[Film] IRON MAN 3

Seit dem Kampf in New York zusammen mit den Avengers gegen den durchgedrehten Loki leidet Tony Stark unter Schlaflosigkeit. Also verkriecht er sich in sein Labor, schottet sich von seiner geliebten Pepper Potts ab und bastelt nur noch an einer neuen Iron Man Rüstung. Deshalb reagiert er auch recht eifersüchtig als Aldrich Killian, Chef und Entwickler eines ähnlichen Technikkonzern wie Stark Enterprises, Pepper anflirtet und zu einer Geschäftsbeziehung überreden will. Killian stellt ihr seine neuste wissenschaftliche Errungenschaft vor, die Pepper misstrauisch betrachtet. Weil diese weit mehr nach einer Waffe klingt, lehnt sie höflich ab. Parallel sorgt ein skrupelloser Terrorfürst mit Namen Mandarin für Angst und Schrecken. Seine Bombenattentate sorgen für viele Zivile Opfer. Als dann bei einer Explosion Tony’s engster Freund Happy schwer verletzt wird, fordert er den Mandarin zu einem Mann gegen Mann Duell heraus. Ehe er sich versieht, beschießt der Mandarin Tony’s Anwesen an der Klippe mit Raketen und nur dank seiner Iron Man Rüstung überlebt er. Angeschlagen liegt Tony im einkalten Schnee und muss sich überlegen, wie er den Feind besiegen kann, der inzwischen den US-Präsidenten bedroht und einen teuflischen Plan vorbereitet. Aber wie, der Funkkontakt zum Hauscomputer Javis ist unterbrochen. Mit letzter Kraft nimmt er die Maske ab und starrt in den Nachthimmel. Er wurde bitterlich besiegt, das muss er eingestehen. Der Mandarin hat ihm alles genommen, sein Zuhause zerstört, die Freunde möglicherweise getötet, doch vor allem hat er ihm eines geraubt – den eigenen Stolz. Zorn steigt in Tony auf. Es war wie damals nach seiner Entführung in den Höhlen von Afghanistan – aufgeben gab es nicht. Es ist an der Zeit sich das Genommene zurückzuholen, schließlich macht der Mann den Iron Man Anzug oder machte doch der Anzug den Mann?

Fazit:
IRON MAN 3 setzt direkt nach MARVEL’S THE AVENGERS von Joss Whedon ein und zeigt, das der Kampf in New York an Tony nicht spurlos vorbeigegangen ist und Albträume die Folge sind. Gleichzeitig versucht sein Freund James Rhoades in seinem Kampfanzug War Machine für Amerika einzustehen, weil Tony zu egoistisch ist. Als dann der Mandarin auftaucht, gerät alles aus den Fugen. Wie ein Lehrmeister lehrt er seinem Schüler, dass es ein langer Weg zum Meister ist. IRON MAN 3 verknüpft zwei unterschiedliche Handlungsstränge miteinander. Stephen Broussard, ein Ausführender Produzent des Films, erklärt das näher: „Es gibt zwei klassische Geschichten in den ‚Iron-Man’-Comics, die eine ist älter, die andere etwas moderner. In der älteren Geschichte gibt es den Mandarin, einen der berühmtesten Bösewichte im gesamten Franchise. Seine Figur führt bis in die 1960er Jahre zurück. Wir wollten, dass Shane Black und Drew Pearce diese Figur in die Gegenwart führten und sie für den Zuschauer von heute weiterentwickelten. Gleichzeitig wollten wir diesen Handlungsstrang mit einem anderen aus den Comics, mit ‚Extremis‘, verbinden. Die Comics, die die ‚Extremis‘-Story erzählen, kamen nicht allzu lange vor IRON MAN, der 2008 gestartet wurde, auf den Markt. Es geht dabei um die biologische Stärkung und Optimierung des menschlichen Körpers und Tony muss sich in diesen Geschichten Menschen mit Superkräften stellen. Wir fragten uns deshalb, ob es nicht interessant wäre, diese beiden Geschichten für IRON MAN 3 zu einer einzigen zu verschmelzen.“
