[Film] ANNABELLE

Edward und Lorraine Warren untersuchen parapsychologische Phänomene und stießen im Film Conjuring – Die Heimsuchung auf einen rachsüchtigen Geist, der eine Familie bedrohte. Auch die eigene Tochter wurde nicht verschont, denn ein Souvenir ihrer okkulten Fälle wurde zur Gefahr. Die von einem Dämonen besetzte Puppe Annabelle, auf die die Warrens stießen, als diese Schwesternschülerinnen tyrannisierte, wollte ihr Spiel fortsetzen, doch Edward konnte den Dämonen besiegen. Das Ende von Annabelles Geschichte ist bekannt, aber nicht der Anfang. Dieser beginnt einige Jahre vorher, genauer 1969 in Santa Monica, Los Angeles. Hier leben Mia und John Form in einer solch friedlichen Gegend, dass sie noch nicht einmal die Haustür abschließen müssen. Der beste Ort also, um ihr Kind aufzuziehen, welches in einigen Monaten das Licht der Welt erblicken wird. Weil Mia eine große Puppensammlung besitzt, schenkt ihr John eine ganz Besondere mit dem Namen Annabelle. Dass die Welt nicht friedlich ist, müssen die Beiden schon in der folgenden Nacht erleben, denn das befreundete Ehepaar im Haus nebenan wird von der eigenen Tochter und ihrem Freund brutal abgeschlachtet. Mia und John beobachten sie und werden deshalb auch angegriffen, doch die Polizei kann rechtzeitig eingreifen. Zu aller Schock finden sie die Tochter mit selbst durchtrennter Kehle und der Annabelle Puppe auf dem Schoß im Kinderzimmer. Später stellt sich heraus, dass die Täter fanatische Satanisten eines Kultkreises waren und durch die Morde Seelen dem Teufel opfern wollten. Mia fühlt sich seit dem Vorfall nicht mehr wohl im Haus und behält recht. Von selbst schaltet sich die Nähmaschine an und seltsame Geräusche, sowie mystisches Flüstern ist zu hören. Dazu kommt, das Annabelle an verschiedenen Orten im Haus aufzufinden ist. Als schließlich Mia beinahe bei einem geisterhaften Küchenbrand ums Leben kommt, beschließt sie mit John umzuziehen. Sie hat ein merkwürdiges Gefühl Annabelle gegenüber und lässt sie von John in den Mülleimer werfen. Einige Zeit später leben sie glücklich mit ihrer neugeborenen Tochter Lea in einem modernen Apartment. Beim auspacken der letzten Umzugskartons staunen Beide nicht schlecht, als sie Annabelle unter den Sachen finden. Mia denkt sich nichts dabei und stellt sie ins Puppenregal. Kurz darauf beginnt der Spuk von neuem. Mia glaubt geisterhafte, dämonische Erscheinungen zu sehen, sie hört seltsame Beschwörungsformeln und findet Kinderzeichnungen, die den Tod von Lea voraussagen. Dazu scheint sich Annabelle zu bewegen. Ein Albtraum für Mia, die nichts als ihre Familie beschützen will.

