielen. Sei es Michael Fassbender als Androide, der nach Menschlichkeit strebt oder Charlize Theron, die herrlich abgebrüht und skrupellos rüberkommt. Aber auch Naomi Rapace, die zu Beginn des Film eine schüchterne, zierliche Forscherin spielt und durch die Ereignisse über sich hinauswächst. Sie erinnert stark an Sigourney Weavers Ripley.
Der Film beeindruckt von Anfang bis Ende, sei es durch die komplexe Story oder die sehr gut gemachte Umsetzung. Bei der Lösung der Geheimnisse wird nur das Erklärt, was auch die Forscher herausfinden, viele Elemente bleiben so der Phantasie überlassen. Ob nun die Kulissenbauer, Kostümedesigner oder Tricktechniker, jeder hat beeindruckende Arbeit abgelegt. Hervorheben sollte man Marc Streitenfeld und Harry Gregson-Williams, die einen perfekt passenden und mitreisenden Soundtrack schrieben. Erfreulich ist, das ebenfalls das originale Alien-Theme vom damaligen Komponisten Jerry Goldsmith mit eingearbeitet worden war.
Die Blu-ray hat ein scharfes, detailreiches Bild mit passenden Schwarzwerten, sowie läuft wunderbar flüssig. Dazu gesellt sich ein entsprechend ausgesteuerter Ton, der die Szenen räumlich erschafft. Erfreulich ist ebenfalls das interessante, umfangreiche Bonusmaterial über die Produktion. Nur auf der Special Edition mit der 3D Blu-ray ist der ungeschnittene Film enthalten. Alle Anderen beinhalten die Kinofassung mit gekürzter OP-Szene.
PROMETHEUS ist ein grandioser Science Fiction Film, der packen und begeistern kann. Nur noch wenige Filme dieses Genre sind so tiefgründig und haben Potenzial wegweisend zu sein. Einziges Manko ist hier das 3D, das selten zur Geltung kommt. Gerade bei Explosionen oder dem Sandsturm hätte er besser sein können, ist aber auch kein Wunder, der Film ist nachträglich für 3D bearbeitet worden.

Daten:
Label: 20th Century Fox
Regie: Ridley Scott
Kamera: Dariusz Wolski – Musik: Marc Streitenfeld
Darsteller: Charlize Theron, Michael Fassbender, Naomi Rapace
Länge: 131 Min. / Jahr: 2012
Format: 16:9 – 2.40:1
Ton: Deutsch DTS 5.1, Englisch DTS-HD MA 7.1
Extras: Entfallene-, Erweiterte Szenen, Promo-Material, Making Of, Dokumentationen, Trailer