Robert Downey Jr. war schon zu einem frühen Zeitpunkt vom Potenzial der ‚Extremis‘-Story überzeugt: „Ich erinnere mich, wie ich vor Drehbeginn zu IRON MAN Comics aus der ‚Iron-Man’-Reihe zu lesen begann. Und dabei stieß ich auf ‚Extremis’, hielt das damals schon für eine wirklich interessante und coole Geschichte. Shane hat sich wirklich an dieser ‚Extremis’-Handlungslinie festgebissen und überlegt, wie er sie in IRON MAN 3 einbauen könnte. In unserem Film werden die Figuren Maya und auch Killian durch die ‚Extremis’-Story ins Spiel gebracht.“
„Was mich an der ‚Extremis‘-Geschichte in den Comics immer interessierte, war ein bestimmtes Gefühl, das sich beim Lesen einstellte, das Gefühl, dass Tony Stark sich gewissermaßen in seinem eisernen Anzug versteckte“, fügt Shane Black hinzu. „So hätte es die Figur selbst nie gesehen und beschrieben, aber irgendwie trifft es einfach zu. Man hatte immer das Gefühl, dass Menschen, die den Verwandlungsprozess mit ‚Extremis‘ durchlaufen hatten, im Inneren brannten. So konnte einer von ihnen tatsächlich auch zu Tony sagen: ‚Du fährst ein Auto, ich bin das Auto.’“
Der Mandarin ist in den Comics der eigentliche Erzfeind von Iron Man und wurde von Stan Lee und Don Heck erschaffen. Sein erster Auftritt war im Comic Tales of Suspense #50 im Februar 1964. Der Mandarin, dessen echter Name ein Geheimnis ist, wurde in China vor der kommunistischen Revolution als Sohn eines wohlhabenden chinesischen Vaters und einer englischen aristokratischen Mutter geboren. Beide starben während er sehr jung war. Geprägt wurde er durch sein hartes Erwachsenwerden als Weise. Obwohl er größenwahnsinnig ist und mehrfach versucht, die Welt zu erobern, hat er einen sehr ausgeprägten Sinn für Ehre. Zudem ist der Mandarin ein wissenschaftliches Genie und besitzt übermenschliche Kampfstärke. An jedem seiner Finger trägt er einen von zehn Powerringen, die er aus Alien-Technologie von einem abgestürzten Raumschiff geschaffen hat. Diese Ringe sind die Quelle seiner Macht, mit ihnen kann er unter anderem Eis-, Feuer- und Blitzstrahlen werfen. Der Auftritt des Mandarin war ursprünglich bereits für den zweiten Iron Man Film geplant, so gab es im ersten Teil bereits Anspielungen auf ihn. Es wurde die terroristische Gruppe “The Ten Rings” erwähnt, aber auch in einer entfernten Szene berichtet Javis von einem Anruf des Mandarins (im Bonusmaterial der DVD und Blu-ray zu sehen). Erneut sollte IRON MAN 3 von Regisseur Jon Favreau inszeniert werden, der durch seine vorherigen Teile stark zum Erfolg beigetragen hat. Es gab dann kurz vor der Preproduction Anfang 2012 Unstimmigkeiten zwischen ihm und dem Studio, so dass er kurzerhand das Handtuch warf. Diese scheinen aber wieder bereinigt worden zu sein, denn sonst hätte Favreau bestimmt nicht erneut Tony Starks Chauffeur und Freund Happy Hogan gespielt. Neuer Regisseur wurde Shane Black, der mit seinem Regiedebüt Kiss Kiss Bang Bang mit Val Kilmer und Robert Downey jr. 2005 einen Überraschungshit landete. Als Schauspieler war er ebenfalls in Nebenrollen zu sehen, nur sein Auftritt 1987 als Witze erzählender Soldat Hawkins im SF-Thriller Predator an der Seite von Arnold Schwarzenegger machte ihn bekannt. Im gleichen Jahr bekann er mit dem Schreiben von Drehbüchern und schuf wegweisende und kultige Actionfilme, darunter Die Lethal Weapon Reihe, Last Boy Scout, Last Action Hero und Tödliche Weihnachten.
