[Film] BEN-HUR

Zwei Brüder und doch verschieden. Messala wird als Römer geboren und von jüdischen Aristokraten adoptiert, wo er mit seinem Bruder Judah Ben Hur gemeinsam aufwächst. Leider vermisst er Anerkennung und zieht eines Tages nach Rom. Jahre später kehrt er als geachteter Soldat des Heeres Cäsar’s zurück. Die Kriegserfahrungen haben ihn verändert und er hat nur noch Spott für Judah und dessen Religion übrig. Eines Tages wird auf einen Gesandten Roms vom Haus seiner Zieheltern ein Attentat verübt. Daraufhin liefert Messalas seine Familie aus und Judah landet als Sklave im Gefängnis. Getrennt von seiner Familie und großen Liebe Esther, sieht er einer ungewissen Zukunft entgegen. Schließlich landet er auf einer Galeere. Viele Kämpfe überlebt er, bis nach einer Attacke der Griechen sein Schiff kentert. An Land gespült wird er von den Männern des Scheich Ilderim gefunden, der in Rom an Pferdewagenrennen teilnimmt. Judah, der sich gut mit Pferden auskennt, erweist sich als wichtige Hilfe und wird schließlich sein bester Wagenlenker. Schnell macht er sich einen Namen. Da der römische Kaiser will, dass ein Römer das grosse Wagenrennen gewinnt, schickt dieser wiederum seinen besten Lenker, Messala. Bruder gegen Bruder treten gegeneinander an und beide haben unterschiedliche Gefühle, von Hass bis Rache. Es ist ein Rennen bis zum Tod.

Fazit:
Bereits mehrfach wurde der BEN-HUR Roman von Lew Wallace verfilmt, wobei die Version von 1959 mit Charlton Heston die Berühmteste ist. Gegen solch einen Kultfilm zu bestehen ist schwer, weshalb sich Regisseur Timur Bekmambetov stark auf die emotionalen Bindungen konzentriert. Dies mischt er mit dem Integrieren des christlichen, jüdischen Glaubens bei dem die Lehren und Jesus selbst eine wichtige Rolle spielen. Leider wirkt dies manchmal etwas überzogen, gerade weil einige Darsteller ihrer Rolle kaum Tiefe verleihen. Die Thematik besitzt etwas Episches, was leider kaum zu sehen ist. Hier wird sich besonders auf den Galeerenkampf konzentriert, der visuell eindrucksvoll ist, aber sich mehr aus der Sicht von Judah präsentiert. Statt episch weitläufig, ist es eher eingeengt. Gleiches beim berühmten Wagenrennen, das gut konzipiert ist, aber im Vergleich mit z.B. ‘Gladiator‘ Spannung vermissen lässt. Obwohl die historische Zeit eindrucksvoll eingefangen wird, die Darsteller motiviert wirken und alles sehr solide scheint, fehlt dem Zuschauer die wirkliche Bindung. Dazu vermisst man die Visualität der anderen Bekmambetov Filme. Vielleicht ist es aber auch Absicht gewesen, um bodenständiger und realistischer zu sein.
Die Blu-ray hat ein scharfes, detailreiches Bild mit passenden Schwarzwerten, sowie läuft wunderbar flüssig. Dazu gesellt sich ein entsprechend ausgesteuerter Ton, der die Szenen räumlich erschafft. Erfreulich ist ebenfalls das interessante Bonusmaterial über die Produktion.
Ein gut gemachter, emotionaler Historienfilm, der das Epische vermissen lässt und überhaupt Momente, die in Erinnerung bleiben. Die Darstellungen sind durchweg solide, mehr aber nicht.

Daten:
Label: Paramount Pictures
Regie: Timur Bekmambetov
Darsteller: Jack Huston, Toby Kebbell, Rodrigo Santoro, Morgan Freeman
Musik: Marc Beltrami – Kamera: Oliver Wood
Länge: 125 Min. / Jahr: 2016
Ton: Deutsch Dolby Digital 5.1, Englisch DTS-HD MA 7.1 / Format: 16:9 2.40:1
Extras: Making Of, zusätzliche Szenen, Featurette

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