Fazit:
Regisseur James Wan ließen die vielen Möglichkeiten seines Films Conjuring – Die Heimsuchung nicht in Ruhe, weshalb er nicht nur die Fortsetzung The Enfield Poltergeist vorbereitet, sondern auch diesen Spin-Off um die legendäre Puppe Annabelle produziert. Dazu zeigte er bereits in den Filmen Saw und Dead Silence sein besonderes Verhältnis zu seltsamen Puppen. John R. Leonetti der bei Conjuring als Kameramann beteiligt war, faszinierte die Idee und bot sich als Regisseur an. Erfahrung in diesem Gebiet sammelte er bereits mit Mortal Kombat 2 – Annihilation und The Butterfly Effect 2. Ihn unterstützten Newcomer Kameramann James Kniest und Cutter Tom Elkins (Das Haus der Dämonen 2). Der für Conjuring und Insidious verantwortliche Komponist Joseph Bishara übernahm erneut die Musik. Auch bei den Schauspielern wurde auf zum größten Teil auf Fernsehserien erfahrene zurückgegriffen. Dazu zählen die Britin Annabelle Wallis (Fleming) als Mia und Ward Horton (The Wolf of Wall Street) als ihr Ehemann John, sowie Alfre Woodard (12 Years a Slave), Eric Ladin (Boardwalk Empire), Tony Amendola (Stargate SG-1), Brian Howe (Justified) und Michelle Romano (Grey’s Anatomy).
Was ist eigentlich die reale Geschichte von Annabelle?
Es begann 1970 als eine Mutter eine antike Puppe für ihre erwachsene Tochter Donna kaufte. Mit der Zeit musste sie feststellen, dass sich die Puppe Annabelle scheinbar bewegte, denn sie lag abends in einer anderen Position als sie morgens zurückgelassen worden war. Besonders seltsam wurde es, als Annabelle eigentlich auf der Couch saß, doch dann immer wieder auf dem Bett hinter verschlossener Tür gefunden wurde. Später stieß Donna auf Hilfenachrichten auf Pergamentpapier in Kinderschrift, obwohl sie solch Papier nicht besaß. Weil dies ihr Angst machte, sprach Donna mit einen Medium und erfuhr, das der Geist eines toten Mädchens welches auf dem Apartmentgelände gestorben war in die Puppe gefahren war. Der Name des Mädchens war Annabelle Higgins. Dann spitzte sich die Lage zu. Lou, ein Bekannter von Donna, wurde von Annabelle auf dem Bett gewürgt. Kurz darauf nahmen Geräusche unbekannter Herkunft in der Wohnung zu und Lou wurde aus dem Nichts angegriffen. Die Folge waren blutige Einstiche. Donna wendete sich an einen Priester, der die Warrens um Hilfe bat. Zusammen fanden sie heraus, das neben dem Geist des Mädchens ein Dämon mit zunehmender Macht in Annabelle wohnt und von Donna besitzt nehmen wollte. Ed gelang es schließlich den Dämonen zu binden und nahm die Puppe mit in sein Okkultmuseum, wo sie bis heute verweilt. Ein Besucher, der die Macht Annabelle’s anzweifelte, starb kurz darauf bei einem merkwürdigen Motorradunfall.
Bei der Filmgeschichte mischt Drehbuchautor Gary Dauberman (Final Destination 5) geschickt reale Elemente um die Puppe Annabelle mit typischem Horror und Grusel. Dies verpackt Leonetti mit Elementen aus den bekannten siebziger Jahre Horrorfilmen und verleiht ihnen eine moderne Note. Dazu benutzt er ruhige und subtile Kamerabilder und –fahrten, die so ausgelegt sind, dass der Zuschauer gewisse Erwartungen schürt. Oft spielt er nur mit der Phantasie, weiß aber auch mit plötzlichen Momenten zu erschrecken. So baut er eine durchgehende Spannung auf, die in den Sessel pressen kann.
Die Blu-ray hat ein scharfes, detailreiches Bild mit passenden Schwarzwerten, sowie läuft wunderbar flüssig. Dazu gesellt sich ein entsprechend ausgesteuerter Ton, der die Szenen räumlich erschafft. Erfreulich ist ebenfalls das interessante, einfache Bonusmaterial über die Produktion.
Das großartige Zusammenspiel von Darstellern, Aufnahmen und Zusammenschnitt, machen Annabelle zu einem nervenaufreibenden Werk.

Daten:
Label: Warner Bros
Regie: John R. Leonetti
Kamera: James Kniest – Musik: Joseph Bishara
Darsteller: Annabelle Wallis, Ward Horton, Tony Amendola
Länge: 99 Min. / Jahr: 2014
Format: 16:9 – 2.40:1
Ton: Deutsch DD 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1
Extras: Entfallene Szenen, Featuretten

In abgewandelter Form erstmals erschienen in: Nautilus – Abenteuer & Phantastik, www.fantasymagazin.de