Für Robert Downey Jr. schloss sich mit der Verpflichtung von Shane Black als Drehbuchautor und Regisseur ein Kreis, es war eine Art Wiedergutmachung für die kreative Hilfe, die Black hinter den Kulissen bei „Iron Man“ geleistet hatte. „In der Vorbereitungsphase von ‚Iron Man’ haben Jon Favreau und ich Shane regelmäßig telefonisch um Rat gebeten. Er hat uns dann stets mit diesen Metaphern und manchmal auch mit direkten Kommentaren ausgeholfen. Es waren immer gute Ratschläge, die er sich allerdings nie bezahlen lassen wollte, auch wenn er einmal um ein schönes Stück gut gegarten Lachs und um ein paar Heidelbeeren gebeten hat“, erinnert sich Downey Jr. lachend. „Shane hat eine so entscheidende Rolle in der kreativen Kombination von Buddy-Komödie und Actionfilm gespielt. Und als Marvel seinen Namen ins Spiel brachte, war ich aus offensichtlichen Gründen ein großer Befürworter, dass er bei IRON MAN 3 die Regie übernehmen sollte.“
„Dass Jon Favreau auch hinter der Kamera als Ausführender Produzent kreativ involviert blieb, war ein großes Plus für Shane wie auch für den Film“, erläutert Produzent Kevin Feige. „Er verkörperte nicht nur Happy Hogan, der in diesem Film eine mindestens ebenso große Rolle wie in den bisherigen Filmen spielt, sondern er unterstützte das Projekt als Ausführender Produzent auch hinter den Kulissen. Während der gesamten Produktionszeit war er Shane stets liebenswürdig und großzügig eine Hilfe. Das betraf die Vorbereitung des Projekts wie auch die Dreharbeiten. Zu jedem Zeitpunkt beantwortete Jon bereitwillig alle Fragen, die Shane zum Drehbuch, zum Handlungsverlauf, zu technischen Problemen, zur Entwicklung einer Figur oder dazu hatte, wie man das Beste aus den Schauspielern herausholen konnte.“ All seine Bücher beschreiben Helden in ihrer Findungsphase, die von Problemen belastet sind und ihren Weg zurück ins Leben suchen. Dies mischte er mit reichlich Action und für die Marvel Studios war dieser Mix genau das, was sie suchten, um von Iron Man eine andere und neue Seite zu zeigen.
Neben Hauptdarsteller Robert Downey jr. als Tony Stark wurden die wichtigsten Charaktere aus Teil 2 verpflichtet. So gibt es ein erneutes Wiedersehen mit Gwyneth Paltrow als Pepper Potts, Don Cheadle als James Rhodes und seine stählerne Rüstungsidentität War Machine, sowie Paul Bettany spricht wieder den Computer Jarvis im englischen. Neu in der Darstellerriege ist Rebecca Hall aus Frost/Nixon und The Town – Stadt ohne Gnade in der Rolle der Wissenschaftlerin Maya Hansen, der von Aldrich Killian, dargestellt von Guy Pearce aus The Time Machine und Prometheus, ein tödlicher Virus geraubt wird. Den Mandarin porträtiert Oscarpreisträger Sir Ben Kingsley (Ghandi, Hugo Cabret, Prince of Persia) auf beeindruckende Weise und überrascht durch seine vielseitige Interpretation. Um den Film in packende und spektakuläre Bilder zu verpacken wurde Kameramann John Toll angeheuert, der bereits die Bildsprache der Filme Cloud Atlas, Vanilla Sky und Braveheart schuf. Um seine Aufnahmen zusammenzuscheiden teilen sich die Cutter Peter S. Elliot und Jeffrey Ford die Arbeit. Mit Superheldenfilmen haben Beide bereits Erfahrung durch Fantastic Four: Rise of the Silver Surfer, Captain America und Marvel’s The Avengers. Nach den Komponisten Ramin Djawadi und John Debney soll nun Actionmusik Routinier Brian Tyler den Film mit Melodien untermalen. Er schuf Themes für The Expandables, Fast and the Furious, Final Destination und die Serie Terra Nova, sowie zahlreiche Computerspiele.
Die Blu-ray hat ein scharfes, detailreiches Bild mit passenden Schwarzwerten, sowie läuft wunderbar flüssig. Dazu gesellt sich ein entsprechend ausgesteuerter Ton, der die Szenen räumlich erschafft. Erfreulich ist ebenfalls das interessante, umfangreiche Bonusmaterial über die Produktion.
IRON MAN 3 ist ein tief beeindruckender Actionknaller, mit rasanten und coolen Szenen. Dazu kommen tiefe Einblicke in den Charakter Tony Stark, was Regisseur Shane Black wunderbar hervorhebt. Gegenüber den Vorgängern ist der Film zwar mit 109 Minuten Länge etwas kürzer, aber das fällt durch die spannende Inszenierung gar nicht auf. Für jeden Zuschauer gibt es einen kleinen Tipp, jeder Marvel Film zeigt nach dem Abspann noch kurze Szenen, die auf zukünftige Ereignisse hindeuteten, also bleibt bis zum Ende des Films sitzen.

Daten:
Label: Concorde
Regie: Shane Black
Kamera: John Toll – Musik: Brian Tyler
Darsteller: Robert Downry Jr, Don Cheadle, Sir Ben Kingsley
Länge: 131 Min. / Jahr: 2013
Format: 16:9 – 2.40:1
Ton: Deutsch DTS-HD 7.1, Englisch DTS-HD 7.1
Extras: Entfallene und erweiterte Szenen, Outtakes, Featurettes, Trailer