[Buch] MORTAL ENGINES – DER GRÜNE STURM

Sechzehn Jahre sind es nun, die Tom und Hester in der kleinen fahrenden Eisstadt Anchorage leben. Diese hat sich inzwischen an der Küste einer kleinen Insel sesshaft gemacht und zu einer kleinen friedlichen Gemeinde entwickelt. Hier ist die fünfzehn Jährige Wren, Tochter der Beiden, aufgewachsen. Ihr ist es zu friedlich und sie sucht förmlich nach Abenteuer und eines Tages findet sie es auch. Alles beginnt mit der Ankunft eines kleinen Piratenschiffs ‘Der verlorenen Jungs’, die mit ihrer Hilfe ein besonders Buch aus dem Palast der Stadt klauen wollen. Wren willigt ein, mit jener Bedingung sie zu begleiten. Nur so kann sie in unbekannte Abenteuer aufbrechen. Derweil führt die radikale Widerstandbewegung ‘Der Grüne Sturm’ unter dem untoten Stalker Fang einen erbitterten Krieg gegen die fahrenden Raubstädte. Zur Überraschung ist es ihren Wissenschaftlern gelungen, den stark beschädigten Stalker Shrike wiederzubeleben, doch seine Erinnerungen an Hester sind noch getrübt. Von all dem ahnt Wren nicht, auch nicht, das sie bald Beidem begegnen wird. Zur gleichen Zeit beschließen Tom und Hester ihrer Tochter zu folgen und sie zurückzuholen.

Fazit:
Zeit für einen Generationswechsel. Wren ist ähnlich wie Tom, naiv, neugierig, unschuldig und auf der Suche, auf der Suche nach einer Aufgabe im Leben für sich. Neben dieser neuen Hauptfigur fügen sich alte Bekannte hinzu, die nun alle reifer sind. Die Handlung entwickelt sich hauptsächlich aus der Sicht von Wren auf und entsprechend ihrem Abenteuer. Leider nimmt der Autor auch selbst die teils aufgebaut Spannung und Überraschungen raus. So als Wren mit ihrem Entführer die schwimmende Stadt Brighton erreichen und gleich am Kapitel Anfang geschrieben wird, das es sich um eine Falle handelt und sogar warum. Schade, Potential verspielt. Dazu nervt auch ein wenig Wren’s Naivität und Unbeholfenheit. Sie ist tagelang eingesperrt und probiert noch nicht einmal eine Flucht, sondern liegt heulend in der Ecke. Wie schon in den vorherigen Büchern bei ihrem Vater Tom, vermisst man eine Weiterentwicklung, die sich aus Umständen ergeben. Faktor Zeit ist nicht ausbalanciert, die Angaben verwirren wodurch es schwer ist diese nachzuvollziehen.
Die Geschichte selbst teilt sich auf verschiedene Blicke auf, hauptsächlich auf Wren’s Abenteuer, dann auf ihre Eltern Tom und Hester, sowie die Geschehnisse beim Grünen Sturm. Es gibt viele spannende Momente und abenteuerliche Situationen in einer phantastischen Umgebung. Auch weiß die Handlung zu überraschen. Die charakterlichen Entwicklungen schwanken und sind nicht immer nachvollziehbar als Leser. Gleichzeitig kann man auch darüber hinwegsehen, denn MORTAL ENGINES – DER GRÜNE STURM weiß spannend zu unterhalten.

Daten:
Autor: Philip Reeve
O-Titel: Infernal Devices
Verlag: Tor Fischer