[Film] DIE UNFASSBAREN – NOW YOU SEE ME

Eine Bank in Paris, Frankreich wird ausgeraubt und diesen erlebt ein Publikum live in einer Magieshow in Las Vegas mit. Damit stellt das Zauberer Quartet ‚Four Horsemen’ die Welt der Magie und Illusion völlig auf den Kopf. Ihre spektakulärste Illusion beginnt wie folgt: Ein französischer Showbesucher wird in den Safe seiner Hausbank nach Paris teleportiert und zurück, samt des Geld was die Horsemen an das Publikum verteilen. Eine Sensation, die besonders den Förderer und Produzenten der Show Arthur Tressler begeistert. Anders sieht es bei der französischen Bank aus, denn deren Geld ist wirklich spurlos verschwunden. Die ruft natürlich Interpol auf den Plan und ebenso FBI-Agent Dylan Rhodes, der sofort die ersten Verdächtigen, die ‚Four Horsemen’ verhören will. Dies muss er zu seinem Widerwillen zusammen mit der Interpol-Agentin Alma Drey tun, doch jeder der Magier, ob nun Daniel Atlas mit seiner Fingerfertigkeit, die hübsche Henley Reeves der Entfesslungskünstlerin mit dem Hang zum Dramatischen, der Taschenspieler und Trickdieb Jack Wilder oder Mentalist und Hypnotiseur Merritt McKinney führen ihn vor. Obwohl Rhodes weiß, das die Verdächtigen den Raub begannen haben, muss er sie laufen lassen. Für Hilfe sucht er den berühmten Magier und Trickexperten Thaddeus Bradley auf, der ihm den Diebstahl-Trick erklärt. Doch sogleich merkt er an, diese Illusion wurde von sehr langer Hand geplant und ist nur die Spitze eines Eisberges. Er behält recht, denn schon bei ihrem nächsten spektakulären Auftritt legen die Horsemen ihrer Förderer Tressler rein. Der ist außer sich und schwört Rache, er beauftragt Bradley die Horsemen bloßzustellen. Währenddessen müssen Rhodes und Alma einsehen, dass sie ständig an der Nase herumgeführt werden. Beide haben Daniel Atlas Empfehlung überhört: „Die erste Regel der Magie lautet: Sei immer der Schlaueste im Raum.“

