[Buch] MEG

Die Marine der USA unterstützt eine Forschungsexpedition zum Marianengraben. Ziel ist es das Challengertief zu erforschen. Zu diesem Zweck begibt sich der Tiefseeforscher Jonas Taylor mit einem Unterseeboot in die unbekannte Meerestiefe. Nicht weit entfernt hat ein Tiefseekartograph eine ungewöhnliche Entdeckung gemacht. Seine Messungen zeigen ein gigantisches Lebewesen, großer als jeder mögliche Wal. Er vermutet sogleich einen Megalodon, einen Urzeit Riesenhai, und will diesen nun an die Oberfläche locken. Währendessen greift das Biest Taylor’s U-Boot an und zwingt ihn zum Notaufstieg. Die Folge von Beidem ist der Tod zweiter Kollegen. Die Marine gibt Taylor die Schuld und lässt ihn als psychisch instabil erklären. Niemand glaubt ihm einen Megalodon gesehen zu haben.
Einige Jahre später hält Jonas Taylor Vorträge über den Megalodon, hält aber seine reale Begegnung zurück. Nach einem Auftritt spricht ihn die Asiatin Terry Tanaka im Auftrag ihres Vaters und Forschers Masao Tanaka an. Von einer Forschungsstation will Tanaka mit neuartigen Drohnen den Marianengraben vermessen und Taylor soll dabei mitwirken. Er überredet Taylor sich erneut in die tiefsten Tiefen zu begeben. Damit beginnen der Albtraum und der Kampf gegen eine gefährliche Urbestie, dem Megalodon.

Fazit:
Dieser Debütroman von Steve Alten wurde sehr schnell 1997 zum Bestseller. Auch in Deutschland ist er damals unter dem Titel ‘MEG: Die Angst aus der Tiefe‘ erschienen. Diese aktuelle MEG Romanversion ist aber eine vom Autor überarbeitete Fassung inklusive der Vorgeschichte ‘MEG: Origins‘. Wie er im Anhang erläutert, merkte Alten, dass er über die Jahre seinen Schreibstil verändert hat und er deshalb die Gelegenheit nutzt MEG zu überarbeiten. So sind Szenen erweitert und Charaktere vertieft. MEG hat sich dazu zu einer Buchreihe mit inzwischen acht Fortsetzungen entwickelt. ‘Origins’, welches ebenso dazugezählt wird, ist wie erwähnt in diesem Band zu finden.
Schon früh nimmt der Autor die Überraschung und Spannung heraus. Es beginnt am Anfang bei der Challenger Expedition, wo von gefundenen Überresten des Megalodon nahe des Marianengrabens gesprochen wird und deshalb er dort noch leben könnte. Und der Kartograph vermutet sogleich als er das riesige Wesen ortete den Megalodon darin. Dies fühlt sich an, als ob man im Dschungel ist, ein Geräusch hört und sofort sicher ist, dass ein T-Rex dort lauert. Der Megalodon gilt als ausgestorben, als Mythos und gerade dies hätte Steve Alten zunächst benutzen müssen. Schade, er verschenkt Potential. Dies kann an ‘MEG: Origins‘ liegen, welches Alten 2011 geschrieben hat und mit dem Roman MEG bei der Überarbeitung 2015 hinzufügte. Da die Bücher bereits in Serie gegangen waren, war die Überraschung des Megalodons natürlich nicht mehr gegeben. Hauptfigur Jonas Taylor ist eigentlich ungewöhnlich beschrieben, so ist er durchtrainiert, sportlich und selbstbewußt und dann auch wieder der zerstreute, schüchterne Professor, der nicht merkt, dass ihm seine Frau fremd geht. Hier ist die Balance nicht wirklich glaubwürdig getroffen, aber es schadet nicht der Handlung. Alles ist Action orientiert und legt wert auf Dramatik. Klar mischen sich emotionale Momente hinzu, um alles intensiver zu gestalten. Interessant ist auch die beschriebene Sicht vom Megalodon, hierbei zeigt sich die intensive Recherche über die Anatomie von Haien und deren Verhalten.
Der Roman wurde 2018 mit Jason Statham und Li Bingbing verfilmt und greift zahlreiche Elemente des Romans auf, aber entwickelt auch eigene Ansätze, wodurch der Roman eine hervorragende Ergänzung ist.
MEG liest sich spannend, auch wenn der Überraschungsfaktor des Megalodon ungenutzt ist. Anders als zum Beispiel Peter Benchley’s ‘Der weisse Hai‘ wo sich Grusel und Suspence eine Rolle spielen, will Steve Alten unterhalten. Es gibt viel Action, wenn Jonas Taylor versucht den Megalodon auszuschalten. Hierbei agieren die Figuren toll miteinander, auch wenn einige Klischees einfließen. Dramatik, Spannung und packende Momente machen das Lesen zu einem Erlebnis.

Daten:
Autor: Steve Alten
O-Titel: MEG
Verlag: Heyne

Siehe: [Film] MEG