[Buch] DIE DREI FRAGEZEICHEN – BOBS ARCHIV

DER FALL MARTY FIELDING
Hollywood ist in Aufruhr. Ein Skandal erschüttert. Hat der Bodyguard Marty Fielding seinen Chef, den renommierten Actionstar Jack Cleveland, hintergangen? Hat er persönliche Gegenstände gewinnbringend verkauft? Nach den Tageszeitungen zufolge ist er schuldig, keine Frage. Gerade als Bob seinen Freunden Justus und Peter davon erzählt klingelt das Telefon. Am anderen ende der Leitung ist Fielding selbst und hat einen Auftrag für die Detektive. Sie sollen seine Unschuld zu beweisen und dafür lädt er sie in die Villa von Jack Cleveland ein, damit die Drei Fragezeichen sich selbst ein Bild machen. Nun fragen sich Justus, Peter und Bob, ob sie ihrem Auftraggeber trauen können und er mit der Einladung nur ablenken will oder ob mehr hinter der Wahrheit steckt? Ein spannender Fall erwartet sie.

Fazit:
Die Geschichte von Autor Christoph Dittert liest sich recht gut, besonders durch den süffisanten Unterton von Bobs Begleitkommentaren, was oft Schmunzeln lässt. Da alles von Bob aus seiner Sicht beschrieben ist, baut sich Spannung auf im Stile eines ‘Wer War’s” Krimi. Es ist, als begleite man die Drei Fragezeichen bei ihrer Spurensuche. Gelungen sind die zahlreichen Anspielungen aufs Actiongenre und wie sie leicht überspitzt dargestellt werden. Dies ist echt lustig. Bisschen Schade ist, das alles sehr einfach und auf den Punkt gebracht geschrieben ist, ein paar mehr beschreibende Worte hätten gut getan. Vieles wirkt zu durchdacht. Die ganze Geschichte ist in sich stimmig und gut aufgelöst, damit ein interessantes Tätermotiv. Eine Frage wird leider nicht geklärt, die Justus Marty Fielding stellt: Wer schlug ihm vor die Drei Fragezeichen anzuheuern?
Als Filmredakteur der Filmsets besucht hat, Interviews geführt und Filmpressekonferenzen besucht hat, muss leider anmerken, dass der Autor in Bezug auf die Jack Cleveland Pressekonferenz nicht richtig recherchiert hat. Sie ist wie eine Politische oder Sportliche beschrieben, doch beim Film läuft sie anders ab. Besonders in Amerika finden sie immer in Hotels statt und nie auf dem Studiogelände, weil dort ja auch andere Filme gedreht werden, man könnte Darsteller und Elemente jener Filme sehen, was nicht erwünscht ist. Geheimhaltung ist oberstes Gebot. Dazu sind die Journalisten immer von der PR eingeladen und können nicht einfach so kommen, kurz jemand wie Eric Burke, der im Roman den Skandalartikel geschrieben hat, wäre niemals eingeladen worden.
BOBS ARCHIV ist zwar ein Roman, ist aber anders aufgebaut. Dieser ist in vierundzwanzig Aktenordner aufgeteilt und kommt auch physisch so daher. Jede Akte erzählt einen Teil der Ereignisse aus der Sicht von Bob, der zusätzliche Anmerkungen an den Rand geschrieben hat. Interessant sind die Verweise auf der jeweiligen Rückseiten, die Quervermerke beinhalten und auf jeweilige Akten hindeuten, sowie das Beweismaterial. Flyer, Zeitungsartikel, der herrlich auch Fragezeichen Insider Anspielungen enthält, Visitenkarte oder Parkschein, all jenes lässt den Fall lebendiger werden und ist verdammt gut gemacht. Jenes ist im entsprechenden Umschlag und sollte bei Erwähnung eingesehen werden. Die Idee für sich großartig, es hat etwas von einem zu lösenden Rätselfall. Optisch sehen die Akten klasse aus und versetzen den Leser in Bob herein. Da die Geschichte auch an jüngere Leser gerichtet ist, vermisse ich eine kurze Information, ob alles chronologisch gelesen oder man sich von den Vermerken führen soll, was durch die Aufmachung durchaus möglich wäre.
Tolle Geschichte, herzlich und spannend erzählt, manchmal nur zu sehr auf den Punkt gebracht. Gerne hätten Teil ausführlicher beschrieben sein können. Wunderbare Idee der Umsetzung von BOBS ARCHIV als Akten – kurz mehr davon.

Daten:
Autor: Christoph Dittert
Verlag: Kosmos Verlag