Fazit:
Mit DIE UNFASSBAREN, einer Geschichte zwischen wahrer Magie und Illusion, hat der visuelle Regisseur Louis Leterrier einen spannenden Film inszeniert. Wie in seinen Werken The Transporter, Unleashed – Entfesselt, Der unglaubliche Hulk oder Kampf der Titanen zu sehen, gelingt es ihm Action und Spannung mit phantastischen Themen und gut ausgearbeiteten Charakteren zu verbinden. DIE UNFASSBAREN hat er wie einen Krimi aufgebaut, bei dem der Zuschauer zusammen mit Rhodes versucht hinter die Kulissen des Plans der ‚Four Horsemen’ zu blicken. Stets wird der Zuschauer durch Twists auf eine falsche Fährte geführt, bis letztlich der Vorhang am Ende fällt und die Seite der Auflösung gezeigt wird. Dies hält immer die Spannungs- und Unterhaltungsfaktorkurve hoch. Natürlich hat der Plot kleine Logiklöcher, doch über diese sollte hinweggesehen werden. Es ist wie bei einer Magieshow, jeder weiß, dass es Tricks sind, aber um sich zu unterhalten, darf über das Wie nicht nachgedacht werden. An DIE UNFASSBAREN reizten Leterrier die nuanciert gezeichnete Geschichte und die faszinierenden Figuren, aber es war der Schleier, der in puncto Magie gelüftet wurde, der ihn für das Projekt letztlich einnahm. Leterrier sprudelte über vor Ideen, wie man den Film noch größer anlegen könnte. Er wollte Illusionen zeigen, die man so noch nie gesehen hatte – und diesen Anspruch auch bei allen anderen Aspekten der Produktion verwirklichen, darunter bei den visuellen Effekten, den Stunts, den Schauplätzen und bei den Kostümen. Leterrier schlug auch vor, den Film zu großen Teilen auf klassischem 35mm-Material zu drehen und 40 Jahre alte anamorphe Linsen für einen opulenten, romantischen Look einzusetzen. Schließlich hatte er sogar die ungewöhnliche Idee, zwei Kameramänner mit unterschiedlichen Aufgabenbereichen zu engagieren. Mitchell Amundsen würde für die rasanten Actionsequenzen, Larry Fong für die komplizierten Illusionen visuell verantwortlich sein. Geschrieben haben das Script Edward Ricourt und Ed Solomon, welcher bereits durch Men in Black und die Bill und Ted Filme zeigte phantastische Elemente zu beherrschen. Für den Actionanteil sorgte Prince of Persia und Safe – Todsicher Autor Boaz Yakin. In Edward Ricourts Originaldrehbuch fanden Cohen und seine Produktionspartner schließlich diese Aspekte richtig ausbalanciert, und genau danach hatten sie gesucht. Der Film ist für den Autor ein sehr persönliches Projekt, die Idee dafür begann er zu entwickeln, als er noch an der New York University studierte. „Eines Nachts habe ich meinem Vater von meiner Idee erzählt“, erinnert sich Ricourt. „Er war so begeistert davon, aber tragischerweise verstarb er am nächsten Tag, und ich hatte immer das Gefühl, ich schuldete es ihm, dass dieser Film wirklich gedreht werden würde. Noch heute bekomme ich eine Gänsehaut, wenn ich daran denke, wie stolz er auf mich wäre.“ Ricourt wollte ein klassisches Heist-Movie schreiben, ein Genre, in dem spektakuläre und clevere Raubzüge im Mittelpunkt stehen. Doch er suchte noch nach dem Ansatz, der sein Projekt von den vielen anderen Filmen dieses Genres abheben und unterscheiden würde. „Ich wollte etwas machen, das ein bisschen anders war. Am Anfang stand deshalb die Idee, eine Robin-Hood-Geschichte zu erzählen, bei der nicht der Diebstahl des Geldes das große Kunststück ist, sondern die Art und Weise, wie der Raub bewerkstelligt wird. Was wäre, wenn die vier besten Magier der Welt zusammenarbeiten und eine große Einheit bilden würden, die niemand aufhalten könnte? Zusammen könnten sie das Unmögliche möglich machen.“
Zusätzliche Erfahrung und Kompetenz brachten einige erstklassige Berufsmagier mit besonderen Talenten ein – das Spektrum reichte dabei von Mentalisten bis hin zu Experten für Taschenspielertricks und Fingerfertigkeit. Geleitet wurde dieses Profiteam von David Kwong, der als Gründer der Firma Misdirectors Guild regelmäßig Filmemacher in allen magischen Fragen berät. Kwongs Team vertiefte sich stärker als je zuvor in die technischen Abläufe und in die Philosophie von Bühnenmagie, um der Geschichte einen authentischen Rahmen zu geben. In einer Zeit, in der dank digitaler Tricks Unmögliches mit verblüffender Effizienz möglich gemacht werden kann, bestanden die Filmemacher darauf, viele Elemente der gezeigten Illusionen bereits am Set, ohne Zuhilfenahme digitaler Zauberei, zu verwirklichen. „Wir unterhielten uns über einige magische Grundprinzipien wie auch über das Training der Schauspieler und das Design der Illusionen“, erinnert sich Kwong. „Zu unseren wichtigsten Zielen gehörte es, den Zuschauer auf einer intellektuellen Ebene zu engagieren und zu fesseln. So nämlich würde er verstehen, welch große Vorbereitungen für die Erschaffung einer Illusion nötig sind. Wir verraten nicht allzu viele Geheimnisse, aber der Zuschauer wird respektieren lernen, wozu die ‘Four Horsemen’ tatsächlich in der Lage sind.“
Der vielseitige Komponist Brian Tyler (Iron Man 3) sorgte für emotionale und dynamische Musik, um alles Visuelle fesselnder für den Zuschauer zu machen. Der Film lebt von seinem Starensemble. Gerade wenn Mark Ruffalo (The Avengers) als Rhoades, Morgan Freeman (Oblivion) als Trickexperte Bradley und Michael Caine (The Dark Knight Rises) als Mogul Tressler gemeinsame Szenen haben, ist es ein Genuss diese zu erleben. Aber auch Jesse Eisenberg (The Social Network), Isla Fisher (Der große Gatsby), Dave Franco (Warm Bodies, Bruder von James Franco aus Der Zauberer von Oz) und der erfahrene Woody Harrelson (Die Tribute von Panem) als Horsemen, beeindrucken in der Illusionisten Rolle. Alle zeigen hervorragend, dass sie ihre Hausaufgaben gemacht und sich intensiv mit Magie und Illusionen beschäftigt haben, sowie sie showgerecht zu präsentieren. Großes Highlight sind ihre jeweiligen Verhörszenen zusammen mit Mark Ruffalo, wo sie ihn vorführen durften. Dank der großartigen Bilder der Kameramänner Larry Fong (Watchmen – Die Wächter, Super 8) und Mitchell Amundsen (Mission: Impossible – Phantom Protokoll) gelingt Leterrier ein visueller Augenschmaus, der ebenfalls begeisternd unterhält. Schließlich lieben alle Zauberer und lassen sich gerne verzaubern.
Die Blu-ray hat ein scharfes, detailreiches Bild mit passenden Schwarzwerten, sowie läuft wunderbar flüssig. Dazu gesellt sich ein entsprechend ausgesteuerter Ton, der die Szenen räumlich erschafft. Erfreulich ist ebenfalls das interessante, einfache Bonusmaterial über die Produktion. Auf der Blu-ray ist der Film gegenüber der Kinofassung erweitert.

Daten:
Label: Concorde
Regie: Louis Leterrier
Kamera: Larry Fong, Mitchell Amundsen – Musik: Brian Tyler
Darsteller: Mark Ruffalo, Mélanie Laurent, Morgan Freeman
Länge: 116 Min. / Jahr: 2013
Format: 16:9 – 2.40:1
Ton: Deutsch DTS-HD MA 7.1, Englisch DTS-HD MA 7.1
Extras: Entfallene Szenen, Making Of