[Comic] DIE SCHLÜMPFE #1 – BLAUSCHLÜMPFE UND SCHWARZSCHLÜMPFE

In dem Johann und Pfiffikus Album ‘Die Schlümpfe und die Zauberflöte‘ hatten die kleinen blauen Kobolde ihren ersten Auftritt. Eigentlich waren sie nur als Nebenfiguren gedacht, doch die Leser hatten sie sofort in ihre Herzen geschlossen, so dass ihr kreativer Vater Peyo beschloss ihnen eigene Abenteuer zu widmen. In diesem Band wurden ihre ersten drei Geschichten zusammengefasst. In BLAUSCHLÜMPFE UND SCHWARZSCHLÜMPFE will ein Schlumpf nicht gerne an der Brücke über den Schlumpfbach mitarbeiten, weshalb ihn Papa Schlumpf in den Wald zum Holz holen schickt. Unglücklicherweise begegnet er der Mücke BZZ, die ihn sticht. Die Reaktion darauf ist eine gefährliche Veränderung. Sein Körper verfärbt sich Schwarz, sein Verhalten wird aggressiver und animalischer, sowie stößt er nur noch das Wort ‘Gnak!’ aus. Kaum ist er zurück bei den Schlümpfen beißt er einen Schlumpf, der sich ebenfalls in einen Schwarzschlumpf verwandelt. Dies setzt sich fort und Papa Schlumpf muss sich beeilen ein Heilmittel zu finden, denn sonst gibt es keine Blauschlümpfe mehr.
DER GEFANGENE SCHLUMPF beginnt mit der Vorstellung des Zauberers Gargamel und seiner Katze Azarel, der in seinen Zauberbuchern die Formel nach dem Stein der Weisen findet. Eine Zutat für den Trank, um Blei in Gold zu verwandeln, ist ein Schlumpf. Also macht sich Gargamel auf die Suche nach einem. In der Nähe eines Sarsaparille Feldes, einer Lieblingsspeise der kleinen blauen Kobolde, stellt er seinen Käfig auf. Schnell lässt sich ein Schlumpf einfangen, der nur die leckeren Pflanzenblätter im Kopf hat. Mit dem Schlumpf im Gepäck kehrt Gargamel in sein Haus zurück und bereitet den Trank vor. Natürlich lassen die Schlümpfe ihren Kameraden nicht im Stich und versuchen ihn zu befreien, wobei sie auf Azarel acht nehmen müssen.
Bei DER FLIEGENDE SCHLUMPF geht es darum, dass sich ein Schlumpf den Traum fliegen zu können erfüllen will. Dies klingt leichter als gesagt und auf den Rücken geklebte Federn, ein Drache, ein verzauberter Besen und eine Rakete führen nicht zum gewünschten Ergebnis. Doch ein echter Schlumpf gibt nicht auf, denn es ist doch noch kein Schlumpf vom Himmel gefallen.

Fazit:
In diesen drei Abenteuern ist noch ein viel ernsterer, düsterer Stil herauszulesen und auch der Humor ist noch dezenter. Dennoch sind es echte Klassiker, obwohl gerade BLAUSCHLÜMPFE UND SCHWARZSCHLÜMPFE mit einer Art Zombiegeschichte daher kommt, die nicht gerade für junge Leser geeignet zu sein scheint. Auch DER GEFANGENE SCHLUMPF ist nicht anders, denn Gargamel will schließlich einen Schlumpf töten, um an seinen Trank zu kommen. Dies ist natürlich wichtig, um mit ihm und seiner Katze Azarel den Erzfeind der Schlümpfe einzuführen. Ganz anders ist dagegen DER FLIEGENDE SCHLUMPF. Hier steht etwas schwarzer Humor im Vordergrund und stellt die verschiedene Schlümpfe mit ihren Eigenschaften vor. Überhaupt haben neben Papa Schlumpf, Schlaubi der Brillenschlumpf, Clamsy der trottelige Schlumpf, Jokey der Überraschungsschlumpf und Flauli der faule Schlumpf ihren ersten Auftritt. Der Verlag präsentiert diese Neuauflage des einstigen Carlsen Verlag Albums in Hardcover auf hellem weißem Papier, wodurch die Farben wunderbar zur Geltung kommen. Die Texte wurden neu übersetzt und die Schlumpfnamen mit jenen aus der bekannten Fernsehserie ausgetauscht. So werden unter anderem Großer Schlumpf zu Papa Schlumpf und der Brillenschlumpf zu Schlaubi. Lediglich Gurgelhals heißt nun Gargamel und trägt von nun an seinen von Peyo erdachten Namen.
Was aber die wenigsten Leser hier in Deutschland wissen ist, das es sich bei allen drei Abenteuern um die Albumversionen handelt, welche sich von ihrer ersten Magazin Veröffentlichung unterscheiden und fürs Album neu gezeichnet wurden. So ähnelten im Magazin die Schlümpfe vom aussehen dem Design aus ‘Die Zauberflöte‘ und ihnen ist mehrfach die Mütze vom Kopf gerutscht, was später zu einem Tabu wurde, solange auch der Kopf im Bild war.
Die wesentlichen Unterschiede bei BLAUSCHLÜMPFE UND SCHWARZSCHLÜMPFE, erschienen 1959 im Magazin und 1963 als Album, waren: Schlaubi Schlumpf wurde um seine Brille ergänzt und Jokey’s Auftritt gegen Ende wurde umgestaltet, womit diese Figuren stärker charakterisiert wurden. Auch bestand in der letzten Zeichnung das Schlumpfdorf noch aus 14 Häusern und wurde um 7 erweitert, damit es größer wirkt.
DER GEFANGENE SCHLUMPF erschien ebenfalls 1959 im Magazin und hat die gleichen Änderungen mit Schlaubi erhalten, eine Änderung, die von nun an in allen Neuveröffentlichungen gemacht wurde. Dazu wurden Dialoge verändert, so befanden sich in der Magazinfassung Gargamels Haus und Schlumpfhausen in dem in ‘Die Zauberflöte’ eingeführten verwunschenen Land. Ab dem Album wurde es in die normale ritterliche Welt wie in Johann und Pfiffikus verlegt.
Lediglich DER FLIEGENDE SCHLUMPF wurde gegenüber seiner Magazin Fassung von 1959 nur graphisch dem aktuellen Zeichenstil angepasst. Laut Peyo hat dieser Schlumpf nicht den Traum vom fliegen aufgegeben und wird im sechsten Album zum ‘Astronautenschlumpf’.

Daten:
Autor: Peyo
Verlag: Toonfish Verlag

Folgender Band: [Comic] DIE SCHLÜMPFE #2 – SCHLUMPFISSIMUS, KÖNIG DER SCHLÜMPFE