[Film] JOHN CARTER

Die Geschichte beginnt gegen 1866 nach dem amerikanischen Bürgerkrieg in Arizona. Captain John Carter versteckt sich auf der Flucht vor kriegerischen Apachen in einer Höhle. Hier trifft er auf einen geheimnisvollen Mönch, dem er ein blau leuchtendes Amulett abnimmt. Kaum berührt er dieses, dreht sich alles um ihn herum und im nächsten Moment findet er sich in einer ihm völlig unbekannten rötlichen Wüste wieder. Kaum angekommen wird er von bis zu 2,80 Meter großen, grünhäutigen, vierarmigen, menschenähnlichen Kriegern mit Stoßzähnen gefangen genommen. In der Gefangenschaft findet er heraus, dass sich diese Krieger Tharks nennen und er sich auf dem Planeten Barsoom befindet. Barsoom ist der Planet Mars aus Erdensicht. Der Anführer der Tharks, Jeddak Tars Tarkas übergibt Carter in die Obhut der Kriegerin Sola. Jeddak bedeutet König. Gleichzeitig herrscht auf Barsoom ein Krieg zwischen den Menschenvölkern der Stadt Helium und Zodanga unter dem Jeddak Sab Than. Dank einer übermächtigen Waffe seiner Verbündeten den Therns gewinnt Than die Oberhand und Helium steht kurz vor der Niederlage. Was Than nicht weiß ist das die mönchsartigen Therns unter Matai Shang ihre ganz eigenen Ziele verfolgen. Die Menschen von Helium haben nur eine Chance zum überleben, wenn ihre Prinzessin Dejah Thoris in die Heirat mit Sab Than einstimmt. Doch sie flüchtet und als ihr Flugschiff von Than abgeschossen wird, rettet sie John Carter dank übermenschlicher Kräfte. Ursprung dieser Kräfte ist die geringere Gravitation von Barsoom gegen über der Erde. So kann Carter höher und weiter springen und hat verstärkte Muskelkraft. Als Dejah sieht, was für Kraft Carter besitzt, versucht sie ihn zu überreden für ihr Volk zu kämpfen, doch er hat nur eines im Sinn – einen Weg zurück auf die Erde zu finden. Doch das Schicksal hat einen anderen Weg für John Carter vorherbestimmt und er muss Widerwillen zum Helden werden. Auch wenn es ihm zuerst nicht gefällt, merkt er mit der Zeit, dass er inzwischen sein Herz an die Prinzessin von Helium verloren hat.

Fazit:
JOHN CARTER ist der neuste Science-Fiction/ Fantasy Film aus den Disney Studios. Inszeniert wurde er von Andrew Stanton einem der Regisseure vom erfolgreichen Pixar Streifen WALL-E. Der Film basiert auf den Geschichten von Edgar Rice Burroughs, welcher auch geistiger Vater vom Dschungelkönig Tarzan ist. Die Figur des John Carter erschien erstmals 1912 in dem amerikanischen Pulpmagazin The-All-Story-Magazine unter dem Titel: „Under the Moons of Mars“. In Buchform wurde das Abenteuer 1917 unter „Die Prinzessin vom Mars“ veröffentlicht. Burroughs schrieb zahlreiche Fortsetzungen und auch heute noch erscheinen Comics, unter anderem beim Verlag Dynamite in der Serie „John Carter – Warlord of Mars“. Leider sind weder die Bücher, noch die Comics alle auf Deutsch erhältlich.
JOHN CARTER verstrickt sich nicht in langatmige Einleitungen, sondern beginnt rasant mit der Abenteuerreise. Dabei wird die teils recht einfache Geschichte um Barsoom und seinen Bewohnern mehr durch Bilder als Worte erzählt – was überaus gelungen ist. Tiefgang darf keiner erwarten, denn der Film zielt auf Unterhaltung und das 130 Minuten lang. Tricktechnisch, sei es Helium oder die sich bewegende Stadt Zodanga, wurde hervorragende Arbeit geleistet. Ganz zu schweigen von den zahlreichen fremden Wesen, die sich sehr lebendig bewegen und wirken.
Weiter wurde eine gute Riege von Schauspielern zusammengestellt. Taylor Kitsch überzeugt als Draufgänger John Carter und auch die Chemie mit der Prinzessin vom Mars, Dejah Thoris, gespielt von Lynn Collins stimmt. Interessant ist, dass Beide bereits im Film X-MEN WOVERINE ORIGINS zusammen zu sehen waren – Kitsch als Kartenmagier Gambit und Collins als Wolverins Freundin Silverfox. Darsteller wie Dominic West als Sab Than und Mark Strong als geheimnisvolles Mönchwesen Matai Shang spielen überzeugend die Widersacher und verleihen ihren Rollen sogar Charaktertiefe.
Die Blu-ray des Films kommt mit scharfem Bild und klarem, basslastigem Ton daher. Ohne 3D wirkt alles sogar noch farbiger und klarer. Als Bonus sind neben zusätzlichen Szenen mit Kommentar des Regisseurs, Outtakes, ein Making Of und eine 10 minütige Dokumentation über den “John Carter” Autoren Edgar Rice Burroughs vertreten. In der Doku wird von Regisseur Andrew Stanton berichtet, wie lange er schon an dem Projekt arbeitete und Jon Favreau (Regisseur von IRON MAN) kommt zu Wort, welcher lange mit vorbereitete, dazu wird in wenigen Worten die Entstehung der Romanvorlage erzählt. Das Making-Of unterschiedet sich von herkömmlichen dadurch, dass nur ein ganzer Drehtag mit der Kamera begleitet wurde. Es beginnt mit den ersten Handwerkern, zeigt die Frühstücksvorbereitung, wie die Statisten eingekleidet werden und verfolgt Lynn Collins von Maske zum Set. Dazu kommt der eigentliche Dreh. Alles ist sehr interessant, weil so gezeigt wird, wie viele Personen eigentlich beteiligt sind und was alles an einem Tag ansteht.
Zusammengefasst kann gesagt werden, dass die Buchvorlage gut und modern auf die Leinwand gebracht wurde. Schön zu sehen ist, dass Autor Edgar Rice Burroughs als kleine, aber nicht unwichtige Figur auftaucht. JOHN CARTER bietet kurz gesagt unterhaltsames Popcorn-Kino. Als wirklich traurig kann nur der 3D Effekt bezeichnet werden, welcher fast gar nicht zum tragen kommt und aufgesetzt wirkt.

Daten:
Label: Walt Disney Entertainment
Regie: Andrew Stanton
Kamera: Dan Mindel, ASC, BSC – Musik: Michael Giacchino
Nach den Büchern von: Edgar Rice Burroughs
Darsteller: Tylor Kitsch, Lynn Collins, Dominic West, William Dafoe, Mark Strong
Länge: 130 Min. / Jahr: 2012
Format: 16:9 – 2.40:1
Ton: Deutsch DTS-HD 7.1, Englisch DTS-HD 7.1
Extras: Outtakes, Making Of, Dokumentationen